Die Gießener Bahnhofsmission, die über 100 Jahre lang Menschen in Not unterstützte, ist seit Ende August geschlossen. Trotz massiver Proteste in Social Media und der Stadt hat der Sozialdezernent Francesco Arman erklärt, dass alle Rettungsversuche gescheitert sind. Die Regionale Diakonie Gießen erhielt aufgrund interner Umstrukturierungen nicht mehr die benötigten Mittel aus Lotto-Einnahmen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Klassische Unterstützer wie die Caritas konnten nur begrenzte Finanzierungen von jeweils 10.000 Euro zusagen, was die finanzielle Lücke nicht schließen konnte. Ein nachhaltiger Finanzierungsplan blieb aus, und Gespräche mit potenziellen neuen Unterstützern führten keinen Erfolg.
Der Magistrat bedauert die Schließung, gibt aber an, dass die Stadt auf die finanziellen Gegebenheiten keinen Einfluss nehmen konnte. Die Unterstützung für hilfesuchende Menschen wird künftig durch die aufsuchende Straßensozialarbeit der Regionalen Diakonie sichergestellt, wobei diese Stelle aus einem bestehenden Housing-First-Projekt finanziert werden soll. Diese Maßnahme ist als Übergangslösung gedacht, während die Stadt weiterhin nach Lösungen sucht, um die betroffenen Personen am Bahnhof zu unterstützen. Details zu den Entwicklungen finden sich bei www.giessener-allgemeine.de.