Die Schließung der Bilharzapotheke in Sigmaringen ist für viele Bewohner ein einschneidendes Ereignis. Inhaber Martin Lörzer, der die Apotheke seit ihrer Wiedereröffnung vor fünf Jahren geleitet hat, zieht aus verschiedenen Gründen zurück in seine Heimat Schweinfurt.
Konkurrenzdruck und finanzielle Herausforderungen
Eine der Hauptursachen für die Schließung ist der scharfe Konkurrenzkampf mit benachbarten Apotheken, wie der Leopoldapotheke am Leopoldplatz und der Neuen Apotheke am Schloss in der Schwabstraße. Dies hat die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Bilharzapotheke stark eingeschränkt. Martin Lörzer äußert seine Bedenken über das Für-und-Wider der Apotheke: „Es lief nicht so, wie erwartet“, sagt der 45-Jährige und verweist auf seine unglückliche Vertragslaufzeit mit den Lieferanten, die nun ausgelaufen ist.
Langfristige Entscheidungen und persönliche Umstände
Lörzer war bereits 2022 zu der Entscheidung gekommen, da er nur jährlich kündigen konnte. Die Herausforderung wurde ihm jedoch in der Vielzahl der täglichen Abläufe, wie den stets verspäteten Zahlungen von Krankenkassen für E-Rezepte, noch klarer vor Augen geführt. „Dadurch verdient der Apotheker weniger“, erklärt Lörzer und fügt hinzu, dass einige der finanziellen Schwierigkeiten der Bilharzapotheke auch durch einen erhöhten Kassenabschlag verstärkt wurden.
Persönliche Verbindung und neue Chancen
Ein positiver Aspekt der anstehenden Veränderungen ist die Übernahme der Stadtapotheke in Schweinfurt, wo er früher bereits angestellt war. „Ich kenne das Team und ich weiß, welches Potenzial in der Apotheke steckt“, äußert er mit Blick auf die künftige Aufgabe. Zudem wird er durch das Zuhause seiner Mutter in der Nähe der neuen Apotheke einen persönlichen Bezug genießen können. „Ich wäre näher dran“, so Lörzer.
Der Übergang in der Gemeinschaft
Für die Angestellten der Bilharzapotheke bedeutet die Schließung eine Umstellung. Lörzer hat sie bereits vor dem Jahreswechsel über seine Pläne informiert und ist dankbar für die Loyalität und den hervorragenden Service, den sie ihren Kunden bis zur letzten Minute geboten haben. „Sie haben einen tollen Job gemacht“, sagt er und hebt die enge Zusammenarbeit mit den lokalen Pflegeeinrichtungen hervor, die er in guter Erinnerung behält.
Obwohl der Abschied von Sigmaringen bittersüß ist, gibt Lörzer an, dass er auf seinen neuen Lebensabschnitt gespannt ist. „Die Gegend hier ist wunderschön“, schließt er ab, während der 1. Oktober für seine Rückkehr in den neuen Lebensabschnitt als Apotheker in Schweinfurt markiert ist.