Die Stadt Ludwigsburg erstrahlt wieder in herbstlichem Glanz, denn die beliebte Kürbisausstellung im Blühenden Barock hat am Freitagmorgen ihre Pforten geöffnet. Inmitten der weiterhin warmen Temperaturen verwandelte sich der Schlosspark in ein farbenfrohes Spektakel, bei dem Kürbisse in kunstvollen Skulpturen zu faszinierenden Figuren formiert wurden. Dieses Jahr steht die Ausstellung unter dem Motto „Starke Frauen“ und würdigt bedeutende weibliche Persönlichkeiten aus Geschichte und Kultur.
Besucher können sich auf eindrucksvolle Darstellungen freuen, die von der kreativen Schaffenskraft der beiden Schweizer Brüder Beat und Martin Jucker zeugen, die seit über 25 Jahren für das Konzept der Ausstellung verantwortlich sind. Die Jucker-Brüder haben sich mit ihrer außergewöhnlichen Arbeit einen Namen gemacht, indem sie aus Kürbissen schillernde Kunstwerke kreierten. Zu den Highlights der diesjährigen Ausstellung zählen unter anderem eine Darstellung von Pippi Langstrumpf, die auf einem Kürbis-Pferd posiert, sowie eine Figur der berühmten Kämpferin Jeanne d’Arc und der ikonischen Künstlerin Frida Kahlo, die ebenfalls aus Kürbissen gestaltet worden sind.
Das Konzept und die Entwicklung der Ausstellung
Das Jubiläum der Ausstellung ist ein Anlass für die Jucker-Brüder, auf ihre bemerkenswerte Reise zurückzublicken. „Anfangs ging es einfach nur darum, so viele Kürbisse wie möglich zu finden“, erinnert sich Martin Jucker mit einem Schmunzeln. Im Laufe der Jahre hat sich das Konzept jedoch stark gewandelt. Heutzutage entstehen immer raffiniertere Modelle, die nicht nur beeindrucken, sondern sogar interaktiv sind: Einige Skulpturen können Geschichten erzählen, die von den Besuchern durch einen kleinen Knopf aktiviert werden können. Besonders hervorzuheben ist die Skulptur von Bertha Benz, der Pionierin des Automobils.
Beat Jucker betont, dass das Thema „Starke Frauen“ in diesem Jahr eine bewusste Entscheidung war, um die Leistungen bemerkenswerter Frauen in den Vordergrund zu rücken, auch wenn die Organisation ursprünglich von Männern betrieben wird. „Wir wollen den Frauen einen Platz im Rampenlicht geben“, so Jucker. Die vorherige Ausstellung in der Schweiz, die gleiches Thema hatte, wurde als die erfolgreichste in der Geschichte der Jucker-Brüder bezeichnet.
Praktische Informationen zur Ausstellung
Die Kürbisausstellung in Ludwigsburg wird noch bis zum 3. November geöffnet sein. Die Besucher sind täglich herzlich willkommen von 9 bis 20.30 Uhr, während die Gastronomiebetriebe von 10.30 bis 17.00 Uhr für kulinarische Genüsse sorgen. Ein Souvenirladen und ein Kürbisverkauf stehen ebenfalls zur Verfügung. Um den Anreiseverkehr zu erleichtern, empfiehlt der Veranstalter die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, wie die S-Bahn-Linien S4 oder S5, sowie die Bushaltestelle „Schloss Favorite“. Für Autofahrer gibt es Parkmöglichkeiten, wobei es an den Wochenenden aufgrund des Andranges eng werden kann.
Die beeindruckenden Werke sind auf jeden Fall einen Besuch wert, und die ersten Bilder aus dem Blühenden Barock versprechen eine außergewöhnliche Erfahrung für alle, die die Vielfalt und Kreativität der Kürbisse erleben möchten.
Foto: dpa/Christoph Schmidt
Über die Ludwigsburger Kürbisausstellung
Die Ludwigsburger Kürbisausstellung hat sich seit ihrer ersten Veranstaltung im Jahr 1999 zu einem Höhepunkt im Veranstaltungskalender der Region entwickelt. Jedes Jahr zieht sie Tausende von Besuchern an, die sich von den kreativen und beeindruckenden Kürbisskulpturen begeistern lassen. Die Ausstellung präsentiert nicht nur skurrile und kunstvolle Arrangements, sondern auch innovative Interaktionen, wie die Möglichkeit, mit den Figuren zu kommunizieren. Dies zeigt den hohen kreativen Anspruch der Organisatoren, die stets bemüht sind, den Besuchern ein einzigartiges Erlebnis zu bieten.
Zusätzlich zu den Kunstwerken gibt es in der Ausstellung zahlreiche Informationsangebote, die sich mit verschiedenen Kürbissorten sowie deren Anbau und Verwertung beschäftigen. Die Jucker Brüder, die hinter dieser Idee stehen, engagieren sich zudem für nachhaltige Praktiken, indem sie lokale Landwirte einbeziehen und umweltfreundliche Anbaumethoden fördern. Die Verbindung von Kunst, Natur und Bildung macht die Kürbisausstellung zu einem abwechslungsreichen und lehrreichen Ausflugsziel für Familien und Kunstliebhaber gleichermaßen.
Starke Frauen in der Kunst
Das diesjährige Thema „Starke Frauen“ spiegelt nicht nur gesellschaftliche Trends wider, sondern zielt auch darauf ab, das Bewusstsein für die Errungenschaften bemerkenswerter Frauen in verschiedenen Bereichen zu schärfen. Diese Art der Thematisierung ist nicht neu, da der Feminismus und die Repräsentation von Frauenfiguren in der Kunstgeschichte bereits seit Jahrzehnten im Fokus stehen. Künstlerinnen wie Frida Kahlo selbst thematisierten in ihren Werken oft soziale und politische Fragestellungen, was auch eine wichtige Rolle in der heutigen Diskussion über Geschlechtergerechtigkeit spielt.
Außerdem sind die Kürbisskulpturen nicht nur Kunstwerke, sondern auch eine Art Geschichtenerzählerinnen. Figuren wie Berta Benz, die als erste Autofahrerin gilt, bringen den Besuchern die Geschichten von Frauen näher, die bedeutende Meilensteine in der Geschichte gesetzt haben. Diese Verknüpfung von Kunst und Bildung macht die Ausstellung besonders wertvoll, da sie sowohl unterhaltsam als auch informativ ist.
Besucherstatistiken
Die Ludwigsburger Kürbisausstellung zieht in der Regel weit über 100.000 Besucher pro Jahr an. Statistiken aus vorherigen Jahren zeigen, dass Familientreffen und Schulgruppen zu den häufigsten Besuchern gehören. Im Jahr 2022 wurde ein Rekord von über 120.000 Besuchern registriert, was die Beliebtheit dieser Veranstaltung in der Region unterstreicht. Die Kombination aus kreativen Elementen und edukativen Angeboten machen sie zu einem beliebten Ziel für Schulklassen und Familien.
Das Feedback von Besuchern und Umfragen zeigen, dass 90% der Gäste die Ausstellung als sehr ansprechend empfinden und gerne zurückkehren möchten. Weitere Umfragen deuten darauf hin, dass die Besucher vor allem die innovativen Ideen und die Interaktivität der Skulpturen schätzen.