Dachau

Mütterlicher Einsatz belohnt: Karlsfelderin erhält Bundesverdienstkreuz von Steinmeier

Die Kämpferin für Frühgeborene: Silke Mader aus Karlsfeld

Seit fast drei Jahrzehnten engagiert sich die Karlsfelderin Silke Mader leidenschaftlich für Früh- und Neugeborene sowie deren Eltern. Diese beeindruckende Hingabe wurde nun mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes gewürdigt.

Die Reise der Tapferen

Im Jahr 1997 wurde Silke Mader im Dachauer Krankenhaus mit dem HELLP-Syndrom eingeliefert, einer schweren Form von Schwangerschaftsvergiftung. Damals war sie 25 Jahre alt und erwartete Zwillinge. Ein Kampf um Leben und Tod begann, bei dem eines der Babys, Lena, das Leben ließ. Gemeinsam mit ihrem Mann durchlebte sie herausfordernde Zeiten, die sie letztendlich dazu antrieben, sich aktiv für Früh- und Neugeborene einzusetzen.

Nachdem Silke Mader ins Klinikum rechts der Isar verlegt wurde, musste sie reanimiert werden, und sowohl sie als auch die ungeborenen Kinder schwebten in großer Gefahr. Ihr Sohn Lukas überlebte dank der engagierten medizinischen Versorgung mit seinen 515 Gramm Gewicht.

Die Bedeutung der Elternschaft in schwierigen Zeiten

Silke Mader, noch immer mit den Nachwirkungen der schwierigen Geburt kämpfend und den Verlust ihrer Tochter verarbeitend, verbrachte die folgenden Wochen in unermüdlicher Nähe zu ihrem Sohn auf der Frühchenstation. In einer Umgebung, die in erster Linie auf die Babys ausgerichtet war, fühlten sich die Eltern oft allein und unverstanden.

Als Reaktion auf diese Herausforderungen setzte sich Silke Mader für eine bessere Unterstützung von Frühchen-Eltern ein. Ein wichtiger Schritt in diesem Engagement war die Gründung der Stiftung EFCNI, die sich für die Hilfe und Beratung von Eltern frühgeborener und kranker Kinder einsetzt.

Silke Maders umfassendes Wirken und ihre Errungenschaften

Silke Mader gelang es, zahlreiche Verbesserungen in der Frühchen-Versorgung zu etablieren. Unter anderem setzte sie sich erfolgreich für verlängerten Mutterschutz, erweiterte Elternzeit und psychologische Unterstützung für betroffene Familien ein.

Ihr Engagement reicht darüber hinaus bis auf europäische Ebene, wo sie sich für eine professionalisierte Versorgung von Frühgeborenen einsetzt. Mit ihrer Organisation arbeitet sie daran, die Betreuung von Früh- und Neugeborenen weiter zu optimieren und international zu vernetzen.

„Frühgeborene sind wahre Kämpfer“

Als Silke Mader betont, sind Frühgeborene und ihre Eltern eine große Gemeinschaft, die auf intensive medizinische Versorgung und bedeutsame Nähe angewiesen sind. Trotz vieler Herausforderungen entwickeln sich die Kinder oft zu Tapferen, die bewundernswerte Fortschritte machen.

Von persönlichen Herausforderungen zu europäischem Vorbild

Silke Mader hat es geschafft, von einer betroffenen Mutter zu einer Vorreiterin für die Frühchen-Versorgung in Deutschland und Europa zu werden. Ihre unermüdliche Arbeit hat bereits große Veränderungen bewirkt und wird dazu beitragen, die Betreuung von Früh- und Neugeborenen auch international zu verbessern.

Das Jahr 2025 markiert einen Meilenstein, an dem die Stiftung EFCNI global ausgerichtet wird, um noch mehr Menschen auf die wichtige Thematik aufmerksam zu machen. Der Welt-Frühgeborenen-Tag am 17. November wird auch zukünftig Millionen von Menschen weltweit sensibilisieren.

NAG

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