In einem bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger Energiegewinnung hat Hessens Finanzminister Dr. Alexander Lorz am 23. August 2024 eine neu installierte Photovoltaikanlage auf dem Dach der Keltenwelt am Glauberg feierlich in Betrieb genommen. Mit einer Investition von rund 170.000 Euro soll diese Initiative nicht nur zur ökologischen Wende in Hessen beitragen, sondern auch konkrete Einsparungen beim CO2-Ausstoß erzielen. Die Anlage wird erwartet, jährlich ungefähr 22,5 Tonnen CO2 einzusparen, was einen bemerkenswerten Fortschritt in den Bestrebungen des Landes widerspiegelt.
Das Keltenmuseum, das als erstes klimaneutrales Kulturgebäude in Hessen gilt, hat das Thema Nachhaltigkeit schon länger im Fokus. Under dem neuen Direktor Marcus Coesfeld, der seit Januar 2024 im Amt ist, wird die Weiterführung dieser Philosophie klar erkennbar. Coesfeld betonte die Wichtigkeit, Denkmalschutz und die Energiewende zu kombinieren, um den Museum- und Forschungsbetrieb in Einklang mit modernen Umweltstandards zu bringen.
Ein Schritt in die Zukunft mit Innovation
Die Installation der Anlage ist Teil eines größeren Konzepts, das auch eine Ladestation für Elektrofahrzeuge sowie eine E-Bike-Ladestation umfasst. Künftige Bauprojekte, wie das neue Forschungszentrum, sind ebenfalls mit einer zweiten Photovoltaikanlage geplant, was die bereits bestehende Initiative unterstreicht. Zudem kommt innovativer, nachhaltiger Baustoff wie Recycling-Beton zum Einsatz.
Auf die Frage nach Finanzierungsfragen wies Coesfeld darauf hin, wie wichtig es sei, dass das Land Hessen auch weiterhin zur Förderung solcher Projekte bereit sei. „Lassen Sie also gern den Geldhahn aufgedreht, drehen Sie ihn gern noch etwas weiter auf“, so seine Aufforderung an Lorz. Hierbei liegt der Fokus auf der Finanzierung von Initiativen, die für die weitere Entwicklung des Museums und der damit verbundenen Forschungs- und Bildungsarbeit notwendig sind.
Die symbolische Inbetriebnahme wurde von weiteren Vertretern der Region begleitet, einschließlich Bürgermeisterin Henrike Strauch und Landtagsabgeordneter Patrick Appel. Bürgermeisterin Strauch würdigte die Entscheidung, ein Museum in dieser grünen Umgebung zu platzieren, und hob hervor, dass die Institution jährlich etwa 40.000 Gäste anzieht. Das zeigt deutlich, dass dieses Engagement keinen rein finanziellen Aspekt hat, sondern auch die kulturelle Identität der Region stärkt.
Dr. Lorz sprach auch über die Notwendigkeit, nachhaltige Energieerzeugung nicht nur auf Neubauten zu beschränken, sondern auch bestehende Gebäude dazu zu verpflichten, Strom mittels Solaranlagen zu erzeugen. „Die PV-Anlage bildet eine Brücke zwischen den frühesten Zeiten menschlicher Geschichte und den Zukunftspfaden in der Energiegewinnung“, erklärte Lorz.
Die wirtschaftliche Relevanz der PV-Anlage
Die technischen Details des Projekts zeigen, dass die Photovoltaikanlage in der Lage ist, bis zu 40 Prozent des Gesamtstrombedarfs der Keltenwelt zu decken. Dies könnte sogar auf 67 Prozent steigen, wenn Speicherbatterien integriert werden. Ein erheblicher Teil des erzeugten Stroms wird direkt im Museumsbetrieb eingesetzt, während der überschüssige Strom ins Netz eingespeist wird. Ein weiterer positiver Effekt dieser Initiative ist die finanzielle Entlastung: Die Kosten für jede erzeugte Kilowattstunde betragen 13 Cent, während die konventionelle Stromerzeugung weitaus teurer wäre.
Merko Zander, der Projektleiter des Come-Solar-Förderprogramms, erläuterte, dass die Umstellung auf erneuerbare Energien vor allem durch die Reduzierung von CO2-Emissionen zu finanziellen Einsparungen für das Land führt, die jährlich bei etwa 8.500 Euro liegen. Das zeigt deutlich, dass Investments in nachhaltige Projekte nicht nur aus Gründen des Umweltschutzes, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll sind.
Die Rückzahlung des investierten Kapitals wird auf etwa sieben Jahre geschätzt, was die Effizienz der Anlage uneingeschränkt bestätigt. Das Beispiel der Keltenwelt könnte somit als Modell für zukünftige Projekte in der Region dienen.
Nachhaltigkeit im Museumsbetrieb
Die Entscheidung, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Keltenwelt zu installieren, ist Teil einer umfassenden Strategie zur Förderung der Nachhaltigkeit im Museumsbetrieb. Diese Initiative zeigt, wie kulturelle Einrichtungen moderne Technologien nutzen können, um umweltfreundlicher zu operieren. Dr. Lorz betonte in seiner Ansprache, dass die Verbindung von Geschichte und modernem Umweltbewusstsein in der Keltenwelt eine Vorreiterrolle übernehmen kann. Das Museum hat bereits Idris der ersten Kulturbauten in Hessen, die klimaneutral zertifiziert wurden, gezeigt, dass es möglich ist, Tradition und Innovation zu verbinden.
Die Implementierung erneuerbarer Energien ist nicht nur ein Schritt in Richtung Klimaschutz, sondern sie trägt auch zur Reduzierung der Betriebskosten bei. Eine verstärkte Nutzung von Solarenergie könnte weitere Kulturerben in Hessen inspirieren, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen, um ihre ökologische Fußabdruck zu minimieren und gleichzeitig das kulturelle Erbe zu fördern. Dies könnte in der gesamten Region zu einer nachhaltigen Entwicklung führen, von der sowohl die Umwelt als auch die lokale Wirtschaft profitieren könnten.
Einblicke in die regionale Wirtschaftlichkeit
Die Keltenwelt am Glauberg hat sich nicht nur als kulturelles, sondern auch als wirtschaftliches Zentrum für die Region etabliert. Der Besucherandrang von jährlich rund 40.000 Gästen schafft Arbeitsplätze und fördert lokale Unternehmen. Diese ökonomischen Aspekte sind wichtig, um die Unterstützung und Finanzierung durch das Land Hessen zu rechtfertigen, um die kulturellen Ressourcen zu bewahren und sie gleichzeitig modern zu gestalten.
Die anstehende Landesgartenschau 2027 wird einen weiteren wichtigen Impuls für die Region geben. Durch die Erhöhung der Besucherzahlen und die Förderung von Freizeitaktivitäten in der Umgebung erhofft sich die Gemeinde, die Attraktivität der Keltenwelt und der umliegenden Gebiete weiter zu steigern. Bürgermeisterin Strauch betont die Bedeutung solcher Veranstaltungen für die lokale Infrastruktur und den Umsatz im Gastgewerbe.
Förderung durch das Come-Solar-Programm
Das Come-Solar-Programm des Landes Hessen ist eine zentrale Initiative zur Förderung nachhaltiger Energieprojekte. Mit dem Ziel, die Nutzung von Photovoltaikanlagen in öffentlichen Gebäuden zu steigern, unterstützt das Programm Kommunen und Einrichtungen finanziell und organisatorisch. Die Installation von Solaranlagen, wie in der Keltenwelt, ist ein Beispiel dafür, wie solche Fördermaßnahmen zur Modernisierung und Erneuerung von Gebäuden beitragen können.
Dieses Programm könnte auch in anderen Bundesländern als Vorbild dienen, um die Nutzung erneuerbarer Energien im öffentlichen Sektor voranzutreiben. Das Beispiel der Keltenwelt zeigt auf, dass umweltfreundliche Maßnahmen nicht nur die Energiekosten senken, sondern auch als positives Signal an die Bevölkerung und andere Institutionen ausgegeben werden können.