In den letzten Monaten erlebte die Mückenabwehrbranche, insbesondere das niederbayerische Unternehmen Ballistol, einen erheblichen Anstieg der Nachfrage nach Mückenspray. Dieses Familienunternehmen mit Sitz in Aham bei Landshut ist seit über 120 Jahren für sein patentiertes Waffen- und Universalöl bekannt, hat jedoch in letzter Zeit vor allem mit seinem Mückenschutzspray für Furore gesorgt.
Ursache für den Nachfrageboom
Witterungsbedingungen, wie die Hochwasserereignisse in Süddeutschland, haben zu einem Anstieg der Mückenpopulation geführt, was wiederum die Notwendigkeit eines effektiven Mückenschutzes verstärkt. Laut Vertriebsleiter Gerd Simon haben die 100 Mitarbeiter des Unternehmens seit mehreren Monaten Sonderschichten eingelegt, um den gestiegenen Bedarf zu decken. „Wirtschaftlich ist das natürlich äußerst positiv“, so Simon, während er durch die gut gefüllten Produktionshallen schlendert.
Produktionsherausforderungen
Trotz der großen Nachfrage sieht sich Ballistol nun mit einem Engpass bei der Produktion konfrontiert. Der Grund: Es fehlen die Pumpzerstäuber für die Flaschen, da die Vorlieferanten nicht rechtzeitig liefern können. „Der Wirkstoff wäre vorhanden, aber die Verpackung verzögert sich“, erklärt Simon. Der Plan ist, die Produktion im September wieder aufzunehmen, sodass auch der Herbst mit ausreichend Mückenschutz ausgestattet werden kann.
Vielfältiges Produktangebot
In der Zwischenzeit haben die Mitarbeiter begonnen, ein speziell für Tiere entwickeltes Mückenspray abzufüllen. Diese Tierprodukte, die vor allem für Pferde und Hunde geeignet sind, haben eine andere Konsistenz, da sie auf das Fell aufgetragen werden. Ballistol bietet zusätzlich ein Mückenspray für Kleinkinder an. Diese Diversifikation zeigt, wie wichtig es ist, auf verschiedene Märkte und Bedürfnisse zu reagieren, um die Versorgung sicherzustellen.
Forschung und Entwicklung
Um weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben, investiert Ballistol in die Forschung. Die Wissenschaftler im Unternehmen erforschen, wie Mücken durch Gerüche angelockt werden und wie ihr Orientierungssinn durch Mückenschutzmittel gestört werden kann. Geschäftsführer Andreas Zettler erklärt, dass das Mückenschutzmittel eine Art “Schutzglocke” über der Haut bildet, die die Mücken von einem Menschen ablenkt. Dies könnte auf lange Sicht die Effizienz und Wirksamkeit der Produkte weiter verbessern.
Gesundheitliche Tipps bei Mückenstichen
Angesichts der vielen Mückenarten weltweit und deren potenziellen Gefahren, ist es wichtig zu wissen, wie man bei einem Stich richtig reagiert. Experten raten, nicht zu kratzen, da das die Verletzung verschlimmern kann. Kühlen des Stiches ist eine effektive Maßnahme, und Hausmittel wie Essig oder aufgeschnittene Zwiebeln können zusätzlichen Nutzen bringen, indem sie desinfizieren.
Insgesamt zeigt die Situation um die Firma Ballistol die Herausforderungen und Chancen, die in der Mückenabwehrbranche bestehen. Die Reaktionen auf die aktuelle Nachfrage unterstreichen nicht nur die Bedeutung von Mückenschutz, sondern auch die Notwendigkeit eines flexiblen und innovativen Ansatzes zur Bewältigung unvorhergesehener Umstände.