Anfang des Jahres startete der Verein Jahresringe weiterleben e.V. eine Initiative, die das Leben von Menschen mit Beeinträchtigungen in Glücksburg erheblich verbessern soll. Ziel ist es, barrierefreie Möglichkeiten für Rollstuhlfahrende zu schaffen, um die Umgebung problemlos zu erkunden. Unter anderem hat der Verein bereits spezielle Strandkörbe für Rollator- und Rollstuhlfahrende in Glücksburg und Holnis bereitgestellt.
Der Auftakt zu einem neuen Mobilitätsangebot fand am 7. August 2024 statt, als das erste elektrische Transportfahrrad für Rollstuhlfahrende offiziell übergeben wurde. Bürgermeisterin Kristina Franke hatte sich zuvor für die Anschaffung solcher Fahrräder ausgesprochen und so die Grundlage für dieses Projekt gelegt. Gemeinsam mit Herrn Petersen von Fahrrad Petersen wurde nach geeigneten Modellen geforscht und Spender mobilisiert, um das Vorhaben zu unterstützen. Unter den Gebern war auch Herr Dr. Landt, Vorsitzender der Johanniter-Hilfsgemeinschaft Altes Herzogtum Schleswig, der an der Übergabezeremonie teilnahm.
Mobiles Angebot für alle
Das besondere an diesem Transportfahrrad, das im Verein liebevoll „MobiKlick“ genannt wird, liegt in seiner Zugänglichkeit für alle Einwohner und Besucher der Region. Nach der offiziellen Einführung wird das Fahrrad ab dem 30. August 2024 über die Website www.gluecksburg-urlaub.de zur Verfügung stehen. Um das Transportfahrrad auszuleihen, müssen lediglich ein Personalausweis und ein Pfand hinterlegt werden; die Nutzung selbst ist kostenfrei. Voraussetzung ist, dass eine Begleitperson das Fahrzeug bedient und die Pedale betätigt.
„Ich empfinde das Leih-Transportrad als eine wertvolle Bereicherung für Einwohner und Touristen gleichermaßen“, äußert sich Claudia Krüger, die Tourismus-Managerin, begeistert über dieses neue Angebot. Es ermögliche den Menschen, die Region Glücksburg und ihre Sehenswürdigkeiten auf eine umweltfreundliche Weise zu entdecken. Darüber hinaus ergänzen die Transportfahrräder perfekt die bereits bestehenden barrierefreien Angebote, die es Rollstuhlfahrern ermöglichen, das Strandleben in vollen Zügen zu genießen.
Das Unternehmen VanRaam, bekannt für seine Spezialisierung auf den Bau von Spezialrädern, hat das Modell VeloPlus entwickelt. Dieses Familienunternehmen blickt auf eine 110-jährige Geschichte zurück und hat sich zum weltweiten Marktführer in diesem Bereich etabliert. Der MobiKlick bietet eine Vielzahl von Features, wie eine Rahmenhöhe von 52 cm, 8 Gänge und einen leisen Elektro-Motor. Sicherheitsmerkmale wie pannensichere Reifen, ein integriertes Schloss und ein stabiler Gepäckträger sollen zusätzliche Benutzerfreundlichkeit gewährleisten.
Zukunftsperspektiven
Langfristig plant der Verein die Entwicklung eines spezifischen Routensystems, das speziell auf die Nutzung des Transportfahrrads abgestimmt ist. Zudem wird angedacht, zusätzliche Aushilfen als fahrende Begleitpersonen zu Verfügung zu stellen, die für ihre Dienste entlohnt werden. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Nutzung des MobiKlicks noch einfacher und effizienter zu gestalten und den Teilnehmern eine sorgenfreie Erkundung der Umgebung zu ermöglichen.
Insgesamt markiert die Einführung des Transportfahrrads MobiKlick einen bedeutenden Schritt in Richtung barrierefreier Mobilität in Glücksburg, der für alle Altersgruppen und Mobilitätslevel zugänglich ist. Die Initiative spiegelt nicht nur den gesellschaftlichen Wandel in der Wahrnehmung von Menschen mit Behinderungen wider, sondern fördert auch den Einsatz umweltschonender Transportmittel in der Region.
Die große Vision hinter diesem Projekt ist die Schaffung einer Region, in der jeder die Möglichkeit hat, die Schönheit und Vielfalt von Glücksburg zu entdecken – frei von Barrieren und voller Lebensqualität.
Mobiliät für alle: Die Bedeutung des MobiKlick-Transportfahrrads
Das MobiKlick-Transportfahrrad stellt nicht nur eine innovative Lösung für Rollstuhlfahrende dar, sondern ist auch Teil eines größeren Trends hin zu mehr Inklusion im öffentlichen Raum. In vielen Städten wird erkannt, dass Mobilität für alle Bürger von entscheidender Bedeutung ist, um die Lebensqualität zu erhöhen und eine Barrierefreiheit zu fördern. Städte wie Berlin und Hamburg haben bereits ähnliche Initiativen gestartet, um den Zugang zu Verkehrsmitteln für Menschen mit Behinderungen zu verbessern.
Durch das MobiKlick-Fahrrad wird es Rollstuhlfahrenden ermöglicht, die Umgebung selbständig zu erkunden. Dies fördert nicht nur die persönliche Unabhängigkeit, sondern auch soziale Interaktionen mit anderen Bürgern und Touristen. Daher steht die Initiative der Stadt Glücksburg auch im Einklang mit den Bestrebungen viele Länder, die Inklusion und Teilhabe zu fördern, sei es durch Barrierefreiheit im öffentlichen Verkehr, in der Reisebranche oder im Alltag.
Technische Details: Innovation im Dienste der Inklusion
Das MobiKlick-Transportfahrrad, entwickelt von VanRaam, ist ein Paradebeispiel für technische Innovationen im Bereich der Mobilität für Menschen mit Behinderungen. Das Modell VeloPlus besticht durch seine Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit. Die Kombination aus pannen-sicheren Reifen und einem stabilen Gepäckträger sorgt für eine stressfreie Nutzung und erhöht die Sicherheit während der Fahrt.
Ein wichtiges Merkmal ist das kippbare Plateau, das einen einfachen Ein- und Ausstieg für Rollstuhlfahrer ermöglicht. Solche Merkmale sind entscheidend, da sie es Nutzern ermöglichen, sich ohne die Hilfe Dritter zu bewegen, was oft als ein erhebliches Hindernis betrachtet wird. In Deutschland werden ähnliche Modelle in verschiedenen Städten getestet, um herauszufinden, wie sie in die bestehende Verkehrsinfrastruktur integriert werden können.
Das Feedback der Gemeinde und die zukünftige Entwicklung
Die Reaktionen aus der Gemeinde auf das MobiKlick-Programm sind bisher durchweg positiv. Der Austausch zwischen der Tourist-Information und der Stadtverwaltung zeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit für die Umsetzung solch innovativer Projekte ist. Durch das Feedback der Nutzer werden mögliche Schwachstellen identifiziert und das System ständig verbessert.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die geplante Entwicklung eines Routensystems, das es Rollstuhlfahrenden ermöglicht, sicher und bequem verschiedene Attraktionen und Sehenswürdigkeiten in der Umgebung zu besuchen. Die Überlegung, Aushilfen als Begleitpersonen bereitzustellen, könnte dazu beitragen, ein noch höheres Maß an Sicherheit und Unterstützung anzubieten. Dies zeigt, dass die Stadt Glücksburg nicht nur auf die Bereitstellung von Infrastruktur achtet, sondern auch die menschliche Komponente in den Mittelpunkt stellt.