In Thüringen ist die Bevölkerung überraschend geringer als erwartet. Der Zensus 2022 hat ergeben, dass nur noch 2,1 Millionen Menschen im Bundesland leben, was einem Rückgang von etwa 12.000 Einwohnern (-0,6 Prozent) gegenüber den vorherigen Schätzungen entspricht. Diese Erkenntnisse haben direkte Auswirkungen: Jede Stadt und Gemeinde wird bald eine verbindliche amtliche Einwohnerzahl erhalten, die entscheidend ist für die Mittelvergabe über den Finanzausgleich und spezielle Förderprogramme. Kommunen können gegen diese Zahlen Rechtsmittel einlegen, doch die festgestellten Daten sind deutlich: Erfurt, die Landeshauptstadt, verzeichnete mit über 3.500 zusätzlichen Einwohnern (+1,6 Prozent) einen signifikanten Zuwachs, während Eisenach einen Verlust von etwa 2.200 Einwohnern auf rund 40.000 hinnehmen musste.
Obwohl Thüringen im Vergleich zu anderen Bundesländern relativ geringe Verluste hat, zeigen Prognosen einen besorgniserregenden Trend: In den kommenden zwei Jahrzehnten wird ein weiterer Rückgang der Einwohnerzahlen, vor allem im ostthüringischen Kreis Greiz, erwartet. Schätzungen zufolge könnte die Bevölkerung bis 2045 auf nur noch 1,85 Millionen Menschen sinken. Die jüngsten Zahlen stellen damit nicht nur die gegenwärtige Situation in Thüringen in ein neues Licht, sondern werfen auch Fragen zur zukünftigen Entwicklung auf. Details zu diesen Entwicklungen finden sich hier.