Ein neuer Schatz für das Caricatura-Museum: Stadt Frankfurt erwirbt Nachlass von Hilke Raddatz
Die Kulturwelt in Frankfurt am Main ist um einen bedeutenden Schatz reicher geworden. Die Stadt hat den Vorlass der talentierten Karikaturistin Hilke Raddatz erworben, um ihn im Caricatura-Museum auszustellen. Dieser Vorlass umfasst etwa 4.000 Karikaturen, die Raddatz für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften angefertigt hat. Besonders bekannt sind ihre Arbeiten für das Satiremagazin „Titanic“. Neben diesen Karikaturen gehören auch Zeichnungen aus Kinderbüchern sowie andere Buchillustrationen zu dem umfangreichen Nachlass.
Ein Blick in den künstlerischen Schatz von Hilke Raddatz
Der künstlerische Reichtum von Hilke Raddatz zeigt sich in Einzelzeichnungen, Plakatgestaltungen, Skizzen und der illustrierten Korrespondenz mit der Redaktion der „Titanic“. Ein besonderer Teil des Nachlasses sind die gezeichneten Postkarten, die Raddatz von F.W. Bernstein erhalten hat. Diese vielfältigen Werke spiegeln das kreative Schaffen der Künstlerin wider und werden nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die wegweisende Rolle von Hilke Raddatz in der Karikaturisten-Szene
Hilke Raddatz hat sich als eine der ersten Frauen in Deutschland erfolgreich als Karikaturistin etabliert. Neben Marie Marcks und Franziska Becker hat sie mit ihrem Talent und ihrer Kreativität Maßstäbe gesetzt. Geboren 1941 in Hamburg, studierte Raddatz Grafik an der Hamburger Kunstschule Alsterdamm und begann ihre Karriere als Werbegrafikerin. Besonders hervorzuheben sind ihre zahlreichen Illustrationen für das Satiremagazin „Titanic“, darunter allein rund 2.500 Zeichnungen für die Rubrik „Briefe an die Leser“. Aber auch für andere bekannte Publikationen wie Kowalski, Vorwärts, Wochenpost und weitere Zeitungen kreierte sie ansprechende Illustrationen. Zusätzlich zu ihrer Arbeit als Karikaturistin veröffentlichte Raddatz ab den 1980er Jahren auch Kinderbücher und Bildergeschichten.
Ein würdiger Preis für ein beeindruckendes Lebenswerk
Die Anerkennung für Hilke Raddatz‘ künstlerisches Schaffen wird mit dem Wilhelm-Busch-Preis gewürdigt, der ihr im September in Stadthagen verliehen wird. Dieser Preis ehrt die herausragende Leistung von Künstlern und Künstlerinnen in der traditionellen und zeitgenössischen Karikaturkunst. Die Stadt Frankfurt erwirbt mit dem Nachlass von Hilke Raddatz nicht nur eine Sammlung bemerkenswerter Werke, sondern bewahrt auch das künstlerische Erbe einer wegweisenden Persönlichkeit in der deutschen Karikaturisten-Szene.
– NAG