Der kommende Tag des offenen Denkmals markiert einen besonderen Anlass für die Bürger und Besucher von Friedrichshagen. Am 8. September 2024 öffnet das historische Rathaus in der Gemeinde von 13 bis 17 Uhr seine Türen, um einen Blick in die bedeutende Vergangenheit und die faszinierende Architektur dieses Gebäudes zu gewähren. Dieses Jahr steht die Veranstaltung unter dem Motto der „Zeitzeugen des Wandels“, das auf die beeindruckende Geschichte des Rathauses und des Ortes hinweist.
Ursprünglich 1899 erbaut, war das Rathaus ein Symbol für den wirtschaftlichen Aufschwung und den Glauben an Fortschritt, der die Gemeinde prägte. Sein markanter Stil und die umfangreiche Ausstattung spiegeln die Zeit wider, in der Friedrichshagen von einer kleinen Landgemeinde zu einem florierenden Standort aufstieg. Neben der politischen Bedeutung verlor das Gebäude jedoch im Laufe der Jahre weitgehend seine ursprüngliche Funktion, insbesondere nach den Gebietsreformen zur Bildung von Groß-Berlin.
Historische Bedeutung
Mit der Eingliederung in Groß-Berlin verlor die Gemeinde Friedrichshagen ihre Selbstständigkeit und somit auch die Kontrolle über ihre Verwaltung. Viele Behörden verließen das Rathaus, wodurch dessen Bedeutung im Laufe der Zeit schwand. Ein Beispiel für diesen Verlust war die Übermalung des Wandgemäldes im Ratssaal, was dazu führte, dass das Erbe und die Geschichte des Gebäudes zunehmend in Vergessenheit gerieten.
Glücklicherweise gab es seit 2011 Bestrebungen, dieses historische Gebäude wieder zum Leben zu erwecken, dank einer Kommanditgesellschaft, die Stil und Substanz des Rathauses wiederherstellte. Die Eigentümer haben sich nicht nur der Restaurierung des Gebäudes verschrieben, sondern auch einem sozialen und kulturellen Nutzungskonzept, um die Verbindung zur Gemeinschaft zu stärken. Die neu renovierten Räume, wie der Ratssaal und der Ratskeller, bieten nun Platz für Feiern und kulturelle Veranstaltungen.
Anlässlich des Tags des offenen Denkmals wird das Rathaus sowohl für eine allgemeine Besichtigung als auch für spezielle Führungen zugänglich sein. Besucher können sich auf Hausführungen um 14 und 16 Uhr freuen, die am Treffen vor dem Rathaus beginnen. Für diejenigen, die sich für die technischen Aspekte der alten Turmuhr interessieren, werden Führungen angeboten, allerdings nicht barrierefrei, daher wird festes Schuhwerk empfohlen.
Ein Aufruf an Zeitzeugen
Interessierte sind eingeladen, das Rathaus zu besuchen und sich mit Geschichten aus der Vergangenheit einzubringen. Die Betreiber des Gebührenrathauses wünschen sich, das bestehende Archiv mit persönlichen Erlebnissen und Fotografien aus früheren Zeiten zu erweitern. Kontaktinformationen stehen zur Verfügung, um persönliche Begegnungen an einem speziellen Meetingpoint während des Veranstaltungstags zu ermöglichen.
Die Besucher haben an diesem Tag nicht nur die Möglichkeit, in die Geschichte einzutauchen, sondern auch den sozialen Aspekt der Veranstaltung zu unterstützen. Der Eintritt ist frei, und Spenden sind willkommen. Das Engagement der Eigentümer, dem Wohl der Bürger zu dienen, bleibt ein zentraler Bestandteil ihres Leitbildes, das sich in der Durchführung solcher Veranstaltungen widerspiegelt.
Die einmalige Gelegenheit, ein Stück Friedrichshagen zu erleben, lädt alle ein, Teil dieser historischen Reise zu sein. Lassen Sie uns zusammen auf eine spannende Entdeckungstour durch die Geschichten und Erinnerungen gehen, die in den Mauern dieses Rathauses verborgen sind.
Das BürgerRathaus Friedrichshagen ist nicht nur ein architektonisches Juwel, sondern auch ein Kulturerbe, das eng mit der Geschichte Berlins und der umliegenden Region verbunden ist. Die Entstehung des Rathauses im Jahr 1899 fiel in eine Zeit des wirtschaftlichen Wachstums und der Urbanisierung, die viele ländliche Gemeinden in städtische Zentren verwandelte. Diese Transformation ließ sich auch an der Architektur ablesen, die zu dieser Zeit oft imposante und repräsentative Stilmittel verwendete, um den aufstrebenden Wohlstand zu verdeutlichen.
Die repräsentative Innenausstattung und die charakteristische Fassade des Rathauses verdeutlichen diesen Aufschwung. Ähnliche Entwicklungen sind im gesamten Berliner Raum zu erkennen, wo viele ehemalige Rathäuser heute in andere Nutzungen überführt wurden, jedoch oft ihre ursprünglichen architektonischen Merkmale bewahrt haben. Diese Gebäude sind nicht nur Teil des kulturellen Erbes, sondern auch Zeugen der sozialen und politischen Veränderungen in den jeweiligen Gemeinden.
Ein kultureller Anziehungspunkt
Das BürgerRathaus hat sich im Laufe der Jahre zu einem kulturellen Zentrum in Friedrichshagen entwickelt. Die Veranstaltungen, die hier stattfinden, reichen von Ausstellungen über Konzerte bis zu Workshops, die oft lokal ansässige Künstler und Institutionen einbeziehen. Dies fördert nicht nur die lokale Kultur, sondern stärkt auch das Gemeinschaftsgefühl unter den Bewohnern und Besuchern.
Die Integration sozialer Institutionen in den Betrieb des Rathauses zeigt das Engagement der Eigentümer, den Bürgern von Friedrichshagen einen Raum zu bieten, der weit über die ursprüngliche Verwaltungsfunktion hinausgeht. Solche Ansätze sind auch in anderen Städten zu beobachten, wo historische Gebäude für Gemeinschaftszwecke umgenutzt werden.
Bewahrung historischer Werte
In den letzten Jahren wurde immer mehr Wert auf den Erhalt historischen Erbes gelegt, nicht nur in Berlin, sondern weltweit. Initiativen zur Denkmalpflege und wiederentdeckte Wertschätzung solcher Orte von kulturellem und historischem Interesse sind Teil eines breiteren Trends. Gesetzliche Rahmenbedingungen und Förderprogramme unterstützen diesen Prozess, indem sie finanzielle Anreize zur Restaurierung und Pflege historischer Gebäude bieten. Diese Bestrebungen sind wichtig, um das kulturelle Gedächtnis einer Stadt zu erhalten und den Bürgern einen Zugang zu ihrer Geschichte zu ermöglichen.
Der Aufruf an Zeitzeugen, ihre Erinnerungen und Dokumente zu teilen, ist ein wertvoller Aspekt der Dokumentation und Bewahrung der Geschichte des BürgerRathauses und seiner Umgebung. Das digitale Zeitalter ermöglicht es, solche Geschichten und Materialien über Plattformen wie die Website des BürgerRathauses zugänglich zu machen und damit eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen.