Bundesfinanzminister Christian Lindner hat nach dem FDP-Wirtschaftsgipfel in Berlin klargemacht, dass die Ampelkoalition dringend gemeinsame wirtschaftliche Positionen finden muss. Angesichts der aktuellen Wirtschaftsflaute fordert die FDP „Richtungsentscheidungen“, während Lindner betont, dass grundlegende Probleme wie niedriges Produktivitätswachstum und ein inflexibler Arbeitsmarkt angepackt werden müssen. Während Lindner den Mittelstand als Priorität sieht, lehnt FDP-Fraktionschef Christian Dürr staatliche Subventionen in der Konjunkturkrise ab und fordert bessere Standortbedingungen für Investitionen. Konkrete Lösungen wurden bei dem Gipfel jedoch nicht präsentiert.
Parallel dazu fand im Bundeskanzleramt eine Veranstaltung mit Olaf Scholz und Wirtschaftsvertretern statt, die sich auf eine neue industriepolitische Agenda konzentrierte. Beide Treffen zielen darauf ab, die Wirtschaftslage zu analysieren, konkrete Ergebnisse waren jedoch nicht geplant. Die Ampelkoalition steht vor der Herausforderung, bis zur entscheidenden Sitzung des Haushaltsausschusses Mitte November Milliardenlücken im Haushalt 2025 zu schließen. Experten warnen, dass 2024 das zweite Jahr in Folge mit Rezession droht, und fordern umfassende Reformen für den Standort Deutschland. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger und andere Wirtschaftsvertreter verlangen eine Strategie, die alle Wirtschaftsbereiche umfasst, um die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu sichern.
