In Deutschland haben 45 Prozent der Forschenden schon einmal Anfeindungen aufgrund ihrer wissenschaftlichen Arbeiten erfahren. Soziologin Corinna Onnen von der Universität Vechta ist ein weiteres Opfer. Nach ihrer Fachtagung zur Methodik der Geschlechterforschung erhielt sie drohende Nachrichten und wurde in ihrem Wikipedia-Eintrag als „Feminazi“ diffamiert. „Wir wurden richtig diskreditiert – auf eine üble Weise“, berichtet die Professorin über die heftigen Angriffe, die sie und ihre Kolleg:innen erlebt haben.
Die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage unter 2.600 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zeigen, dass 70 Prozent der Befragten einen Anstieg der Attacken wahrgenommen haben. Diese reichen von Hassreden und -mails bis hin zu Morddrohungen. Der neu gegründete Scicomm-Support bietet Betroffenen Unterstützung durch kostenlose Telefonberatung und juristische Hilfe, um sich gegen diese Übergriffe zur Wehr zu setzen. Corinna Onnen hat sich davon nicht einschüchtern lassen und ermutigt ihre Studierenden, sich mit den Aggressionen der Täter auseinanderzusetzen, die oft aus deren eigenen Selbstzweifeln resultieren. Mehr zu diesem brisanten Thema erfahren Sie hier.