Bausparkassen-Chef warnt vor sozialem Sprengstoff durch hohe Immobilienpreise
Die steigenden Immobilienpreise in Deutschland könnten zu einem erheblichen sozialen Konfliktpotenzial führen, warnte der Vorstandsvorsitzende der Bausparkasse Schwäbisch Hall, Mike Kammann. In einem Interview mit der «Südweste Presse» äußerte er sich besorgt über die Tatsache, dass 80 Prozent der Menschen den Wunsch haben, in den eigenen vier Wänden zu leben, auch in der jüngeren Generation. Für viele Menschen sei dieser Traum jedoch aufgrund der aktuellen Preissituation unerreichbar, was zu großer Enttäuschung führen könne.
Um dieser Problematik entgegenzuwirken, plädierte Kammann dafür, nicht nur die Symptome zu behandeln, sondern die eigentlichen Ursachen anzugehen. Er mahnte an, dass die Politik proaktiv handeln und alle verfügbaren Kapazitäten nutzen müsse, um den Engpass auf dem Immobilienmarkt zu mildern. Die Herausforderung bestehe darin, den Wohnungsbau zu beschleunigen, um die steigenden Mietpreise einzudämmen.
Energetische Sanierungen als Herausforderung
Eine zusätzliche Belastung für Hausbesitzer sind die energetischen Sanierungsmaßnahmen, so Kammann. Oftmals stellt die Berechnung der Rentabilität solcher Investitionen ein Hindernis dar, insbesondere wenn die Einsparungen erst nach einem längeren Zeitraum zum Tragen kommen. Zudem sind die Förderbedingungen unbeständig und erschweren die Planungssicherheit für Investitionen in die energetische Sanierung.
Der Bausparkassen-Chef betonte, dass gezielte Förderprogramme und verlässliche Finanzierungsmodelle entscheidend sind, um die Sanierung älterer Immobilien attraktiv zu gestalten. Er forderte eine konsequente Förderpolitik, die es Eigentümern ermöglicht, langfristig von energetischen Maßnahmen zu profitieren.
Es bleibt abzuwarten, ob die Politik auf die Warnungen von Mike Kammann reagieren und Maßnahmen ergreifen wird, um den sozialen Sprengstoff durch hohe Immobilienpreise zu entschärfen.
– NAG