Toxische Gefahr aus der Ostsee: Seit Jahrzehnten liegt Munition aus dem Zweiten Weltkrieg auf dem Meeresboden und verrottet vor sich hin. Die Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat nun ein Pilotprojekt gestartet, das mit 100 Millionen Euro gefördert wird, um die gefährlichen Altlasten zu bergen. Wissenschaftler vom Geomar Helmholtz-Zentrum in Kiel sind mit dem Forschungsschiff „Alkor“ vor der Lübecker Bucht aktiv, um die Lage der Munitionshaufen zu kartieren und die potenziellen Umweltrisiken zu erforschen.
Das spezielle Sonar-Unterwasserfahrzeug „Kalle“ nahm bereits interessante Daten auf und enthüllte, dass sich unter den sichtbaren Munitionsteilen weitere, tiefliegende Altlasten verbergen. In der Lübecker Bucht rechnen Forscher mit 400 Munitionshaufen, die insgesamt 35.000 Tonnen gefährlicher Materialien enthalten. Der wissenschaftliche Leiter Jens Greinert betont jedoch, dass aktuelle Ergebnisse zeigen, dass die Bergungsarbeiten keine erheblichen Gefahren wahrscheinlich machen. Die genauen Auswirkungen auf das Ökosystem sollen durch kontinuierliche Sediment- und Wasserprobenanalyse bis ins Jahr 2025 weiter untersucht werden.
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