Mecklenburg-VorpommernNeubrandenburg

Apotheken in Mecklenburg-Vorpommern: Sinkende Zahlen und umstrittene Reformpläne

Neue Regelungen bedrohen lokale Apotheken in Mecklenburg-Vorpommern

Die Apothekenlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern hat sich weiter verändert, und nicht zum Besseren. Ende 2023 gab es nur noch 366 Apotheken im Nordosten, sechs weniger als im Vorjahr. Diese Entwicklung ist besorgniserregend, da die Zahl der Apotheken auf dem niedrigsten Stand seit 1996 liegt. In den letzten Jahren ist die Anzahl kontinuierlich gesunken, und 2018 waren noch über 400 Apotheken im Bundesland aktiv.

Neue Vorgaben für Apotheken

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plant, flexiblere Vorgaben für Apotheken einzuführen, um das Netz in ländlichen Regionen aufrechtzuerhalten. Unter anderem sollen „Filialverbünde“ ermöglicht werden, bestehend aus einer Hauptapotheke, bis zu drei Filialen und maximal zwei weiteren „Zweigapotheken“. Um die Gründung von Filialen zu vereinfachen, dürfen sie in einem größeren Umkreis errichtet werden als bisher.

Ein zentraler Punkt der Pläne betrifft die Öffnungszeiten von Filialapotheken. Diese sollen auch dann geöffnet haben dürfen, wenn in einer anderen Filiale nur ein Apotheker oder eine Apothekerin für eine telepharmazeutische Beratung verfügbar ist.

Kritik an den Neuerungen

Die geplanten Reformen werden von der Apothekenbranche kritisch gesehen. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände warnt vor einer Reform, die die lokale Versorgung gefährdet und Arbeitsplätze bedroht.

Auch die Landesapothekerkammer in Mecklenburg-Vorpommern zeigt sich besorgt. Geschäftsführer Matthias Franke kritisiert den Entwurf, da er den Verbraucherschutz schwächen könnte. Die Kammer hat bereits vor Wochen einen Brief an Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Gesundheitsministerin Stefanie Drese geschrieben, um ihre Bedenken zu äußern.

Die Entscheidung über die neuen Vorgaben wird zeigen, wie sich die Apothekenlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern weiter entwickeln wird und ob die lokalen Apotheken in Zukunft bestehen können.

NAG

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