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Fortschritt in Saarbrücken: Akkutests für die E-Mobilität von morgen

Das Saarbrücker Unternehmen „cetecom advanced“ testet für mehrere Millionen Euro die Robustheit von E-Auto-Batterien und weiteren elektronischen Geräten, indem es ihnen extremen Bedingungen aussetzt, was für die Sicherheit und Zuverlässigkeit im Transportwesen der UN-Vorschriften entspricht.

In einem hochmodernen Testzentrum in Saarbrücken, das mehrere Millionen Euro gekostet hat, werden Batterien für Elektrofahrzeuge und andere elektronische Geräte auf Herz und Nieren geprüft. Die Firma „cetecom advanced“ hat sich auf die Prüfung dieser Batterien spezialisiert und ist ein wichtiger Partner für große Automobilhersteller, die die Qualität und Sicherheit ihrer Akkus gewährleisten müssen.

Das zentrale Prüfverfahren, das in Saarbrücken eingesetzt wird, nennt sich Shaker-Test. Mit einem speziellen Gerät, das die Batterien durch Rütteln simuliere, wird überprüft, wie robust die Akkus gegenüber unterschiedlichen Transportbedingungen sind. Michael Kirchner, der Leiter der Batterieprüfung bei „cetecom advanced“, erklärt, dass dieses Verfahren eine Vorschrift der UN ist: „Jede Batterie, die transportiert wird, muss diesen Test durchlaufen.“ Dies sorgt nicht nur für die Sicherheit der Produkte, sondern auch für die Sicherheit der Transportmittel.

Extremtests für maximale Sicherheit

Der Shaker ist vielseitig einsetzbar und kann auch schnelle Schwingungen erzeugen, um äußerst schlechte Straßenverhältnisse zu simulieren, wie sie zum Beispiel auf Kopfsteinpflaster vorkommen. Uwe Lillig, der als Batterieprüfer tätig ist, betont, dass die Batterien gegen Erschütterungen resistent sein sollten: „Sie sollten nicht hochgehen oder sich durch die Erschütterungen erwärmen.“ Dies ist besonders wichtig, um potenzielle Gefahren während des Transports auszuschließen.

Darüber hinaus führt „cetecom advanced“ Extremtests in einem Hochsicherheitsbunker in Zweibrücken durch. Dort werden die Batterien nicht nur rüttelnd geprüft, sondern ihnen werden auch Tests mit Nägeln oder sogar Feuer ausgesetzt. Diese rigorosen Verfahren sorgen dafür, dass nur absolut sichere Produkte auf den Markt gelangen.

Ein weiteres Highlight der Tests in Saarbrücken sind die Klima- und Unterdruckprüfungen. Die Klimakammern des Unternehmens können Temperaturen von -70 bis 100 Grad Celsius simulieren sowie hohe Luftfeuchtigkeit erzeugen. Auch eine Unterdruckkammer, die eine Höhe von etwa 10.000 Metern simuliert, ist vorhanden. „Wir testen die Akkus sogar im Wasser oder in einem künstlichen Sandsturm“, berichtet Kirchner. Erst nach erfolgreichen Tests wird ein Produkt für die Nutzung freigegeben.

Umfassende Prüfungen und Zertifizierungen

Doch nicht nur Batterien finden in Saarbrücken ihre Prüfstelle. „Cetecom advanced“ analysiert auch elektronische Geräte und stellt Zulassungszertifikate für neue Produkte aus. Im Standort in Saarbrücken arbeiten rund 180 Mitarbeiter, und das Unternehmen hat zusätzlich Standorte in den USA, China und Südkorea. Diese breite Aufstellung ermöglicht es „cetecom advanced“, sich global zu positionieren und internationalen Anforderungen gerecht zu werden.

Die Wichtigkeit solcher Prüfungen kann nicht genug hervorgehoben werden. In einer Zeit, in der Elektromobilität stetig an Bedeutung gewinnt, sind Sicherheitsstandards und Zertifizierungen essentiell. Verbraucher und Hersteller können darauf vertrauen, dass die getesteten Produkte sicher sind und den erforderlichen Normen entsprechen.

Über die Aktivitäten von „cetecom advanced“ berichtete auch der „aktuelle bericht“ im SR Fernsehen am 20.08.2024. Die E-Mobilität entwickelt sich rasant, und die Anforderungen an die Sicherheit und Qualität von Batterien werden immer strenger. Das Saarbrücker Unternehmen ist hier an vorderster Front tätig und spielt eine entscheidende Rolle in der Gewährleistung der Produktsicherheit im Bereich der Elektrofahrzeuge.

Die Überprüfung der Sicherheit und Robustheit von Batterien ist nicht nur eine Frage der Zuverlässigkeit, sondern auch eine wichtige rechtliche Anforderung. Das Unternehmen „cetecom advanced“ musste sicherstellen, dass ihre Tests den internationalen Normen entsprechen. Dazu gehört unter anderem die Einhaltung von Vorschriften wie der UN Transportbestimmungen für gefährliche Güter, die strenge Sicherheitskriterien für den Transport von Lithium-Ionen-Batterien vorgeben. Dies ist besonders wichtig, da unsachgemäße Handhabung oder Defekte dieser Akkus zu ernsthaften Sicherheitsrisiken führen können.

Diese Normen sind der Grund dafür, dass viele Automobilhersteller und Technologieunternehmen auf die Expertise von Testlaboren wie „cetecom advanced“ zurückgreifen. Die Gewährleistung, dass ihre Batterien unter extremen Bedingungen funktionieren und im Falle eines Versagens keine Gefahr darstellen, ist für das Vertrauen der Verbraucher entscheidend.

Zunehmende Bedeutung von Akkutests

Die Nachfrage nach elektrischen Fahrzeugen (EVs) wächst stetig und hat zu einem Anstieg der benötigten Akkutests geführt. Laut dem Marktforschungsunternehmen Statista wird erwartet, dass der globale Markt für Elektrofahrzeuge bis 2030 auf über 30 Millionen Einheiten anwachsen wird. Dies setzt Hersteller unter Druck, nicht nur qualitativ hochwertige Batterien zu entwickeln, sondern auch die entsprechenden Sicherheitsprüfungen in der Produktion einzuschließen.

Energieanbieter und Fahrzeughersteller sind zunehmend auf zuverlässige Tester angewiesen, um die Langlebigkeit und Sicherheit ihrer Produkte zu gewährleisten. Der Test- und Validierungsprozess wird so zu einem zentralen Bestandteil der Produktentwicklung in diesem schnell wachsenden Sektor.

Fortschritte in der Testtechnologie

„cetecom advanced“ ist nicht nur ein Vorreiter in der Durchführung von Tests, sondern setzt auch auf kontinuierliche Innovation. Die Einrichtung plant, neue Technologien und Testmethoden zu integrieren, die auf die sich ändernden Anforderungen des Marktes reagieren. Hierzu gehören unter anderem Tests, die auf zukünftige Entwicklungen in der Zellchemie und neuen Batterietechnologien wie Festkörperbatterien vorbereitet sind. Diese Batterietypen versprechen höhere Energiedichten und verbesserte Sicherheitseigenschaften, machen aber gleichzeitig auch neue Testverfahren notwendig.

Darüber hinaus werden auch digitale Simulationen immer wichtiger. Technologien wie das Internet der Dinge (IoT) ermöglichen die Erfassung von Echtzeitdaten während der Tests, die zur weiteren Verbesserung von Testmethoden und Protokollen genutzt werden können. Diese Entwicklungen sind entscheidend, um die Produkte auch in Extrembedingungen realistisch bewerten zu können und um die Testzeiten zu verkürzen.

In der Zukunft ist es wahrscheinlich, dass „cetecom advanced“ und ähnliche Unternehmen noch innovativere Testszenarien nutzen werden, um den sich ständig ändernden Anforderungen der Branche gerecht zu werden. Diese Fortschritte könnten ebenfalls dazu beitragen, die Branche auf nachhaltigere Technologien umzustellen und gleichzeitig die Sicherheit der Verbraucher zu gewährleisten.

Für weitere Details zu den Testmethoden und den neuesten Entwicklungen in der Batterieforschung empfiehlt sich ein Besuch der Webseite von cetecom advanced.

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