In Hülsen wurde jüngst ein beeindruckendes Kreisschützenfest gefeiert, das nicht nur die Schützenvereine des Heidekreises, sondern auch zahlreiche Ehrengäste aus den umliegenden Landkreisen zusammenbrachte. Am 25. August 2024 fanden sich etwa 1000 Schützen sowie Fahnengruppen und Spielmannszüge in dieser kleinen Ortschaft ein, um die Tradition des Schützenfestes in einem ergreifenden Rahmen zu zelebrieren.
Der Bürgermeister von Dörverden, Alexander von Seggern, eröffnete die Veranstaltung mit herzlichen Worten und willkommenen Gesten gegenüber den Teilnehmern aus dem Heidekreis. Dies war das vierte Mal, dass das Kreisschützenfest außerhalb der gewohnten Landkreisgrenzen stattfand, konkret im Kreisgebiet von Verden. Die Geschichte hinter Hülsens Teilnahme an diesem Fest ist besonders: Der Schützenverein entschied sich, im Kreisverband Fallingbostel zu verbleiben, als die Gemeinde Hülsen zu Verden wechselte. Dies machte den Schritt zur Durchführung des Festes hier möglich, was die Vorfreude unter den Schützen nur steigerte.
Ehrengäste und großes Interesse
Die Veranstaltung zog nicht nur Schützen, sondern auch Politiker an. Zwei Landräte, die Vertreter der Kreise Heidekreis und Verden, waren unter den Gratulanten. Besonders die Ortsvorsteherin Doris Köhler war von der Veranstaltung überwältigt. “Das ist ja unglaublich,” äußerte sie dankend ins Mikrofon, während sie die Leistungen der ehrenamtlichen Helfer lobte. Das Fest erlebte einen reibungslosen Ablauf, das Wetter war prächtig und alle Anwesenden waren sichtlich erfreut über die hochwertigen Schießergebnisse.
Ein weiterer Höhepunkt war die Proklamation der neuen Majestäten, die von Kreisvorsitzendem Thomas Kramer durchgeführt wurde. Dabei wurde besonders die Teilnahme von 300 Mitgliedern am Königsschießen gewürdigt, was 60 mehr als im Vorjahr darstellt. Diese hohe Beteiligung zeugt von dem wachsenden Interesse an den Schützentraditionen in der Region. Bei den Kaiser- und Königsproklamationen war die Freude und der Stolz der neuen Majestäten aus Eickeloh, die nun die Titel für das Jahr 2024 tragen, unverkennbar.
Insgesamt nahmen 58 Vereine aus dem Heidekreis und Umgebung an diesem Fest teil, was nicht nur die lange Tradition der Schützenvereine würdigt, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl unter den Mitgliedern zeigt. Die Entgegennahme der Ehrungen durch die neuen Majestäten war ein emotionaler Moment, der mit einem Umzug durch den Ort und den abschließenden Feierlichkeiten auf dem Sportplatz gekrönt wurde.
- Kreiskönig: 1. Hans-Heinrich Blanke, SV Eickeloh
- 2. Karsten Gerke, SV Vethem
- 3. Oliver Finke, SV Rethem-Moor
- 4. Rüdiger Harre, SV Nordkampen
- 5. Heiko Boht, SV Stöcken
- Kreiskönigin: 1. Renate von Bestenbostel, SV Marklendorf
- 2. Sandra Gerken, SV Schneeheide
- 3. Birte Müller, SV Stöcken
- 4. Birgit Meyer, SV Grethem-Büchten
- 5. Dorothee Hambrock, SV Grethem-Büchten
- Kreisjugendkönig: 1. Lara Wohlmann, SV Grethem-Büchten
- 2. Leona May Elliott, SK Vorbrück zu Walsrode
- 3. Torben Schultze, SV Grethem-Büchten
- 4. Kjell Günther, SV Kirchboitzen
- 5. Ida Freudenthal, SV Kirchboitzen
- Kreislichtpunktschießen: 1. Sophie Burbach, SV Vorwalsrode
- 2. Lewis Osterloo, SV Vorwalsrode
- 3. Luke Geisler, SV Lindwedel
- 4. Lina Schultz, SV Vethem
- 5. Aliki Fischer, SV Buchholz/Aller
Das nächste Kreisschützenfest, so verkündete Thomas Kramer, wird im kommenden Jahr in Eickeloh stattfinden. Das steigende Interesse und die positive Resonanz der Teilnehmer versprechen ein weiteres Jahr voller Traditionsbewusstsein und gemeinschaftlicher Feierlichkeiten.
Tradition und Brauchtum im Schützenwesen
Das Schützenwesen hat eine lange Tradition in Deutschland, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Ursprünglich als Bürgerwehren zur Verteidigung von Städten und Dörfern gegründet, haben sich Schützenvereine im Laufe der Jahrhunderte zu sozialen und kulturellen Gemeinschaften entwickelt. Diese Vereine organisieren nicht nur Schießsport, sondern sind auch für ihre Feste und Feierlichkeiten bekannt, die oft mehrere Tage dauern und eine Vielzahl von Veranstaltungen umfassen.
In der Region Niedersachsen, und insbesondere im Heidekreis, spielt das Schützenfest eine zentrale Rolle im gesellschaftlichen Leben. Viele dieser Feste sind geprägt von Umzügen, Königsproklamationen und geselligem Beisammensein. Höhepunkt der Feste ist traditionell das Königsschießen, bei dem der neue Kreiskönig ermittelt wird. Die Veranstaltungen ziehen nicht nur Vereinsmitglieder, sondern auch zahlreiche Besucher aus der Umgebung an.
Die Rolle der Schützenvereine in der Gemeinschaft
Schützenvereine sind nicht nur Sportgemeinschaften, sondern auch wichtige soziale Institutionen innerhalb ihrer Gemeinden. Sie fördern den Zusammenhalt und bieten Raum für ehrenamtliches Engagement. Besonders wichtig ist dies in ländlichen Regionen, wo die Vereinsaktivitäten oft das Herz des Gemeinschaftslebens bilden. Viele Vereine organisieren zusätzlich zu den Schützenfesten verschiedene Aktivitäten, wie zum Beispiel Sportangebote, Feste zu Feiertagen oder Integrationsprojekte, um Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammenzubringen.
Außerdem engagieren sich viele Schützenvereine in sozialen Projekten. Sei es durch Spendenaktionen für karitative Zwecke oder die Unterstützung lokaler Initiativen – die Vereine tragen aktiv zur Stärkung des sozialen Gefüges ihrer Gemeinden bei.
Aktuelle Entwicklungen im Schießsport
Der Schießsport hat in den letzten Jahren sowohl auf regionaler als auch auf nationaler Ebene an Bedeutung gewonnen. Die Teilnahme an Wettkämpfen und Veranstaltungen hat sich erhöht, und immer mehr Menschen entdecken den Schießsport für sich. Laut dem Deutschen Schützenbund (DSB) ist die Zahl der aktiven Mitglieder in den letzten Jahren angestiegen, was auf ein wachsendes Interesse an diesem traditionellen Sport hinweist.
Moderne Entwicklungen, wie etwa die Nutzung digitaler Systeme im Wettkampfsport oder die Integration von Nachwuchsprogrammen, haben auch den Schießsport beeinflusst. Diese Initiativen zielen darauf ab, junge Menschen für den Schießsport zu begeistern und gleichzeitig die Sicherheit und Präzision beim Schießen zu fördern. Zudem werden verstärkt Maßnahmen ergriffen, um das Bewusstsein für sicherheitsrelevante Aspekte des Schießsports zu schärfen.