Herzrhythmusstörungen sind weit verbreitet und betreffen Menschen unterschiedlichsten Alters. Ob beim plötzlichen Herzrasen, unregelmäßigem Herzschlag oder dem oft als unangenehm empfundenen Vorhofflimmern – diese Symptome sind nicht nur auf ältere Menschen beschränkt. Anzeichen für solche Störungen können bereits bei jüngeren Erwachsenen auftreten, was die Notwendigkeit für effektive Behandlungsmethoden unterstreicht.
Besonders in den Städtischen Kliniken Mönchengladbach spielt die Elektrophysiologie eine entscheidende Rolle bei der Behandlung von Herzrhythmusstörungen. Jan Olligs, der im August diesen Jahres als Sektionsleiter in dieser Klinik begann, bringt zahlreiche Erfahrungen aus seiner vorherigen Tätigkeit an der Uniklinik Münster und als Oberarzt in Recklinghausen mit. Sein medizinischer Werdegang, der stark auf Mathematik und Physik basiert, zeigt sich in den innovativen Ansätzen, die Olligs und sein Team anwenden, um Patienten zu helfen.
Die Bedeutung der Elektrophysiologie
Die Elektrophysiologie hat sich in den letzten Jahren zu einem Routineverfahren entwickelt. Diese hochmoderne Technik ermöglicht Ärzten, Herzprobleme präzise zu diagnostizieren und zu behandeln. Bei der Elektrophysiologie werden Katheter eingesetzt, die über die Leiste eingeführt werden, um die genaue Quelle der Störungen zu lokalisieren. Mithilfe hochwertiger Bildgebung, wie dem 3D-Mapping, können Mediziner eine detaillierte Karte des Herzens erstellen, auf der die problematischen Stellen sofort sichtbar sind.
Ein zentrales Verfahren in der Elektrophysiologie ist die Anwendung von Hochfrequenzstrom oder Cryoablation. Während bei der ersten Methode hochfrequente elektrische Impulse eingesetzt werden, um die gestörten Herzmuskelzellen gezielt zu veröden, nutzt die Cryoablation extrem niedrige Temperaturen, um das gleiche Ziel zu erreichen. Diese zielgerichtete Zerstörung der problematischen Zellen optimiert nicht nur den Heilungsprozess, sondern trägt auch dazu bei, dass Patienten schnell wieder zu einem normalen Lebensstil zurückkehren können.
Patientenzufriedenheit an erster Stelle
Ein herausragendes Merkmal der Elektrophysiologie in Mönchengladbach ist der Ansatz, den Patienten während des gesamten Behandlungsprozesses in den Mittelpunkt zu stellen. Jan Olligs betont die Wichtigkeit individueller Gespräche vor dem Eingriff, um die spezifischen Bedürfnisse und Ängste jedes Patienten zu verstehen und zu adressieren. Dies schafft ein Vertrauensverhältnis, das unverzichtbar für den Erfolg der Behandlung ist.
Die Nachwirkungen des Eingriffs sind oft sofort spürbar. Viele Patienten berichten von einer deutlich gesteigerten Lebensqualität, nachdem sie von belastenden Medikamenten, die häufig unangenehme Nebenwirkungen mit sich bringen, befreit wurden. Die minimalinvasive Natur der Verfahren bedeutet für die Patienten nicht nur eine schnellere Genesung, sondern auch weniger Aufwand und Risiko.
Olligs hat großes Lob für die Zusammenarbeit mit seinen Kollegen im Elisabeth-Krankenhaus, wo die Elektrophysiologie praktiziert wird. Er hebt hervor, dass die Menschen in Mönchengladbach ihm das Gefühl geben, nach vielen Jahren in Westfalen nun „nach Hause“ zu kommen. Diese positive Einstellung und Teamarbeit dürften einen wesentlichen Beitrag zur Qualität der Patientenversorgung in dieser Einrichtung leisten.
Ein Blick in die Zukunft der Herzmedizin
Die Entwicklungen in der Elektrophysiologie sind vielversprechend und zeigen, wie moderne Technologie den Bereich der Kardiologie revolutioniert. Durch präzisere Diagnosetechniken und innovative Behandlungsmethoden haben Patienten die Chance auf ein beschwerdefreies Leben. Diese Fortschritte bieten Hoffnung und Perspektiven für alle, die von Herzrhythmusstörungen betroffen sind, unabhängig von ihrem Alter oder Gesundheitszustand. Mit einem engagierten Team um Jan Olligs sind die Städtischen Kliniken Mönchengladbach bestens aufgestellt, um diesen Herausforderungen auch in Zukunft zu begegnen und Patienten die bestmögliche Versorgung zu bieten.
Herzrasen, Herzstolpern, Vorhofflimmern – es sind nicht nur ältere Patient:innen, bei denen das Herz aus dem Takt gerät. Fast 20 Prozent der über 80-Jährigen, aber auch viele deutlich jüngere Menschen, sind davon betroffen. Die Ursachen sind vielfältig: Oft handelt es sich um eine Alterserscheinung, manchmal ist die Erkrankung jedoch auch angeboren. Ein typisches Symptom ist plötzlich auftretendes Herzrasen, das in völliger Ruhe auftritt und häufig genauso schnell wieder verschwindet, wie es gekommen ist. Herzrhythmusstörungen sind in vielen Fällen harmlos, können aber für Betroffene sehr unangenehm sein. In diesen Fällen schafft eine Behandlung häufig Abhilfe.
Effektiv, nicht schmerzhaft und sehr sicher
Jan Olligs, der im August als Sektionsleiter Elektrophysiologie in den Städtischen Kliniken Mönchengladbach begonnen hat, hat ein Studium der Mathematik und Physik absolviert und beschäftigt sich sein ganzes Berufsleben als Mediziner mit der Behandlung von Herzrhythmusstörungen. Der gebürtige Niederrheiner praktizierte acht Jahre an der Uniklinik Münster und zuletzt als Oberarzt der Elektrophysiologie in Recklinghausen. „Das Verfahren ist effektiv, für die Patienten nicht schmerzhaft und inzwischen sehr sicher geworden“, versichert Olligs. Eine einmalige vergleichsweise kurze Behandlung und ein zwei- bis dreitägiger Klinikaufenthalt reichen häufig, um das Problem dauerhaft zu lösen.
Elektrophysiologie ist zu einem Routineverfahren geworden
Elektrophysiologie ist Millimeter- und Teamarbeit. Über die Leiste platzieren Olligs und seine Kolleg:innen einen speziellen Katheter exakt an der Stelle, von der die Störungen ausgehen. Dabei ist die Bildgebung zentral. Hochfrequenzstrom zerstört über die Katheterspitze gezielt die für die Herzrhythmusstörungen verantwortlichen Herzmuskelzellen. Die so verödeten Zellen können den natürlichen Impuls des Herzens danach nicht mehr stören. Aber nicht nur Wärme bringt den gewünschten Therapieerfolg. Bei der Cryoablation – einer Unterkühlung des Herzmuskelgewebes mit einem Ballonkatheter sind es Temperaturen von bis zu 60 Grad minus, die eine entscheidende Rolle spielen. Elektrophysiologie ist mit modernster Bildgebung zu einem Routineverfahren geworden. Dank eines 3D-Mappings erstellen die Ärzte eine regelrechte Landkarte des Herzens. „Anhand dieses 3D-Bildes sehen wir genau, welche Stelle das Problem verursacht“, erklärt Olligs. Beim klassischen Vorhoffflimmern ist relativ klar, woher die Störung kommt: Es wird in aller Regel durch elektrische Signale ausgelöst, die von den Lungenvenen ausgehen. Darum werden diese bei der Behandlung verödet.
Unmittelbarer Erfolg
Der Erfolg dieses kurzen minimalinvasiven Eingriffs setzt oft unmittelbar ein. Viele Patient:innen, die bis dahin dauerhaft Medikamente mit zum Teil erheblichen Nebenwirkungen nehmen mussten, haben nach der elektrophysiologischen Behandlung auch ohne diese wieder eine gute Lebensqualität. Bei der Anwendung der modernsten Verfahren ist Olligs eines besonders wichtig. „Bei uns steht bei allen Schritten der Behandlung der Patient im Mittelpunkt. Vor jedem Eingriff führen wir ausführliche Gespräche, um die Bedürfnisse und Sorgen der Patienten zu verstehen. Im Team der Kardiologie und mit den Patienten entwickeln wir ein maßgeschneidertes Behandlungsprogramm für jeden Einzelnen“, so der Sektionsleiter. Die Zusammenarbeit mit seinen Teamkolleg:innen im Elisabeth-Krankenhaus gefällt dem Niederrheiner besonders gut. Jan Olligs: „Nach vielen Jahren in Westfalen fühlt es sich, besonders wegen der Menschen in Mönchengladbach, ein wenig wie eine Rückkehr nach Hause an.“
Elisabeth-Krankenhaus Rheydt Kardiologie & Angiologie
Hubertusstraße 100 41239 Mönchengladbach Telefon 02166 394-2125
Leitstelle Kardiologie: Telefon 02166 394-2134
Herzinfarkt-Hotline: 02166 394-3333
HFU-Hotline: 02166 394-3334
[]Die Prävalenz von Herzrhythmusstörungen nimmt mit dem Alter zu. Laut einer Veröffentlichung der Deutschen Herzstiftung sind in Deutschland etwa 1,8 Millionen Menschen von Vorhofflimmern betroffen, was etwa 3 Prozent der Bevölkerung entspricht. Diese Zahl wird voraussichtlich bis 2030 auf etwa 2,2 Millionen ansteigen, da die Landwirtschaftsentwicklung den Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung erhöht. Der Anstieg der Erkrankungen ist auch auf die bessere Diagnosetechnologie zurückzuführen, die es ermöglicht, diese Störungen früher zu erkennen. Weitere Studien zeigen, dass Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht das Risiko für die Entwicklung von Herzrhythmusstörungen stark erhöhen. Diese präventiven Maßnahmen sind entscheidend, um die vielschichtigen Ursachen und die hohe Last von Herzrhythmusstörungen in der Bevölkerung zu adressieren. (Deutsche Herzstiftung)
Moderne Behandlungsmöglichkeiten und Lebensstiländerungen
Anfang der 2000er Jahre gab es bedeutende Fortschritte bei der Behandlung von Herzrhythmusstörungen, insbesondere bei der Katheterablation, die heute weit verbreitet ist. Neben der elektrophysiologischen Behandlung gibt es auch pharmakologische Therapieoptionen. Eine Vielzahl von Medikamenten kann eingesetzt werden, um das Risiko von Schlaganfällen zu reduzieren sowie die Häufigkeit und Schwere der Symptome zu mindern. Darüber hinaus spielen Lebensstiländerungen eine zentrale Rolle. Regelmäßige körperliche Aktivität, eine gesunde Ernährung und der Verzicht auf Alkohol und Nikotin können entscheidend zur Vorbeugung und Behandlung von Herzrhythmusstörungen beitragen. (Kardiologie.org)