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Wourth Group sichert Zukunft von PETER HAHN: Investorenvereinbarung unterzeichnet

Die Wourth Group aus Großbritannien hat eine Investorenvereinbarung mit PETER HAHN in Winterbach unterzeichnet, um das traditionsreiche Modeunternehmen während seines Insolvenzverfahrens zu sanieren und die Arbeitsplätze der rund 500 Mitarbeiter zu sichern, was einen entscheidenden Schritt zur langfristigen Stabilität und Erweiterung der Marktpräsenz in Westeuropa darstellt.

Die Wourth Group, ein prominentes Handelsunternehmen aus Großbritannien, hat sich entschieden, eine neue Investition in Form einer Kooperation mit dem Traditionsunternehmen PETER HAHN einzugehen. Diese Zusammenarbeit ist nicht nur für beide Unternehmen von Bedeutung, sondern stellt auch einen wichtigen Entwicklungsschritt für den modischen Einzelhandel dar. PETER HAHN, bekannt für seine hochwertige Mode und Lifestyle-Produkte, hat in den letzten Monaten erhebliche Herausforderungen durchlebt, die zur Eröffnung eines eigenverwalteten Insolvenzverfahrens führten. Doch mit der Wourth Group als neuem Investor steht das Unternehmen nun an der Schwelle zu einer potenziellen Erneuerung.

Die Wourth Group wird den Einstieg in PETER HAHN durch eine Investorenvereinbarung realisieren, die im Kontext eines Insolvenzplans umgesetzt wird. Dies war notwendig geworden, nachdem PETER HAHN am 23. Oktober 2023 einen Schutzschirm bei dem Amtsgericht Stuttgart beantragte. Diese rechtlichen Schritte sind nicht ungewöhnlich, insbesondere in einem Markt, der sich zunehmend reformiert. Der CEO der Wourth Group, Mike Lester, ist optimistisch: „Wir sind überzeugt, dass der Erwerb des traditionsreichen und angesehenen Unternehmens PETER HAHN eine großartige Bereicherung unserer Beteiligungen im Fashion-Bereich darstellt.“ Diese Sichtweise unterstreicht den Glauben, dass sowohl die Wourth Group als auch PETER HAHN von der Zusammenarbeit profitieren können.

Investorenvereinbarung und Beschäftigungssicherung

Ein zentrales Element dieser Investorenvereinbarung ist die sofortige Gewährung einer Zwischenfinanzierung durch die Wourth Group. Diese finanzielle Unterstützung sorgt dafür, dass der gesamte Geschäftsbetrieb von PETER HAHN, inklusive der rund 500 Beschäftigten in Winterbach, eigenständig und stabil fortgeführt werden kann. Geschäftsführerin Daniela Angerer hebt hervor, dass die Wourth Group nicht nur als Investor fungiert, sondern als Partner, dessen Geschäftspraktiken und Zielgruppen eng mit denen von PETER HAHN verwoben sind. Dies könnte zu einer gesunden Synergie zwischen den beiden Unternehmungen führen.

Die künftige Strategie zielt darauf ab, die Nahtstellen zwischen den beiden Marken auszubauen und als führendes Unternehmen im Distanzhandel von Westeuropa bis Großbritannien aufzutreten. Geschäftsführerin Alexandra Kohnke sagt: „Für die vielen Lieferanten von PETER HAHN, die uns während des eigenverwalteten Insolvenzverfahrens die Treue gehalten haben, ist der Einstieg der Wourth Group eine sehr gute Lösung.“ Die Möglichkeit, Arbeitsplätze zu erhalten und eine nachhaltige Geschäftsentwicklung zu gewährleisten, wird als großer Erfolg angesehen.

Hintergrund der Unternehmen

PETER HAHN, gegründet 1964 im schwäbischen Winterbach, hat sich als Modeversender im gehobenen Qualitäts- und Preis-Segment etabliert. Das Angebot umfasst nicht nur Mode, sondern auch Wohnaccessoires, die durch Kataloge, das Internet und stationären Einzelhandel in mehreren europäischen Ländern verkauft werden. Mit über 300 Marken richtet sich das Unternehmen insbesondere an Frauen ab 45 Jahren. Die Wourth Group hingegen hat ein Geschäftsmodell, das sich auf Lifestyle-Marken fokussiert, die ein Segment der über 50-Jährigen ansprechen. Diese Zielgruppenspezifität macht die Partnerschaft besonders sinnvoll.

Um von der Reformierung im Markt zu profitieren, haben beide Unternehmen ihre Geschäfts- und Vertriebsstrategien eng miteinander verzahnt, was eine Expansion in neue geografische Regionen und Kundenstämme ermöglicht. Dr. Andreas Kleinschmidt und Dr. Nicolai Fischer, beide Insolvenzexperten, haben betont, dass die Zusammenarbeit und die Unterstützung durch Mitarbeiter, Gläubiger und Lieferanten in dieser schwierigen Zeit entscheidend waren.

Auf der Käuferseite waren mehrere Juristen beteiligt, darunter Till Buschmann und Katrin Schröder von BCLP Frankfurt. Die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen wurden somit akribisch vorbereitet, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.

Ein neuer Kurs für PETER HAHN

Die Vereinbarung und die bevorstehende Fusion markieren einen Wendepunkt für PETER HAHN. Die Investition der Wourth Group könnte nicht nur zur Stabilität des Unternehmens beitragen, sondern auch neue kreative Möglichkeiten zur Produktentwicklung und Vermarktung eröffnen, wie Lester anmerkt. Es bleibt zu beobachten, wie die nächsten Schritte in diesem Prozess aussehen werden und ob die angekündigten Ziele erreicht werden. Die Partnerschaft lässt jedoch auf ein vielversprechendes Kapitel in der Geschichte beider Firmen hoffen.

Hintergrundinformationen zur Insolvenz von PETER HAHN

Die Insolvenz von PETER HAHN ist Teil eines größeren Trends, der die Mode- und Einzelhandelsbranche in den letzten Jahren geprägt hat. Der Onlinehandel hat den stationären Handel erheblich beeinflusst, und viele traditionelle Unternehmen haben Schwierigkeiten, sich an die veränderten Konsumgewohnheiten anzupassen. PETER HAHN, gegründet 1964, hat im Laufe der Jahre eine treue Kundschaft aufgebaut, insbesondere unter der Zielgruppe der „Best-Ager“, Frauen über 45 Jahren. Trotz dieser Nische sah sich das Unternehmen mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert, was zur Beantragung eines Insolvenzverfahrens im Oktober 2023 führte.

Die bevorstehenden Veränderungen in der Unternehmensstruktur sowie die Partnerschaft mit der Wourth Group könnten entscheidend für die zukünftige Ausrichtung und Stabilität von PETER HAHN sein. In einem wirtschaftlichen Umfeld, das von Unsicherheit geprägt ist – einschließlich steigender Betriebskosten und verstärktem Wettbewerb – ist die Notwendigkeit einer tragfähigen Investorenlösung umso wichtiger.

Marktanalyse und Statistiken

Die Modebranche steht weltweit vor bedeutenden Herausforderungen. Laut dem Statista Global Consumer Survey 2023 haben 45% der Verbraucher angegeben, dass sie beim Modekauf stärker auf Nachhaltigkeit achten möchten. Diese veränderten Verbraucherpräferenzen haben eine Verschiebung in den Produktangeboten vieler Einzelhändler zur Folge. Für PETER HAHN bedeutet das, dass sich das Unternehmen möglicherweise auch an den Trends der Nachhaltigkeit und der verantwortungsvollen Mode anpassen muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Zusätzlich zeigt eine Studie von McKinsey aus 2022, dass der Online-Umsatz im Einzelhandel stetig wächst, wobei im Jahr 2023 ein Anstieg von 15% gegenüber dem Vorjahr verzeichnet wurde. Dies eröffnet sowohl Chancen als auch Herausforderungen für Unternehmen wie PETER HAHN, die sich im digitalen Raum behaupten müssen, um ihre Zielgruppe zu erreichen und zu halten.

Zusammenarbeit mit Dienstleistern in der Sanierung

Die Rolle von spezialisierten Dienstleistern spielt eine entscheidende Rolle im Sanierungsprozess eines Unternehmens. Schultze & Braun, die Kanzlei, die mit der Insolvenzverwaltung von PETER HAHN betraut wurde, bringt umfassende Erfahrung in der Sanierung von Unternehmen mit. Laut deren Website bietet die Kanzlei maßgeschneiderte Lösungen, die auf die spezifischen Bedürfnisse eines Unternehmens in Schwierigkeiten zugeschnitten sind.

Ebenso ist White & Case ein wichtiger Partner in diesem Prozess. Die Kanzlei hat in der Vergangenheit zahlreiche Unternehmen durch Umstrukturierungsprozesse geleitet und dabei ihre umfassende rechtliche Expertise in der Insolvenzberatung zur Verfügung gestellt. Die Kombination aus rechtlicher Unterstützung und strategischer Planung durch erfahrene Berater kann entscheidend sein für den erfolgreichen Abschluss eines Insolvenzverfahrens und die langfristige Stabilität des Unternehmens.

Durch die Partnerschaften und die gefundenen Lösungen zeigt sich, dass PETER HAHN trotz der Insolvenz und der Herausforderungen im Modegeschäft auf einem guten Weg ist, um in Zukunft erfolgreich weiterhin am Markt zu bestehen.

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