Hockenheim, eine Stadt in der Metropolregion Rhein-Neckar mit über 1250 Jahren Geschichte, lädt am 08. September 2024 alle Geschichtsinteressierten zum „Tag des offenen Denkmals“ ein. An diesem besonderen Tag werden verschiedene historische Stätten im Stadtgebiet für Besucherinnen und Besucher zugänglich gemacht, was eine hervorragende Gelegenheit bietet, mehr über die faszinierende Vergangenheit der Rennstadt zu erfahren.
Der Aktionstag ist eine Initiative, die es den Menschen ermöglicht, Denkmäler zu erforschen, die oft im Verborgenen bleiben. Dieses Jahr öffnen unter anderem der Jüdische Friedhof, der historische Wasserturm, das Tabakmuseum und die katholische Kirche St. Georg ihre Türen. Bei dieser Veranstaltung wird die Bedeutung der Denkmäler für die Kultur und das Erbe der Region hervorgehoben.
Zeiten und Ausstellungen der Denkmäler
Der Wasserturm, eine markante Landmarke von Hockenheim, steht den Besuchern von 14:00 bis 18:00 Uhr offen. Wer die Aussicht von oben genießen möchte, kann über die Wendeltreppe zur Plattform emporsteigen. Vor Ort stehen Experten bereit, um interessante Informationen zur Geschichte und Architektur des Wasserturms zu geben. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt: Kaffee und Snacks werden vor dem Turm angeboten.
Der Jüdische Friedhof in Hockenheim lädt die Besucher ebenfalls ein, zwischen 14:00 und 18:00 Uhr zu kommen. Der Friedhof, der 1879 eingeweiht wurde, erstreckt sich über 5,72 Hektar und umfasst 53 Grabsteine. Die Mitglieder des Arbeitskreises „Jüdische Geschichte in Hockenheim“ führen Interessierte über das Gelände und stehen für Fragen zur Verfügung. Besonders das älteste Grab, das im Jahr 1880 entstand, gibt einen tiefen Einblick in die lokale Geschichte. Männliche Besucher werden gebeten, beim Betreten des Friedhofes eine Kopfbedeckung zu tragen.
Kulturelle Schätze der Stadt
Im Tabakmuseum, das von 14:00 bis 17:00 Uhr geöffnet ist, können die Besucher die lange Tradition des Tabakanbaus und der -verarbeitung in Hockenheim kennenlernen. Das Museum widmet sich nicht nur der historischen Entwicklung, sondern beleuchtet auch die sozialen Aspekte des Tabakanbaus in der Region. Hier geben Mitarbeiter des Museums bereitwillig Führungen und beantworten alle Fragen der Interessierten.
Eine der architektonischen Perlen der Stadt, die katholische Kirche St. Georg, kann von 15:00 bis 18:00 Uhr besichtigt werden. Diese Kirche, die zwischen 1909 und 1911 erbaut wurde, ist eine der wenigen erhaltenen Jugendstilkirchen in Süddeutschland und beeindruckt durch ihren gut erhaltenen Innenraum mit Originalmalereien des Künstlers Otto Rünzi. Auch hier stehen Fachleute bereit, um Führungen anzubieten und Fragen zu beantworten.
Kulturelles Erbe und gesellschaftliche Bedeutung
Der „Tag des offenen Denkmals“ ist nicht nur eine Möglichkeit für die Bürger, mehr über ihre historische Umgebung zu lernen, sondern auch ein Zeichen des Respekts gegenüber der eigenen Geschichte. Indem historische Stätten geöffnet werden, wird deren Bedeutung für die Identität und Kultur der Stadt Hockenheim unterstrichen. Solche Veranstaltungen fördern das Bewusstsein für den Erhalt kultureller Schätze, die für zukünftige Generationen von Bedeutung sein werden.
Durch den Austausch von Wissen und die Möglichkeit, die Denkmäler persönlich zu erleben, wird das kulturelle Leben in Hockenheim bereichert. Die Initiative steht im Einklang mit dem Ziel, das kulturelle Erbe der Region zu bewahren und die Bewohner stärker einzubeziehen.
Die Stadtverwaltung von Hockenheim, unterstützt von verschiedenen kulturellen und historischen Vereinen, spielt eine entscheidende Rolle in der Organisation dieses Aktionstags. Es ist eine Gelegenheit, die Stadt aus einer neuen Perspektive zu sehen und mehr über die historischen Wurzeln dieser lebendigen Gemeinschaft zu erfahren.
Die Stadt Hockenheim ist nicht nur für ihre Renntradition bekannt, sondern auch für ein reiches kulturelles Erbe. Diese Vergangenheit prägt die Stadt bis heute und sorgt dafür, dass zahlreiche Denkmäler und historische Stätten erhalten geblieben sind. Der „Tag des offenen Denkmals“ bietet eine hervorragende Gelegenheit, diese kulturellen Schätze zu entdecken und zu erleben.
Ein wichtiger Aspekt des Denkmaltages ist die Förderung des Bewusstseins für die lokale Geschichte. Hockenheim, das sich in der Metropolregion Rhein-Neckar befindet, war durch seine geografische Lage im Laufe der Jahrhunderte ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen und Einflüsse. Dies spiegelt sich nicht nur in der Architektur wider, sondern auch in der Vielfalt der Geschichten und Traditionen, die in der Stadt lebendig gehalten werden.
Wasserturm und seine Geschichte
Der Hockenheimer Wasserturm ist ein bedeutendes Wahrzeichen der Stadt, das nicht nur durch seine Funktion als Wasserreservoir auffällt, sondern auch durch seine beeindruckende Bauweise. Er wurde in den Jahren 1905 bis 1906 erbaut und ist ein Paradebeispiel für den Industriearealbau dieser Zeit. Der Turm dient nicht nur als technisches Denkmal, sondern ist auch ein beliebter Aussichtspunkt, von dem aus Besucher einen spektakulären Blick auf die Umgebung genießen können.
Die architektonische Gestaltung des Wasserturms weist Einflüsse des Jugendstils auf, was ihn von vielen anderen industriellen Bauten dieser Epoche abhebt. Während des „Tags des offenen Denkmals“ wird den Besuchern die Gelegenheit gegeben, nicht nur die Innenräume zu besichtigen, sondern auch die großartige Aussicht über Hockenheim selbst zu genießen, die sich über die Wendeltreppe erreichen lässt.
Geschichte des Jüdischen Friedhofs
Ein weiteres wichtiges kulturelles Erbe ist der Jüdische Friedhof, der seit der ersten Beisetzung im Jahr 1880 ein zentraler Ort für die jüdische Gemeinde in Hockenheim war. Die Geschichte dieses Friedhofs ist eng verbunden mit den Schicksalen der jüdischen Familien in der Region, die im Laufe der Jahre verschiedene Herausforderungen überwinden mussten. Der Friedhof ist ein Ort des Gedenkens an die in der Vergangenheit verstorbenen Mitglieder der jüdischen Gemeinde und ist reich an historischen Grabsteinen, die verschiedene Epochen und Stile widerspiegeln.
Die Führungen am Aktionstag bieten einen tiefen Einblick in die jüdische Geschichte Hockenheims, insbesondere in die Traditionen und Bestattungsriten, die für die Gemeinde von Bedeutung waren. Klaus Brandenburger und Felicitas Offenloch-Brandenburger, die für die Führung verantwortlich sind, bieten ein informatives und respektvolles Erlebnis, das den Besuchern die Möglichkeit gibt, mehr über die kulturellen Wurzeln der Stadt zu erfahren.
Tabakmuseum: Einblick in eine alte Tradition
Das Tabakmuseum in Hockenheim ist eine weitere Station, die den Besuchern die reiche Geschichte des Tabakanbaus und der -verarbeitung in der Region näherbringt. Tabak war im 19. und 20. Jahrhundert ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, nicht nur in Hockenheim, sondern auch in der umliegenden Metropolregion. Der Besuch des Museums vermittelt nicht nur Wissen über die Tabakproduktion, sondern auch über die damit verbundenen sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen, die die Region geprägt haben.
Die Exponate zeigen die Entwicklung der Tabakverarbeitung im Laufe der Jahre und bieten Einblicke in die Lebensweise der Menschen, die in dieser Branche gearbeitet haben. Der „Tag des offenen Denkmals“ gibt den Besuchern die Gelegenheit, mit Mitarbeitenden des Museums ins Gespräch zu kommen und direkt Fragen zu den historischen Aspekten der Tabakkultur zu stellen.
Die Möglichkeit, diese verschiedenen historischen Stätten zu erkunden, unterstreicht die Kultur und Geschichte Hockenheims und die Bedeutung der Erhaltung dieses Erbes. Der „Tag des offenen Denkmals“ trägt dazu bei, das Interesse an regionaler Geschichte und Kultur zu beleben und eine breitere Öffentlichkeit für diese Themen zu sensibilisieren.
Quelle: Stadtverwaltung Hockenheim