KasselUmweltWissenschaft

Wasserstoff aus Abwasser: Innovative Ansätze für Umweltschutz in Neu-Ulm

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, darunter Florencia Saravia vom KIT, haben im Dezember 2023 im Neu-Ulmer Klärwerk Steinhäule mit dem Projekt „KA4H2“ begonnen, die Integration von Wassermanagement in die Wasserstoffproduktion voranzutreiben, um dessen Bedeutung für den Umwelt- und Klimaschutz zu betonen und optimale Bedingungen für die Elektrolyse aus gereinigtem Abwasser zu erarbeiten, wobei die Ergebnisse bis November 2025 genutzt werden sollen.

Die Produktion von Wasserstoff spielt eine entscheidende Rolle in den Bemühungen um Umwelt- und Klimaschutz, insbesondere in der Wasserwirtschaft. In diesem Zusammenhang wurde kürzlich im Neu-Ulmer Klärwerk Steinhäule eine Veranstaltung abgehalten, bei der Experten aus der Wasser- und Wasserstoffbranche zusammenkamen, um die Möglichkeiten der Wasserstoffelektrolyse unter Verwendung von gereinigtem Abwasser zu erörtern. Florencia Saravia von der DVGW-Forschungsstelle am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hob die Wichtigkeit eines effektiven Wassermanagements hervor, das als zentrales Element in die Überlegungen zur Wasserstoffproduktion integriert werden sollte.

Projekt „KA4H2 – Kläranlagen für Wasserstoff“

Das Projekt „KA4H2“ wird von der Landesagentur Umwelttechnik BW GmbH, der DVGW-Forschungsstelle und der Universität Kassel durchgeführt und zielt darauf ab, einen integrierten Ansatz für die Wasserstoffproduktion in Kläranlagen zu fördern. Der Fokus dieses Projekts liegt auf der Ermittlung optimaler Rahmenbedingungen zur effizienten Nutzung von gereinigtem Abwasser für die Wasserstoffelektrolyse. Seit dem Start im Dezember 2023 soll das Projekt bis November 2025 laufen.

Bewusstsein für Wasserstoff in der Öffentlichkeit stärken

Ein zentrales Ziel der Initiative ist es, Stakeholder miteinander zu vernetzen und sie gemeinsam mit der Öffentlichkeit für die Thematik zu sensibilisieren. Dies wird als essenziell angesehen, um die Bedeutung von Wasserstoff im Kontext des Umweltschutzes hervorzuheben und gleichzeitig Best-Practice-Standards zu definieren, die für zukünftige Wasserstoffprojekte von Bedeutung sind. Philipp Otter von der Universität Kassel betonte, dass Kläranlagen das Potenzial zur Erzeugung signifikanter Elektrolyseurleistungen bieten und somit zu einer nachhaltigen Energieversorgung beitragen könnten.

Potential für Kläranlage und Umwelt

Der Zweckverband Klärwerk Steinhäule, verantwortlich für den Betrieb der Kläranlage, hat bereits erste Ansätze zur Nutzung der durch den Elektrolyseprozess erzeugten Sauerstoffe und Wärme identifiziert. Dies könnte nicht nur die Effizienz der Kläranlage steigern, sondern auch positive Umweltauswirkungen mit sich bringen. Um den Einfluss der Wasserstoffproduktion auf die Abläufe in den Kläranlagen sowie die Gewässer zu verstehen, werden im Rahmen des Projekts spezifische Kennzahlen erarbeitet.

Insgesamt zeigt das Projekt „KA4H2“, wie Wasserwirtschaft und Wasserstoffproduktion Hand in Hand gehen können, um zukunftsfähige Lösungen für die Umwelt zu finden. Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren ist dabei eine Schlüsselressource, um innovative Ansätze zu entwickeln, die nicht nur der Wasserversorgung, sondern auch dem Klimaschutz zugutekommen.

Weitere Informationen zum Projekt werden in Kürze veröffentlicht ….

NAG

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