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Universitätsbibliothek Kiel erweitert Nordeuropa-Forschung auf Finnland

Der Fachinformationsdienst Nordeuropa an der Universitätsbibliothek Kiel integriert ab Juli 2024 Finnland in seine Zuständigkeit, um die geisteswissenschaftliche Nordeuropaforschung in Deutschland zu stärken und erhält dafür 62.000 Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Die Entscheidung, Finnland in den Fachinformationsdienst Nordeuropa (FID Nordeuropa) zu integrieren, stellt einen bedeutenden Schritt in der Weiterentwicklung der Nordeuropaforschung dar. Diese Erweiterung ermöglicht es, die wissenschaftliche Gemeinschaft in Deutschland besser zu unterstützen und neue Ressourcen für die Forschung zur Verfügung zu stellen. Die Universitätsbibliothek Kiel (UB Kiel) arbeitet eng mit der Bayerischen Staatsbibliothek (BSB) in München zusammen, um diese Integration erfolgreich zu gestalten.

Vorstellung des Fachinformationsdienstes

Der FID Nordeuropa hat sich bereits seit vielen Jahren als zentrales Servicezentrum für die Nordeuropaforschung etabliert. Laut Dr. Ruth Sindt, der Leiterin des FID Nordeuropa in Kiel, sammelt die Bibliothek seit 1910 systematisch Literatur aus und über Skandinavien. Mit der neuen Förderung in Höhe von 62.000 Euro für das Jahr 2024 wird nicht nur der Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen verbessert, sondern auch die Digitalisierung und Langzeitarchivierung unterstützt. Damit wird eine nachhaltige und umfassende Forschungsressource geschaffen, die auf die Bedürfnisse der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgerichtet ist.

Integration von Finnland: Ein strategischer Schritt

Die Integration von Finnland ist nicht nur administrativ relevant; sie spiegelt auch eine strategische Entscheidung wider, die Geisteswissenschaften in Deutschland besser zu vernetzen. Bislang lag Finnland im Rahmen des FID Finnisch-ugrische/uralische Sprachen, Literaturen und Kulturen (FinnUg) an der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen. Die Übertragung der Verantwortung an den FID Nordeuropa zeigt das Bestreben, die wissenschaftliche Arbeit zwischen den Bereichen Skandinavistik und Fennistik zu intensivieren. Dies ist besonders wichtig, da die beiden Fachrichtungen häufig ähnliche Themen und Ansätze verfolgen.

Betroffene Institutionen und Fachleute

Ein weiterer Unterstützer dieser neuen Ausrichtung ist Prof. Stephan Michael Schröder von der Universität Köln, der die Wichtigkeit dieser Entwicklung für die Forschung unterstreicht. Die enge Zusammenarbeit zwischen den Instituten für Fennistik und Skandinavistik in Köln und Greifswald spricht für die fachliche Relevanz und die gegenseitige Unterstützung der Disziplinen. Der Fachbeirat des FID Nordeuropa sieht in dieser Öffnung eine Chance, die Notwendigkeiten und Herausforderungen der Forschung nachhaltiger zu gestalten.

Auswirkungen auf die Forschung und den Wissensaustausch

Der Zugang zu einer erweiterten Datenbasis und zu spezifischen Ressourcen wird die Forschung zu finnischen Themen erheblich fördern. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können nun auf eine breitere Palette von Materialien zugreifen, die für ihre Studien relevant sind. Die Nutzung des zentralen Portals vifanord wird die Suche nach Literatur und Informationen erleichtern und somit den interdisziplinären Austausch zwischen den Fachbereichen fördern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Einbindung Finnlands in den Fachinformationsdienst Nordeuropa nicht nur einen administrativen Gewinn darstellt, sondern auch einen bedeutenden Fortschritt für die wissenschaftliche Gemeinschaft in Deutschland. Diese Entscheidung könnte weitreichende Auswirkungen auf die Forschung und die Etablierung innovativer Projekte in Zukunft haben.

NAG

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