Im Kreis Germersheim und Umgebung herrscht alarmierender Lehrlingsmangel! Aktuell sind 159 Ausbildungsplätze im Handwerk unbesetzt, und die Zahlen könnten sogar höher sein, da die Meldung freier Stellen freiwillig ist. Besonders stark betroffen sind Berufe wie Fleischer, Bäcker sowie Bauhandwerke, wo viele Azubi-Stellen leer stehen. Sogar bei beliebten Berufen wie Elektronikern oder Kfz-Mechatronikern gibt es offene Positionen, die verzweifelt auf Bewerber warten.
Die Gründe für dieses erschreckende Defizit sind vielfältig: Mangelnde Wechselbereitschaft hin zu handwerklichen Berufen, veraltete Vorstellungen aus den Elternhäusern, und nicht zuletzt der Reiz entspannenderer Alternativen wie Studiengänge. Ute Schwind, eine Friseurunternehmerin, berichtet von Schwierigkeiten, Lehrlinge für ihr Handwerk zu finden und sieht das Problem auch in der Konkurrenz zu modernen Barbershops. Auch Kfz-Mechatroniker Marco Vollmar beklagt die Qualitätsproblematik bei Bewerbern, die trotz schwacher schulischer Leistungen in handwerklichen Fächern einen Ausbildungsplatz anstreben wollen.
Die Handwerkskammer Pfalz zieht unterschiedliche Maßnahmen in Betracht, um junge Menschen für die vielfältigen Möglichkeiten im Handwerk zu begeistern. Aktionen zur Berufsorientierung sollen Abhilfe schaffen, und Unternehmen sind angehalten, sich als attraktive Arbeitgeber zu positionieren. Inmitten dieser kritischen Lage bleibt die Frage: Wie kann der Nachwuchsmangel nachhaltig bekämpft werden? Weitere Informationen zum Ausbildungsangebot sind in der Lehrstellenbörse der HWK zu finden, laut www.rheinpfalz.de.