Oberhausen

Zukunft des Westenrieder-Hofs: Sanierung statt Abriss in Oberhausen

Die Oberhausener Gemeinderäte haben in einer Sitzung am 11. August 2024 beschlossen, die Sanierung des maroden Westenrieder Hofs weiter zu prüfen, trotz Bedenken über die hohen Kosten und der Warnung eines Fachmanns, dass diese doppelt so teuer wie ein Neubau sein könnten, wodurch die künftige Nutzung als Mietwohnungen weiterhin ungewiss bleibt.

Finanzielle Herausforderungen der Gemeinde Oberhausen

Die anhaltenden Diskussionen um die Zukunft des Westenrieder Hofes in Oberhausen werfen ein Schlaglicht auf die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde. Die Stadtverwaltung steht vor der Entscheidung, ob die umfassende Sanierung des historischen Anwesens, das sich in einem maroden Zustand befindet, tatsächlich finanzierbar ist. Der Gemeinderat hat kürzlich beschlossen, sich mit einem Generalunternehmer zusammenzusetzen, um die anstehenden Kosten und die Machbarkeit genauer zu prüfen.

Widersprüchliche Einschätzungen der Bausubstanz

Ein zentrales Thema in der Debatte war die Einschätzung der Bausubstanz des Westenrieder Hofes. Während der Weilheimer Wohnbau-Unternehmer Günter Scheuer auf die gravierenden Schäden hinwies, wie feuchtes Mauerwerk und ein instabiler Dachstuhl, hatte der planende Architekt Benedikt Sunder-Plassmann den Zustand bisher optimistischer dargestellt. Scheuer warnte, dass eine Sanierung mindestens doppelt so teuer käme wie ein kompletter Neubau, was bei den Ratsmitgliedern auf Verwunderung und Besorgnis stieß.

Langwierige Entscheidungsprozesse und Emotionen im Rat

Die Debatte, die zur Entscheidung der Ratsmitglieder führte, dauerte eine Stunde und war von emotionalen Reaktionen geprägt. Bürgermeister Rudolf Sonnleitner intervenierte mehrfach, um die Gemüter zu beruhigen. Ein Antrag, den Totalabbruch des Gebäudes zu planen, wurde mit 9:6 Stimmen abgelehnt, was bedeutet, dass die Sanierung als der einzige verbleibende Weg angesehen wird.

Hintergrund und geplante Nutzung des Grundstücks

Früher diente das Gebiet für verschiedene soziale Einrichtungen, einschließlich einer Kinderkrippe und Asylbewerberunterkünften. Im Rahmen der aktuellen Planungen strebt die Gemeinde an, bis zu zehn Wohnungen in zwei Gebäuden zu schaffen. Die Mieteinnahmen sollen auf einem erschwinglichen Niveau liegen, um den Bedürfnissen der Oberhausener Bevölkerung gerecht zu werden.

Ein Ausblick in die Zukunft: Mehrgenerationenhaus oder Kulturobjekt?

Obwohl Alternativen wie ein Mehrgenerationenhaus oder ein Kulturobjekt für die Dorfgemeinschaft diskutiert wurden, fanden diese Vorschläge bisher keinen Anklang im Gemeinderat. Die verzweigten Gespräche um den Westenrieder Hof stehen exemplarisch für die Herausforderungen, vor denen viele Gemeinden beim Umgang mit historischen Gebäuden und der Wohnraumsituation stehen.

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