In einer nächtlichen Großrazzia im rheinland-pfälzischen Hachenburg hat die Polizei ein mutmaßlich rechtsextremes Kampfsporttreffen mit etwa 130 Teilnehmern aufgelöst. Über 200 Beamte waren im Einsatz, um die Personalien der Anwesenden aufzunehmen. Die Behörden vermuten, dass die rechtsextremistische Kleinstpartei III. Weg die Veranstaltung organisiert hatte. Laut Polizeisprecher gab es Hinweise auf eine Zusammenkunft mit Leuten aus ganz Deutschland sowie den Niederlanden, darunter auch Jugendliche unter 18 Jahren. Die Polizei entdeckte einen Boxring in einer ehemaligen Fassfabrik, wo möglicherweise eine gemeinsame Ideologie durch Kampfsport gestärkt werden sollte.
Während der fünfstündigen Razzia wurden keine Festnahmen durchgeführt, da es keinen Widerstand gab. Allerdings beschlagnahmten die Beamten zahlreiche Gegenstände, die auf eine rechtsextreme Gesinnung hindeuteten, sowie Drogen und einen Verstoß gegen das Waffengesetz. Schusswaffen wurden jedoch nicht gefunden. Der III. Weg, 2013 gegründet, gilt als nationalsozialistisch und antisemitisch, mit regelmäßigen Selbstverteidigungstrainings und Kampfsportveranstaltungen als Teil ihrer Strategien zur Vernetzung mit anderen rechtsextremistischen Gruppen, berichtet www.dw.com.