27.08.2024 – 15:42
In Bremen stehen signifikante Entwicklungen im Bereich der digitalen Infrastruktur auf der Agenda. Die Glasfaser NordWest GmbH & Co. KG hat die Erweiterung ihrer Projektpläne bekannt gegeben, was eine wichtige Bereicherung für die Region darstellt. Mit zwei großen Projekten in Oberneuland und Fesenfeld-Hulsberg wird das Unternehmen die Breitbandversorgung erheblich ausbauen, sodass in den kommenden Jahren circa 25.000 Haushalte und Unternehmen an das leistungsstarke Glasfasernetz angeschlossen werden können.
Diese Initiative wird nicht nur die Internetgeschwindigkeit für die Nutzenden in Bremen signifikant erhöhen, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit der Region als Standort für Unternehmen stärken. Ein umfassendes Glasfasernetz ist unverzichtbar, um zukunftsfähige digitale Dienste anzubieten. Maike Frese, Staatsrätin im Wirtschaftssenat der Stadt Bremen, betont: „Die Erweiterung um weitere 25.000 Anschlüsse unterstreicht den schnellen Fortschritt des Glasfaserausbaus in unserer Stadt.“
Ausbauprojekte in Bremen
Glasfaser NordWest, ein Gemeinschaftsunternehmen von Telekom Deutschland GmbH und EWE AG, hat es sich zur Aufgabe gemacht, bis zum Jahr 2027 bis zu 1,5 Millionen Haushalte und Unternehmen im Nordwesten Deutschlands eigenwirtschaftlich an das moderne Glasfasernetz anzuschließen. Seit dem Jahr 2020 ist das Unternehmen in Bremen aktiv und hat bereits eine beeindruckende Bilanz vorzuweisen. Zahlreiche Ausbauprojekte sind mittlerweile erfolgreich umgesetzt worden und das Volumen der geplanten Anschlüsse beträgt mehr als 165.000 samt bereits verlegten 434 Kilometern Verteilnetz. Allein im Jahr 2024 wurden 16 neue Gebiete in Bremen erschlossen, was die Bemühungen von Glasfaser NordWest eindrucksvoll illustriert.
Andreas Mayer, Geschäftsführer der Gesellschaft, äußert sich optimistisch: „Eine flächendeckende Versorgung mit moderner Glasfaser ist nicht zuletzt seit der Kooperationsvereinbarung mit der Stadt Bremen im vergangenen Jahr eines der wichtigsten gemeinsamen Ziele.“ Diese Partnerschaft zeigt sich auch in der Ankündigung neuer Projekte, die als entscheidende Schritte in Richtung einer robusteren digitalen Infrastruktur gelten. Diese Infrastruktur ist besonders bedeutsam, da sie weiteren Zugang zu breitbandigen Internetdiensten bietet und die Auswahl der Anbieter durch ein offenes Netz fördert.
Offene Netze für die Zukunft
Ein Schlüsselmerkmal des Glasfaser NordWest-Projekts ist die Open Access-Vermarktung, die es verschiedenen Telekommunikationsanbietern ermöglicht, das Netz zu nutzen. Dazu zählen unter anderem die Partnerunternehmen SWB, Telekom und 1&1. Mit diesem Verfügbarkeitsansatz erhalten die Nutzer die Möglichkeit, je nach individuellen Bedürfnissen zwischen verschiedenen Anbietern und Tarifen zu wählen. So wird eine Diversität an Angeboten geschaffen, die sich positiv auf die Marktbedingungen für Breitbanddiensten auswirkt. Diese Strategie hat das Potenzial, die Digitalisierung Bremens grundlegend voranzutreiben und die BürgerInnen an die modernen Kommunikationsdienste anzubinden.
Besonders in Anbetracht der gestiegenen Nachfrage nach digitalen Lösungen in der heutigen Wirtschaft könnte das schnelle Vorankommen des Glasfaserausbaus in Bremen als Modell für andere Städte dienen. Die Initiative von Glasfaser NordWest signalisiert nicht nur technische Fortschritte, sondern auch eine grundlegende Bereitschaft zur Anpassung an die Herausforderungen einer zunehmend digitalisierten Welt. Die Stadt Bremen stellt sich somit als ein zentraler Standort für künftige Entwicklungen dar und spiegelt die Wichtigkeit von gut ausgebauten digitalen Infrastrukturen wider.
Ein Blick in die Zukunft
Die Aktivitäten von Glasfaser NordWest sind ein Schritt in Richtung einer vernetzten Zukunft für Bremen, die den Zugang zu Informationen und Dienstleistungen revolutionieren könnte. Mit der signifikanten Erweiterung des Netzwerks werden nicht nur die Lebensqualität der BürgerInnen, sondern auch die Möglichkeiten für Unternehmen erheblich erhöht. Das fängt in den eigenen vier Wänden an und reicht bis hin zu den erhofften wirtschaftlichen Impulsen für die gesamte Region.
Einfluss des Glasfaserausbaus auf die lokale Wirtschaft
Der Glasfaserausbau hat nicht nur Auswirkungen auf die digitale Infrastruktur der Stadt Bremen, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle für die lokale Wirtschaft. Die Verfügbarkeit von schnellem Internet ist mittlerweile ein wesentlicher Faktor für die Ansiedlung von Unternehmen. Laut einer Studie von Bitkom aus dem Jahr 2021 gaben 90 % der Unternehmen an, dass eine leistungsfähige Internetverbindung für ihre Geschäftsabläufe wichtig ist.
Mit dem Anschluss von etwa 25.000 Haushalten und Unternehmen an das Breitbandnetz wird nicht nur der Alltag der Bürgerinnen und Bürger verbessert, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit der ansässigen Unternehmen gestärkt. Besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) profitieren von der erhöhten Internetgeschwindigkeit, da sie ihre Geschäftsprozesse digitalisieren und modernisieren können. Dies kann zu höherer Produktivität und Effizienz führen und somit einen positiven Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung der Region haben.
Gesellschaftliche Auswirkungen und digitale Teilhabe
Ein schneller und stabiler Internetzugang ist auch von zentraler Bedeutung für die digitale Teilhabe der Gesellschaft. Studien zeigen, dass in Gebieten mit guter Internetanbindung die Nutzung von digitalen Bildungsangeboten, telemedizinischen Dienstleistungen und Online-Kulturprogrammen steigt. Die Anbindung von Bremen Oberneuland und Bremen Fesenfeld Hulsberg an das Glasfasernetz könnte dazu beitragen, dass Bürgerinnen und Bürger leichter auf digitale Dienstleistungen zugreifen können.
Darüber hinaus fördert der Glasfaserausbau die Chancengleichheit. In vielen Fällen haben ländliche oder unterversorgte Gebiete schlechteren Zugang zu modernen Internetdiensten. Mit dem umfassenden Ausbau durch Glasfaser Nordwest wird erwartet, dass diese Ungleichheiten verringert werden, was insbesondere Familien und Schülern zugutekommt, die auf externen Lernressourcen angewiesen sind.
Nachhaltigkeit und Umweltaspekte des Glasfaserausbaus
Ein weiterer relevanter Aspekt des Glasfaserausbaus ist die Nachhaltigkeit des Projekts. Glasfasernetze gelten als umweltfreundlicher als die herkömmlichen Kupferkabel, da sie beispielsweise weniger Energie verbrauchen. Zudem haben sie eine längere Lebensdauer und benötigen weniger Wartung. Dies trägt dazu bei, dass die Gesamtkosten für die Infrastruktur über die Zeit gesenkt werden, was auch positive Effekte auf die Umwelt hat.
Gemäß einer Untersuchung des Bundesverbandes Breitbandkommunikation (BREKO) aus dem Jahr 2020 können durch den Ausbau von Glasfasernetzen signifikante Einsparungen bei den CO2-Emissionen erzielt werden. Unternehmen wie Glasfaser Nordwest setzen somit nicht nur auf wirtschaftlichen Erfolg, sondern auch auf eine nachhaltige Entwicklung, die den Anforderungen an den Klimaschutz gerecht wird.
Insgesamt zeigt sich, dass der Glasfaserausbau in Bremen nicht nur die digitale Infrastruktur verbessert, sondern auch weitreichende positive Folgen für die lokale Wirtschaft, die gesellschaftliche Teilhabe und die Nachhaltigkeit hat. Es bleibt abzuwarten, wie diese Entwicklungen in der Zukunft fortschreiten werden und welchen Einfluss sie auf die weitere Digitalisierung Bremens ausüben.