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Apothekensterben in Deutschland: Nur noch 17.288 Standorte verfügbar

Rückgang der Apotheken: Eine besorgniserregende Entwicklung für die Gesundheitsversorgung

Berlin (ots)

Im ersten Halbjahr 2024 wurde ein bedeutender Rückgang der Apotheken in Deutschland verzeichnet. Die Zahl ist um 283 auf 17.288 gesunken, was einem Rückgang von 1,6 Prozent entspricht. Diese Entwicklung hat nicht nur Auswirkungen auf die Apotheken selbst, sondern auch auf die medizinische Versorgung in der Bevölkerung, insbesondere in ländlichen Gebieten und großen Städten wie Berlin.

Sinkende Apothekendichte und ihre Folgen

Die Apothekendichte in Deutschland beträgt nun nur noch 21 Apotheken pro 100.000 Einwohner, was deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 32 liegt. Diese zahlenmäßige Abnahme stellt ein ernstes Problem dar, da weniger Apotheken weniger Zugang zu wichtigen Medikamenten und Dienstleistungen bedeuten kann. Besonders kritisch ist die Situation in urbanen Zentren: In Berlin liegt die Apothekendichte bei nur 19, was die Versorgung der Stadtbewohner weiter gefährdet.

Älter werdende Bevölkerung und steigender Bedarf an Apothekern

Die Relevanz dieser Entwicklung wird besonders offensichtlich, wenn man den demografischen Wandel in Deutschland betrachtet. Die Bevölkerung altert, und damit wächst der Bedarf an pharmazeutischer Expertise. Laut Thomas Benkert, Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK), erfordert die steigende Zahl älterer Menschen dringend die Unterstützung durch Apotheken. Die geplanten Reformen der Bundesregierung, die von vielen Apothekern als schädlich angesehen werden, gefährden nun nicht nur die Existenz von Apotheken, sondern auch die Patientensicherheit.

Finanzielle Herausforderungen für Apotheker

Ein weiterer entscheidender Aspekt sind die finanziellen Schwierigkeiten, mit denen viele Apotheken konfrontiert sind. Die Inflation hat seit 2013 um nahezu 30 Prozent zugenommen, während das Apothekenhonorar nur um 3 Prozent erhöht wurde. Dies führt dazu, dass eine angemessene Vergütung für die angehenden Apotheker und die bestehenden Apotheker nicht mehr gewährleistet ist. Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), hebt hervor, dass in den ersten sechs Monaten dieses Jahres lediglich 24 neue Apotheken gegründet wurden – ein besorgniserregender Trend für die Branche.

Politische Maßnahmen und ihre Herausforderungen

Die Kritik an den politischen Maßnahmen wird laut ausgesprochen. Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der ABDA, warnt vor den Folgen der sinkenden Apothekenzahlen. Sie befürchtet, dass die geplanten Reformen des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach dazu führen könnten, dass die bestehenden Apotheken weiter geschwächt werden. Die Apothekerverbände fordern daher eine Überprüfung der aktuellen Gesundheitspolitik, um die Qualität der Arzneimittelversorgung und die Existenz von Apotheken zu sichern.

Fazit: Ein Weckruf für die Gesundheitsversorgung

Die sinkende Zahl von Apotheken in Deutschland ist nicht nur eine statistische Zahl, sondern ein klarer Hinweis auf die Problematik, die die Gesundheitsversorgung im Land gefährdet. Die Herausforderungen, vor denen die Branche steht, müssen ernst genommen werden, um sicherzustellen, dass die Bevölkerung auch in Zukunft Zugang zu einer qualitativ hochwertigen pharmazeutischen Versorgung hat. Eine dringende Anpassung des Apothekenhonorars erscheint unerlässlich, um die Zukunft der Apotheken und damit auch die gesundheitliche Versorgung der Bürger zu gewährleisten.

Mehr Informationen auf www.abda.de

NAG

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