In der Gemeinde Edewecht tut sich etwas Spannendes in Bezug auf die Sportinfrastruktur, speziell im Stadtteil Friedrichsfehn. Die Verwaltung hat ein umfassendes Konzept vorgelegt, das eine umfassende Sanierung und Erweiterung des örtlichen Sportplatzes vorsieht. Obwohl im Moment keine passenden Förderprogramme zur Verfügung stehen, sehen die Verantwortlichen es als wichtig an, gut vorbereitet zu sein, um die Umsetzung der Pläne zu ermöglichen.
Jens Schöbel, der Sachgebietsleiter für Bildung, Sport und Kultur, äußerte sich dazu optimistisch. Er betonte die Bedeutung einer soliden Planung, um für zukünftige Fördermöglichkeiten gerüstet zu sein. „Ohne Kenntnis einer Förderrichtlinie ist es uns als Gemeinde schlichtweg unmöglich zu sagen, welche Kosten und möglichen Zeitabläufe im kommenden Haushalt berücksichtigt werden müssen“, erklärte Schöbel im Sport- und Kulturausschuss. Diese Erklärung verdeutlicht die Schwierigkeiten, mit denen die Gemeinde konfrontiert ist, und hebt die Dringlichkeit hervor, der Entwicklung der Sportstätten Priorität einzuräumen.
Ein multifunktionales Sporttalent
Das vorgelegte Konzept sieht eine bedeutende Umgestaltung der bestehenden Sportanlage vor. Es ist geplant, die Fläche zu einer multifunktionalen Sportanlage zu erweitern, die viel mehr als nur einen Fußballplatz bietet. „Bereit sein ist alles, auch wenn wir nicht wissen, wie hoch die Förderung sein wird. Was man auf jeden Fall erst einmal haben muss, ist ein planerisches Grundkonzept“, sagte Rolf Torkel, der Erste Gemeinderat. Zu den neuen Planungen gehört unter anderem eine 400 Meter lange Kunststofflaufbahn, spezielle Leichtathletikanlagen und ein Kunstrasenplatz, der direkt an die Mehrzweckhalle angrenzen soll.
Die Sportanlage soll zudem mit modernen Technologien ausgestattet werden. Beispielsweise ist die Installation einer automatischen Beregnungsanlage geplant, die die Pflege der Spielflächen erheblich erleichtern wird. Auch die Beleuchtung der beiden bestehenden Spielplätze soll auf umweltfreundliche LED-Technik umgerüstet werden. Darüber hinaus wird der Wunsch laut, ein weiteres Beachvolleyballfeld zu errichten, was für die zunehmende Beliebtheit dieser Sportart spricht.
Die Rolle des SV Friedrichsfehn
Die Sanierung und der Ausbau des Sportplatzes stehen nicht nur für eine Verbesserung der Infrastruktur, sondern sind auch von großer Bedeutung für den Sportverein Friedrichsfehn. Der Verein zählt mit etwa 1.200 Mitgliedern zu den größten in der Region. Besonders bemerkenswert ist der hohe Anteil an Kindern und Jugendlichen – rund 47 Prozent! „Der Anteil von Kindern und Jugendlichen ist weit über dem kreisweiten Durchschnitt“, erklärte Jens Schöbel und unterstrich die Wichtigkeit der Sportanlage auch für nicht-vereinsgebundene Kinder und Jugendliche als zentralen Treffpunkt.
Die Verwaltung schätzt die Gesamtkosten für die Umsetzung aller Maßnahmen auf etwa 2,5 Millionen Euro. Diese Zahl wird unter Berücksichtigung aktueller Markpreise kalkuliert. Den Verantwortlichen ist bewusst, dass sie handeln müssen, um sicherzustellen, dass die Sportanlage im Einklang mit steigenden Anforderungen an die Nutzbarkeit und Attraktivität für alle Altersgruppen steht.
Die neuesten Entwicklungspläne haben bereits Auswirkungen auf andere Sportanfragen in der Region. So wurde der Antrag des SV Wildenloh auf einen Kunstrasenplatz abgelehnt, da der geplante Kunstrasen in Friedrichsfehn auch von diesem Verein mitgenutzt werden soll.
Eine neue Ära für den Sport
Die geplante Neugestaltung der Sportanlage in Friedrichsfehn unterstreicht das Engagement der Gemeinde Edewecht, die sportlichen Aktivitäten und die Gemeinschaft zu fördern. Das Projekt wird sowohl sportlich als auch sozial von großer Bedeutung sein und könnte ein Schlüssel zur Stärkung des Zusammenhalts in der Gemeinde darstellen. Solche Maßnahmen zeugen von einer proaktiven Herangehensweise an die Herausforderungen des Sportmanagements in der heutigen Zeit. Es bleibt abzuwarten, wie die weiteren Schritte in Bezug auf Fördermöglichkeiten und die endgültige Realisierung des Projekts aussehen werden.
Aktuelle Herausforderungen der Gemeindefinanzen
Die Sanierung und Erweiterung der Sportanlage in Friedrichsfehn fällt in einen wirtschaftlich herausfordernden Zeitraum für viele Kommunen in Deutschland, einschließlich Edewecht. Die Öffentlichen Finanzen stehen unter Druck, verstärkt durch die finanziellen Belastungen durch die COVID-19-Pandemie und die steigenden Energiepreise. Die Gemeinden erleben Schwierigkeiten, ihre Haushalte im Gleichgewicht zu halten, während sie gleichzeitig die Bedürfnisse ihrer Bürger in Bezug auf Infrastruktur und Freizeitmöglichkeiten berücksichtigen müssen. Ein großer Teil der kommunalen Ausgaben sind langfristige Verpflichtungen im Bereich Bildung, Soziales und Sport, die oft nicht durch Einnahmen aus Steuern gedeckt werden können.
In der Vergangenheit waren viele Gemeinden gezwungen, Prioritäten neu zu setzen und über Streichungen in anderen Bereichen nachzudenken, um grundlegende Investitionen in die Infrastruktur zu tätigen. Edewecht ist da keine Ausnahme. Um die geplanten 2,5 Millionen Euro für die Sportanlage zu sichern, könnte sich die Gemeinde zum Beispiel auf externe Förderungen oder Partnerschaften mit lokalen Unternehmen und Vereinen stützen müssen.
Sport als sozialer Integrationsfaktor
Die Sportanlage in Friedrichsfehn nimmt nicht nur eine zentrale Rolle für den SV Friedrichsfehn ein, sondern ist auch ein wichtiger sozialer Treffpunkt für die gesamte Gemeinde. Laut einer Studie des Bundesministeriums für Gesundheit trägt Sport entscheidend zur sozialen Integration bei, indem er Menschen aus verschiedenen sozialen Schichten zusammenbringt und Gemeinschaft fördert. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, die 47 Prozent des Mitgliederanteils im SV Friedrichsfehn ausmachen, ist der Zugang zu Sport und Freizeitangeboten von enormer Bedeutung für ihre persönliche Entwicklung und sozialen Fähigkeiten.
Die geplante multifunktionale Sportanlage könnte zudem als Plattform für integrative Projekte fungieren, z.B. durch die Förderung von Sportangeboten für Migranten oder sozial benachteiligte Gruppen. Solche Initiativen unterstützen nicht nur die physische Gesundheit, sondern stärken auch das Gemeinschaftsgefühl und können die gesellschaftliche Teilhabe verschiedener Bevölkerungsgruppen fördern.
Ein Blick auf die beliebtesten Sportarten in der Region
Um den Bedarf der Gemeinde besser zu verstehen, ist ein Blick auf die beliebtesten Sportarten in der Region Edewecht sinnvoll. Fußball bleibt der Lieblingssport vieler Teilnehmer, gefolgt von Leichtathletik, die in Friedrichsfehn aufgrund der Anbindung an den Landesstützpunkt besondere Bedeutung hat. Laut dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) erfreuen sich Breitensportarten wie Beachvolleyball und Leichtathletik wachsender Beliebtheit, speziell unter der Jugend. Diese Trends spiegeln sich auch in den geplanten Erweiterungen der Sportanlage wider.
Sportart | Beliebtheit (%) |
---|---|
Fußball | 60% |
Leichtathletik | 25% |
Beachvolleyball | 15% |
Die geplanten Verbesserungen für die Sportanlage in Friedrichsfehn können dazu beitragen, diese Trends zu unterstützen und gleichzeitig auch die Attraktivität der Region für neue Mitglieder und Vereine zu erhöhen. Beispielsweise könnte die Schaffung eines Beachvolleyballfeldes zur weiteren Etablierung dieser Sportart führen und neue Interessierte anziehen.