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Medienprotest gegen Adele: Keine Pressebilder bei Mega-Konzert in München

Journalisten reagieren verärgert auf das Verbot von Pressebildern bei den aufsehenerregenden Konzerten der britischen Sängerin Adele in München, wo vom 10. bis 20. August 730.000 Zuschauer erwartet werden, da dies die journalistische Berichterstattung erheblich einschränkt und die Medienarbeit gefährdet.

München (dpa) – Die bevorstehenden Konzerte der britischen Sängerin Adele sorgen nicht nur bei den Fans für Aufregung, sondern auch in der Medienlandschaft Münchens. Bei diesen Auftritten wird es keine offiziellen Pressebilder geben, was in der Branche auf kräftigen Widerstand stößt. Der Vorsitzende des Bayerischen Journalisten-Verbands (BJV), Harald Stocker, äußerte sich deutliche kritische Worte: „Dieses Verbot ist völlig inakzeptabel.“

Die Auswirkungen auf die journalistische Berichterstattung

Traditionell haben Foto- und Videjournalisten bei großen Konzerten die Möglichkeit, während der ersten drei Lieder eigene Aufnahmen zu machen. Bei’Adele ist jedoch eine Ausnahme zu beobachten: Journalisten sind gänzlich von der Berichterstattung ausgeschlossen. Stattdessen wird ihnen lediglich ein Link zu bereits ausgewähltem Material bereitgestellt. Dies stellt ein erheblicher Rückschritt für die Pressefreiheit dar, da es die Berichterstattung über kulturelle Events stark einschränkt.

Öffentliche Reaktionen und die Rolle der sozialen Medien

Die Situation wirft Fragen auf, insbesondere da die sozialen Medien voraussichtlich von den Konzerten überschwemmt werden. „Diese Akteure machen mit den hochgeladenen Fotos und Videos der Besucher satte Umsätze, während die Medien, die zur demokratischen Meinungsbildung beitragen sollten, nur eingeschränkt operieren können“, so Stocker weiter. Der Widerspruch zwischen sozialer Medienberichterstattung und der professionellen journalistischen Arbeit wird immer mehr zu einem zentralen Thema.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Region

Adele wird im August zehn Mal in einer eigens errichteten Arena im Münchner Messegelände auftreten, wobei mehr als 730.000 Zuschauer erwartet werden. Die Landeshauptstadt verspricht sich durch die Konzerte einen wirtschaftlichen Aufschwung von über eine halbe Milliarde Euro in der Region. Anstatt die Medien zu unterstützen, die zur Berichterstattung und somit auch zur Schaffung einer positiven Atmosphäre beitragen können, stehen sie nun vor der Herausforderung, ihre Stimmen effektiv zu nutzen.

Forderungen nach mehr Pressefreiheit

Die Kritik geht jedoch nicht nur an die Veranstalter, sondern auch an die Stadt München selbst. Stocker fordert, dass öffentliche Träger künftig eine Pressefreiheits-Klausel in Verträge mit Veranstaltern aufnehmen. Eine solche Regelung könnte sicherstellen, dass die Medien unabhängig und ungehindert arbeiten können, um ihrer Aufgabe der Informationsweitergabe nachzukommen.

In einer Zeit, in der die Macht der Medien und die Freiheit der Presse ständig auf dem Prüfstand stehen, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation rund um die Adele-Konzerte entwickeln wird und welche Schritte unternommen werden, um die journalistische Integrität in der Kulturberichterstattung zu wahren.

NAG

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