Chemnitz wird im kommenden Jahr zur Europäischen Kulturhauptstadt ernannt, und eine neuartige Initiative steht in den Startlöchern: Free-Walking-Touren, bei denen Veranstalter Einheimische sind, die teils in ihrer Freizeit Führungen durch die Stadt anbieten. Die Idee ist einfach, aber wirkungsvoll – Besucher und Chemnitzer können so in einem entspannten Rahmen miteinander interagieren und die Stadt aus der Sicht ihres Lebensraumes kennenlernen.
Der Mensch hinter dem Konzept
Danny Weigelt, ein 36-jähriger Industriekaufmann, spielt eine zentrale Rolle in diesem Vorhaben. Nach seinen Reisen in Städte wie Riga, Ljubljana und Sydney, wo er Free Walking Tours erlebte, kam ihm der Gedanke, dieses Konzept nach Chemnitz zu bringen. Weigelt erklärt: „Die Rückkehr zu meiner Heimatstadt hatte immer etwas Anziehendes. Die einzigartige Verbindung zwischen Menschen und Orten verdeutlicht, was Chemnitz zu bieten hat.“
Motivation und Gemeinschaft
Weigelt hat sich eine Gruppe von Freiwilligen zusammengestellt, die mit ihm das Projekt vorantreiben. Zu den Teilnehmern zählen unterschiedlichste Personen aus der Region: Hausfrauen, Selbstständige und Angestellte, junge sowie ältere Menschen. Diese diverse Truppe trifft sich regelmäßig, um ihre Touren zu planen und Wissenswertes über Chemnitz zu sammeln. „Es ist eine Gemeinschaft, die aus vielen Blickwinkeln zusammenkommt und die Stadt neu entdeckt“, so Weigelt.
Einzigartige Einblicke für Besucher
Die Free-Walking-Touren zielen darauf ab, den Gästen nicht nur die bekannten Sehenswürdigkeiten zu zeigen, sondern auch verborgenere Ecken zu entdecken. Weigelt und sein Team möchten einen anderen Weg zur Erkundung der Stadt eröffnen. „Wir gehen nicht einfach nur die Hauptstraße entlang. Wir nehmen die Besucher mit auf spannende Pfade, um Orte und Geschichten zu finden, die häufig übersehen werden“, erklärt er.
Ein bedeutender Beitrag zur Stadt
Das Engagement von Weigelt und seinem Team ist nicht nur eine Präsentation von Chemnitz, sondern hat auch das Ziel, einen positiven Eindruck zu hinterlassen. „Ich möchte meiner Stadt etwas zurückgeben, die mir so viel gegeben hat“, sagt Weigelt. Diese Botschaft der Wertschätzung könnte maßgeblich entscheidend sein, um Chemnitz als einladende Stadt wahrzunehmen.
Startschuss im Jahr 2025
Die ersten Free-Walking-Touren sind für das erste Quartal 2025 geplant und sollen sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch angeboten werden. Das Engagement der Freiwilligen ist an den Wochenenden eingeplant und soll nicht nur während des Kulturhauptstadtjahres fortgeführt werden.
Durch solche Initiativen erleben nicht nur die Besucher eine Bereicherung, sondern auch die Einheimischen, die eine neue Wertschätzung und Verbindung zu ihrer Heimat verspüren. Weigelt und sein Team hoffen, mit Alpha-Touren ein Beispiel dafür zu setzten, wie gegenseitiges Verständnis und Austausch zwischen Einheimischen und Besuchern gefördert werden kann.
Quelle: MDR KULTUR (Jacqueline Hene) Redaktionelle Bearbeitung: op