Arnsberg (ots)
In der kleinen Gemeinde Voßwinkel hat an einem Wochenende ein spannendes Ereignis stattgefunden, das diejenigen, die das Feuerwehrrufen bevorzugen, mit Sicherheit begeistert hat. Die Jugendfeuerwehr der Feuerwehr Arnsberg veranstaltete eine intensive 24-Stunden-Übung, die für alle Jugendlichen ab 16 Jahren zugänglich war. Diese Übung sollte den jungen Teilnehmern das Gefühl vermitteln, einen typischen Dienst wie bei der Berufsfeuerwehr zu erleben, inklusive aller Herausforderungen und dem unverwechselbaren Kameradschaftsgeist.
Insgesamt 14 Jugendliche und 5 engagierte Ausbilder machten sich bereit, um diese anspruchsvolle Herausforderung anzunehmen. Zu Beginn der Übung wurden die Teilnehmer beim traditionellen Wachappell in drei Einsatzgruppen eingeteilt, welche den Fahrzeugen ELW 1, TSF und LF20 KatS zugeordnet waren. Nach der Einteilung hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, die technischen Details der Fahrzeuge eingehend zu untersuchen und deren Funktionsfähigkeit zu prüfen, ähnlich einer Schichtübergabe in einer Berufsfeuerwache.
Einsätze, die den Puls höher schlagen ließen
Am Abend begann die erste Herausforderung für die Jugendfeuerwehr: Gemeldet wurde ein F3Y-Wohnungsbrand in der Straße „Zum Müggenberg“ in Neheim, bei dem Menschenleben in Gefahr waren. Ein leerstehendes Gebäude war vollständig vernebelt, und eine Ausbilderin übernahm die Rolle einer vermissten Person. Dank des schnellen Handelns der Jugendlichen konnte die vermisste Person rasch ausfindig gemacht und der Brandherd lokalisiert sowie erfolgreich gelöscht werden. Besonders hervorzuheben war die Unterstützung durch die Drehleiter der Hauptwache Neheim, die von zwei freiwilligen Kräften des Löschzuges Neheim besetzt war.
Kurz vor Mitternacht kam es zum nächsten Einsatz, als ein unklarer Feuerschein in der Nähe des Voßwinkeler Sportplatzes gemeldet wurde. Hier wurde ein brennender Holzstapel gefunden, den zwei Trupps der Jugendfeuerwehr erfolgreich löschten, während die Einsatzstelle dank zusätzlichem Personal gut ausgeleuchtet wurde.
Nach einer anstrengenden ersten Nacht folgte eine erholsame Ruhepause, bevor es am Morgen mit frischen Kräften zum nächsten Einsatz ging. Diesmal mussten die Jugendlichen eine Person aus einer prekären Lage befreien: Unter der Schaufel eines Teleskopladers war jemand eingeklemmt. Auch diese Herausforderung meisterten die jungen Retter mit technischem Equipment unter professioneller Anleitung.
Praktische Einsätze und saubere Fahrzeuge
Eine der nächsten Aufgaben bestand darin, eine „Katze“ aus einem Baum zu befreien. Hierbei handelte es sich um ein Kuscheltier, das in einem Baum verfangen war. Parallel dazu bearbeitete eine andere Gruppe eine Einsatzlage mit unbekannter, auslaufender Flüssigkeit aus einem PKW, wobei das bewährte GAMS-Schema angewendet wurde, das bei Gefahrstoffeinsätzen zum Einsatz kommt. Das GAMS-Schema hilft dabei, Gefahren zu erkennen, den Einsatzbereich abzusperren und Menschenleben zu schützen.
Noch vor dem Mittagessen erhielt die Mannschaft den Auftrag, eine verunfallte Person aus einem Steilhang auf dem Gelände des Motorcrossclubs Voßwinkel zu retten. Mit Steckleitern und einer Schleifkorbtrage gelang auch diese Aufgabe problemlos.
Um das Training abzuschließen, wurden danach die Einsatzfahrzeuge gründlich gereinigt, bevor sich alle Beteiligten bei einem gemeinsamen Mittagessen stärkten. Das gesamte Übungsszenario wurde von den Gruppenführern und dem Einsatzleiter aus den Reihen der Jugendlichen selbstständig organisiert, was ihnen die Möglichkeit gab, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Unterstützung erhielten sie lediglich durch einen Ausbilder, der jederzeit hilfreiche Tipps geben konnte.
Dank des Engagements und der Vorbereitung wurde die 24-Stunden-Übung zu einem vollen Erfolg. Die Jugendfeuerwehr Arnsberg möchte sich an dieser Stelle bei allen Beteiligten bedanken, die das Gelingen dieser anspruchsvollen Einsatzübungen ermöglicht haben und wertvolle Erfahrungen für die jungen Teilnehmer bereitstellten.
Einblick in die Jugendfeuerwehr
Die Jugendfeuerwehr Arnsberg bietet den Jugendlichen eine hervorragende Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln und sich auf den Dienst bei der Feuerwehr vorzubereiten. Die Begeisterung der Jugendlichen, die in ihrer Freizeit für die Sicherheit der Gemeinschaft einstehen, ist bemerkenswert und zeigt, wie wichtig es ist, diese Art von Engagement zu fördern. Solche Übungen tragen nicht nur zur Ausbildung, sondern auch zur Stärkung der Gemeinschaft bei, indem sie Werte wie Kameradschaft und Verantwortung vermitteln.
Die Rolle der Jugendfeuerwehr im Katastrophenschutz
Die Jugendfeuerwehr spielt eine zentrale Rolle im Katastrophenschutz in Deutschland. Sie dient nicht nur als Nachwuchsorganisation für die aktive Feuerwehr, sondern trägt auch zur Allgemeinbildung in Fragen des Brandschutzes und der Gefahrenabwehr bei. Ein wesentlicher Aspekt ist die frühzeitige Sensibilisierung junger Menschen für die Herausforderungen, die mit dieser verantwortungsvollen Aufgabe verbunden sind.
Einerseits lernen die Jugendlichen, ihre Teamfähigkeit und soziale Verantwortung zu stärken, andererseits wird ihnen vermittelt, wie sie in Notfällen effektiv handeln können. Diese praktischen Erfahrungen sind unerlässlich, um den künftigen Feuerwehrdienst erfolgreich antreten zu können. Eine Studie des Deutschen Feuerwehrverbandes belegt, dass frühzeitige Schulungen die Einsatzbereitschaft und die Sicherheit bei Einsätzen entscheidend erhöhen können (Quelle: Deutscher Feuerwehrverband).
Aktuelle Herausforderungen für die Jugendfeuerwehren
Die Jugendfeuerwehren stehen heutzutage vor verschiedenen Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die Mitgliedergewinnung und -bindung. Der demografische Wandel, urbanisierte Lebensweisen und das wachsende Freizeitangebot führen dazu, dass es zunehmend schwieriger wird, junge Mitglieder zu erreichen und zu halten.
Eine Erhebung zeigt, dass in vielen ländlichen Regionen die Mitgliederzahlen stagnieren oder sogar sinken, während in städtischen Gebieten eher Schwankungen zu beobachten sind. Die Jugendfeuerwehren müssen daher kreative und ansprechende Konzepte entwickeln, um den Jugendlichen interessante Angebote zu machen. Veranstaltungen wie die 24-Stunden-Übung in Voßwinkel stellen einen wichtigen Teil dieser Bemühungen dar, da sie den Teamgeist und die praktische Ausbildung fördern. Wichtig ist auch die Einbindung der Eltern und der Gemeinschaft, um den Stellenwert und die Relevanz der Jugendfeuerwehr zu betonen (Quelle: Bundesministerium für Inneres und Heimat).
Statistiken zur Mitgliedersituation in Jugendfeuerwehren
Aktuelle Statistiken zeigen, dass die Mitgliederzahlen in den Jugendfeuerwehren in Deutschland insgesamt stabil sind, jedoch regional variieren. Laut einer Erhebung im Jahr 2022 gibt es in Deutschland rund 100.000 aktive Mitglieder in Jugendfeuerwehren, wobei der Großteil in ländlichen Regionen zu finden ist. In vielen städtischen Gebieten bleibt die Zahl der Jugendlichen hinter den Erwartungen zurück. Diese Zahlen verdeutlichen den Handlungsbedarf für die Organisationen, geeignete Maßnahmen zur Steigerung der Anziehungskraft der Jugendfeuerwehren zu ergreifen.
Ein weiterer Indikator sind die Altersgruppen der Mitglieder. Die Mehrheit der Jugendlichen in den Feuerwehren ist zwischen 12 und 18 Jahren alt, wobei die Altersgruppe von 16 bis 18 Jahren die am stärksten vertretene ist. Diese Erkenntnisse sind für die Planung zukünftiger Aktivitäten und Schulungsprogramme von großer Bedeutung (Quelle: Deutscher Feuerwehrverband).
Die Unternehmungen, wie die 24-Stunden-Übung, müssen daher nicht nur zur Ausbildung beitragen, sondern auch dazu, Jugendliche für die aktive Mitgliedschaft in der Feuerwehr zu begeistern.