Ein Lichtblick für missbrauchte Kinder in Würzburg
WÜRZBURG – In einer wegweisenden Initiative zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen, die Erfahrungen von Missbrauch gemacht haben, entsteht in Würzburg das zweite Childhood-Haus in Bayern. Dieses Projekt, das auf einer langjährigen Partnerschaft mit der World Childhood Foundation basiert, zielt darauf ab, eine umfassende Anlaufstelle für Betroffene zu schaffen.
Die Gründung des Fördervereins
Am Dienstag, den 30. Juli, wurde der Förderverein Projekt Childhood-Haus Würzburg gegründet, um den Aufbau und Betrieb dieser wichtigen Einrichtung zu unterstützen. Der Verein bringt eine Vielzahl von Organisationen und Fachleuten zusammen, darunter das Universitätsklinikum, die Julius-Maximilians-Universität, pro familia Bezirksverband Unterfranken e.V. sowie Wildwasser Würzburg e.V.
Fokussierung auf den Schutz von Kindern
Die zentrale Idee des Childhood-Hauses ist es, eine gut organisierte Einrichtung zu schaffen, die verschiedene Fachrichtungen unter einem Dach vereint. Dies ermöglicht eine optimale Betreuung von Kindern und Jugendlichen, die unter Missbrauch leiden. Ein wichtiges Ziel ist es, Retraumatisierungen zu vermeiden, die durch wiederholte Befragungen während eines Strafverfahrens entstehen können.
- Optimale Versorgung für betroffene Kinder
- Vermeidung von Mehrfachbefragungen durch enge Kooperation
- Schutz und Unterstützung im Mittelpunkt der Maßnahmen
Die Vorstandsstruktur des Fördervereins
Der Förderverein hat eine engagierte Vorstandschaft gewählt, die aus mehreren Experten besteht: Åsa Petersson als erste Vorsitzende, Prof. Christoph Härtel als stellvertretender Vorsitzender sowie weitere Mitglieder wie Petra Müller-März und Prof. Marcel Romanos. Dies zeigt, dass das Projekt weitreichende Unterstützung von erfahrenen Fachleuten erhält.
Positive Entwicklungen bereits feststellbar
Erste Erfolge des Projekts sind bereits sichtbar. Ein Besuch im Childhood-Haus in Heidelberg ermöglichte den Austausch mit Fachkollegen und brachte wertvolle Erkenntnisse für die Umsetzung in Würzburg. Die Einrichtung wird nicht nur eine wichtige Unterstützung für betroffene Kinder bieten, sondern auch eine umfassende Möglichkeit zur Aufarbeitung der erlebten Traumata.
Aussichten für die Zusammenarbeit mit Justizbehörden
Eine bevorstehende Kooperationsvereinbarung mit den Justizbehörden ist geplant, um die Zusammenarbeit mit dem Amtsgerichts Würzburg, dem Landgericht Würzburg und den Ermittlungsbehörden zu regeln. Diese Vereinbarung wird eine koordinierte Unterstützung und einen besseren Schutz für die Kinder gewährleisten.
Ein bedeutender Schritt für den Kinderschutz
Die Etablierung des Childhood-Hauses in Würzburg stellt einen bedeutenden Fortschritt im Kinderschutz dar. Dr. Astrid Helling-Bakki, Geschäftsführerin der World Childhood Foundation Deutschland, betont: „Wir wollen einen Perspektivwechsel initiieren, bei dem das betroffene Kind im Mittelpunkt steht. Ziel ist es, die Belastungen für die Kinder und Jugendlichen zu verringern und ihre Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen.”
Diese Initiative ist ein wichtiges Zeichen für den Schutz von Kindern und zeigt, wie gesellschaftliche Partnerschaften positive Veränderungen bewirken können. Der Fokus auf interdisziplinäre Hilfe und Unterstützung ist nicht nur ein Gewinn für die betroffenen Kinder, sondern auch ein Modell für zukünftige Projekte im Bereich des Kinderschutzes.
– NAG