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Überfüllte Traumziele: Europas beliebteste Städte im Overtourism

Dubrovnik in Kroatien hat mit 27 Touristen pro Einwohner die Spitzenposition der überfülltesten Reiseziele in Europa erreicht, was im Sommer 2024 zu extremen Verkehrsbelastungen und einer Beeinträchtigung des Lebens der Einheimischen führt, während Städte wie Venedig ebenfalls Maßnahmen zur Regulierung des Massentourismus planen.

Die europäische Reisewelle hält unvermindert an, und so zeigen sich zahlreiche beliebte Urlaubsdestinationen schädlichen Auswirkungen des Overtourism. Dieser Begriff beschreibt ein Phänomen, bei dem eine Stadt oder Region in den Sommermonaten von einem Ansturm an Touristen überflutet wird. Die Belastung für die Infrastruktur wächst, und auch die Lebensqualität der Anwohner leidet stark. Besonders stark betroffen sind Städte wie Venedig und Amsterdam, die bereits mit Maßnahmen reagieren, um dem Touristenstrom Einhalt zu gebieten.

In Venedig beispielsweise wird die Erhebung einer Eintrittsgebühr ab 2025 diskutiert. Diese Maßnahme soll nicht nur helfen, die massiven Menschenströme zu regulieren, sondern auch den Erhalt der einzigartigen Lagunenstadt unterstützen. Viele Einwohner betonen, dass es für sie zunehmend schwierig wird, ihren Alltag normal zu bewältigen. Während sie selbst den Charme ihrer Stadt genießen wollen, sind ihnen oft Touristenmassen im Weg. Ein Blick auf die Straßen der Stadt verrät viel über die Herausforderungen, mit denen die Bewohner zu kämpfen haben.

Beliebteste Reiseziele und ihre Herausforderungen

Der Trend, in überfüllte Hotspots zu reisen, hat zu einer Untersuchung durch das Ferienhaus-Buchungsportal Holidu geführt. Unter Verwendung von Daten des Marktforschungsunternehmens Euromonitor International aus dem Jahr 2023 wurde ermittelt, wie viele Touristen auf einen Einwohner kommen. Dubrovnik in Kroatien führt die Liste an, dicht gefolgt von Rhodos in Griechenland und Venedig.

Dubrovnik steht an der Spitze mit atemberaubenden 27 Touristen pro Einwohner. Die Stadt ist nicht nur für ihre beeindruckende Architektur berühmt, sondern auch als Drehort der HBO-Serie „Game of Thrones“. Die Auswirkungen des Massentourismus sind in den verstopften Straßen und überfüllten Sehenswürdigkeiten deutlich sichtbar. Für Reisende, die diese Schönheit ohne Menschenmengen genießen möchten, könnte eine Reise in der Nebensaison eine erholsame Alternative darstellen.

Rhodos, die griechische Insel, kommt auf 26 Touristen pro Einwohner. Einst ein beschaulicher Rückzugsort, wird sie nun von Reisenden überrannt. Dennoch gibt es auf dieser Insel noch ruhige Plätze wie Vlycha Bay oder Gennadi, wo Besucher Erholung finden können.

Die Liste der stark frequentierten Städte

Auf Platz drei folgt Venedig mit 21 Touristen pro Einwohner. Wie bereits erwähnt, plant die Stadt vorsorglich Maßnahmen, um die Besucherzahlen zu steuern und somit die Lebensqualität der Bewohner zu gewährleisten. Alternativen für Touristen stellen gemäßigte Viertel wie Cannaregio oder Sant’Elena dar, wo das Trubel vielleicht etwas abgelegt ist.

Die Top fünf wird vervollständigt durch Heraklion in Griechenland, das 18 Touristen pro Einwohner hat und Florenz in Italien mit 14 Touristen pro Einwohner. Beide Städte sind für ihre beeindruckende Geschichte und Kultur bekannt, doch auch sie leiden unter der Überlastung durch Touristen.

In einer Welt, in der nachhaltiger Tourismus immer wichtiger wird, zeigen die sich häufenden Proteste auf Mallorca und den Kanaren, dass die Einheimischen ein Umdenken fordern. Es wird deutlich, dass die Entfaltung des Tourismus in der heutigen Zeit nicht nur Vorteile für Reisende mit sich bringt, sondern auch große Herausforderungen für die besuchten Orte mit sich bringt.

Ein Blick auf die Zukunft des Reisens

Die Dynamik des Reisens verändert sich stetig, und Reisende müssen sich der Verantwortung bewusst werden, die mit ihren Ausflügen einhergeht. Während sie die Schönheit europäischer Städte genießen, ist es von Bedeutung, auch die Bedürfnisse der Anwohner zu respektieren. Zukünftig könnte eine Balance zwischen touristischer Erschließung und dem Erhalt der lokalen Lebensqualität der Schlüssel zu einem nachhaltigen und verantwortungsvollen Reisen sein.

Die Aspekte des Overtourism sind nicht nur auf die touristischen Hotspots beschränkt. Immer mehr Regionen und kleinere Städte erleben einen Anstieg des Besucherandrangs, der bisher kaum reguliert wurde. Der Trend zur Kurzzeitvermietung, oft über Plattformen wie Airbnb, hat auch ländliche Gebiete erreicht. Dort werden Häuser, die früher von Einheimischen bewohnt waren, für Touristen vermietet, was die Wohnverhältnisse für die ansässige Bevölkerung verschärft und zu einem Anstieg der Mietpreise führt.

In vielen Ländern reagieren Regierungen und lokale Behörden auf diese Entwicklungen mit unterschiedlichen Strategien. Einige Städte, wie Barcelona, haben bereits Anzahlungsobergrenzen für Touristenunterkünfte eingeführt, während andere, wie Venedig, auf Eintrittsgebühren setzen, um den Ansturm besser zu steuern. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Negativauswirkungen des Massentourismus auf die lokale Bevölkerung und die Infrastruktur zu minimieren.

Einfluss der COVID-19-Pandemie auf den Tourismus

Die COVID-19-Pandemie hat den globalen Tourismus stark beeinträchtigt. Ab 2020 erlebten viele Reiseziele unprecedented Rückgänge in der Besucherzahl. Die daraus resultierenden Einschränkungen führten jedoch auch zu einer kurzfristigen Entlastung für stark frequentierte Städte. Diese Zeit wurde von einigen Gemeinden genutzt, um neue Strategien für ein nachhaltigeres Tourismusmanagement zu entwickeln.

Laut einem Bericht der UNWTO (United Nations World Tourism Organization) liegt die weltweite Zahl der internationalen Touristen im Jahr 2021 erstmals wieder über 400 Millionen. Im Vergleich zu 2019, als 1,5 Milliarden internationale Touristen verzeichnet wurden, ist das jedoch einen dramatischen Rückgang. Bei der Wiederbelebung des Reiseverkehrs begannen viele Destinationen, die Möglichkeit eines nachhaltigen Tourismus in den Fokus zu rücken. Die Einheimischen fordern zunehmend eine Rückkehr zu einem gemäßigten Tourismus, der der Gemeinschaft zugutekommt, statt sie zu belasten.

Gloabl Trends im Tourismus

Der Trend zu nachhaltigem Reisen ist längst nicht mehr nur eine Randnotiz. Viele Reisende sind sich der ökologischen und sozialen Auswirkungen ihres Reisens bewusst und suchen aktiv nach umweltfreundlichen Alternativen. Laut einer Umfrage von Booking.com aus dem Jahr 2023 gaben 81 % der Reisenden an, dass sie nachhaltige Reisen als wichtig erachten und bereit wären, dafür mehr zu bezahlen.

Darüber hinaus zeigt eine Studie, dass Destinationen, die nachhaltige Praktiken fördern, in den kommenden Jahren voraussichtlich eine höhere Anzahl an Besuchern verzeichnen werden. Reisende suchen zunehmend nach Erlebnissen, die sowohl authentisch als auch umweltbewusst sind, was viele Städte dazu zwingt, ihre Ansätze zu überdenken und ihre Angebote entsprechend anzupassen. Die Implementierung nachhaltiger Praktiken im Tourismus ist nicht nur ein Trend, sondern wird auch zunehmend zu einer Notwendigkeit.

In Anbetracht dieser Entwicklungen zeigt sich, dass ein Umdenken im Tourismussektor erforderlich ist. Um das Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen der Reisenden und der Lebensqualität der Einheimischen zu wahren, sind innovative Lösungen und die Zusammenarbeit aller Beteiligten gefragt. Nur so können die Herausforderungen des Overtourism langfristig gemeistert werden.

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