Gütersloh

„Venedig feiert Hollywood: Stars und neue Filme beim 81. Filmfestival“

Die 81. Filmfestspiele in Venedig beginnen heute mit der Premiere der Gruselkomödie «Beetlejuice Beetlejuice», in der Hollywood-Stars wie Michael Keaton und Winona Ryder, unter der Regie von Tim Burton, erneut zusammenarbeiten und um den Goldenen Löwen konkurrieren, während bedeutende Filme wie «Joker: Folie à Deux» und «Queer» ebenfalls im Wettbewerb stehen.

Venedig (dpa) – Die Spannung in der italienischen Lagunenstadt steigt, denn die 81. Filmfestspiele Venedig sind im vollen Gange. Unter den erwarteten Stars treten unglaubliche Talente auf, während die Stadt einmal mehr zum Zentrum des internationalen Kinos wird. Besonders im Fokus steht die mit Spannung erwartete Fortsetzung der kultigen Gruselkomödie «Beetlejuice». Die Hollywood-Legenden Michael Keaton und Winona Ryder kehren in ihre ikonischen Rollen zurück und werden am roten Teppich dieses prestigeträchtigen Festivals erwartet.

Michael Keaton wird erneut als der chaotische Poltergeist Beetlejuice auftreten, und Winona Ryder wird in die Rolle von Lydia Deetz schlüpfen. Der Film trägt den Titel «Beetlejuice Beetlejuice» und wurde erneut von Regisseur Tim Burton, der bereits 1988 beim ersten Teil Regie führte, inszeniert. Auch Jenna Ortega, bekannt aus der Serie «Wednesday», gehört zur Besetzung und sorgt für zusätzliche Vorfreude. Die Rückkehr von Beetlejuice bringt unweigerlich eine Mischung aus Angst und Humor in Lydias Leben – was die Fans sicherlich stark ansprechen wird.

Die Wettbewerbsteilnehmer

Das Festival, das am 7. September endet, bietet ein umfangreiches und spannendes Line-up. Insgesamt 21 Filme konkurrieren um den begehrten Goldenen Löwen. Darunter befindet sich die Fortsetzung des Erfolgsfilms «Joker» von Todd Phillips, der mit Joaquin Phoenix und Lady Gaga glänzt. Der Film «Joker: Folie à Deux» feierte ebenfalls seine Premiere in Venedig und knüpft an den durchschlagenden Erfolg des ersten Teils aus 2019 an, der den Hauptpreis des Festivals gewann. Die Rückkehr nach Venedig für einen weiteren großen Film zeigt die Bedeutung dieser Plattform für Filmemacher und Schauspieler, die hier ihre Werke einem internationalen Publikum präsentieren können.

Zusätzlich zu den bereits erwähnten Filmen wird Angelina Jolie in Pablo Larraíns «Maria» zu sehen sein. Ein weiterer Beitrag zum Wettbewerb ist «Queer», der neue Film von Luca Guadagnino, in dem Daniel Craig die Hauptrolle spielt. Nicole Kidman ist auch mit ihrem Film «Babygirl» vertreten, in dem sie eine Geschäftsfrau darstellt, die in eine Affäre mit einem jungen Praktikanten verwickelt ist. Diese verschiedenen Geschichten zeigen die Vielfalt an Themen, die im Filmkunstsegment bearbeitet werden.

Für die Entscheidung über den Goldenen Löwen steht eine neunköpfige Jury zur Verfügung, die von der französischen Schauspielerin Isabelle Huppert angeführt wird. Mit der deutschen Regisseurin Julia von Heinz, die für ihren Film «Und morgen die ganze Welt» bekannt ist, stellt auch Deutschland einen prominenten Teil der Jury, was die Chancen für eine Vielzahl von internationalen Filmen erhöht.

Deutsche Koproduktionen

Deutschland ist in diesem Jahr mit stolzen 17 Koproduktionen auf dem Festival vertreten. Herausstechend ist die Dokumentation «Riefenstahl» von Andres Veiel, die sich mit dem Nachlass der bekannten Filmemacherin Leni Riefenstahl beschäftigt. Produzentin ist die renommierte Sandra Maischberger, die zusammen mit Veiel Jahre in Riefenstahls Arbeitsmaterialien geforscht hat, um ein vollständigeres Bild dieser umstrittenen Persönlichkeit zu präsentieren.

Eine andere ergreifende Geschichte, die auf der Veranstaltung ihre Premiere feiert, ist «September 5» des Schweizer Regisseurs Tim Fehlbaum. Der Film beleuchtet die Geiselnahme israelischer Athleten während der Olympischen Spiele 1972 in München, und zwar aus der Perspektive eines Fernsehteams. Die Hauptrolle spielt Leonie Benesch, bekannt aus «Das Lehrerzimmer». Dies zeigt, wie das Festival auch Plattformen für wichtige historische Themen bietet und dem Publikum eine tiefere Einsicht in vergangene Ereignisse gewährt.

Erwartungen und Einblicke

Mit einem solch vielfältigen und bedeutsamen Programm ist das Filmfestival in Venedig nicht nur ein Schaufenster für die besten Filme des Jahres, sondern auch ein Ort des interkulturellen Austauschs. Die Kombination aus ernsten Themen und unterhaltsamen Geschichten wird die Zuschauer in ihren Bann ziehen und die Chancen erhöhen, dass wir während dieser Festivitäten noch viele aufregende Wendungen erleben werden.

Das Filmfestival von Venedig, das 1932 ins Leben gerufen wurde, ist eines der ältesten und prestigeträchtigsten Filmfestivals der Welt. Über die Jahre hinweg hat es zahlreiche bedeutende Filme und Regisseure hervorgebracht. In den frühen Jahren war das Festival eine Plattform, um europäische Filme zu fördern, ist aber seitdem zu einem globalen Ereignis gewachsen, das auch Hollywood-Stars anzieht. Die Veranstaltung findet traditionell am Ufer des Canal Grande statt und bringt eine Vielzahl von Filmen aus unterschiedlichen Genres und Kulturen zusammen. Die Jury des Festivals spricht nicht nur den Goldenen Löwen aus, sondern vergibt auch weitere Preise, darunter den Silbernen Löwen und die Preise für den besten Schauspieler und die beste Schauspielerin.

Die 81. Ausgabe des Festivals zeigt wieder eine Vielzahl von filmischen Perspektiven, von Blockbustern bis hin zu arthauslastigen Produktionen. Die Auswahl der Filme spiegelt aktuelle Themen und gesellschaftliche Fragen wider, die die Zuschauer interessieren. Diese Mischung aus Mainstream- und unabhängigen Filmen ist einer der Gründe, warum das Festival jedes Jahr ein großes Publikum anzieht, das die neuesten Trends in der Filmindustrie verfolgen möchte. Die Stadt Venedig selbst, als UNESCO-Weltkulturerbe, bietet eine spektakuläre Kulisse für das Festival, wobei die historischen Gebäude und malerischen Kanäle eine inspirierende Atmosphäre für Film-Enthusiasten schaffen.

Die Rolle von Leni Riefenstahl und ihrer Filme

Die Dokumentation über Leni Riefenstahl, die unter dem Titel «Riefenstahl» läuft, thematisiert das umstrittene Erbe der Filmemacherin, die für ihre sowohl technischen Meisterwerke als auch ihre Nähe zum NS-Regime bekannt ist. Riefenstahl ist oftmals zwischen dem Respekt für ihr filmisches Talent und der kritischen Auseinandersetzung mit ihrem politischen Engagement diskutiert worden. Ihre Filme, insbesondere «Triumph des Willens», haben durch ihre beeindruckende Bildsprache und innovative Technik Filmpreise und Anerkennung erlangt, jedoch gleichzeitig auch massiven Widerstand wegen ihrer Verwendung als Propagandawerkzeuge des Dritten Reiches hervorgerufen.

Die Auseinandersetzung mit ihrer Person und ihrem Werk ist bis heute ein bedeutendes Thema im Kontext der Filmgeschichte und der politischen Ethik im künstlerischen Schaffen. Die Dokumentation von Andres Veiel versucht, die komplexe Persönlichkeit Riefenstahl eigenständig zu betrachten und beleuchtet ihre Ambitionen und Herausforderungen in einer Zeit, die durch Krieg und Propaganda geprägt war. So kann die aktuelle Diskussion über ihre Werke auch als Spiegelung gesellschaftlicher Werte und Normen in der heutigen Zeit betrachtet werden. Es ist ein Balanceakt zwischen Anerkennung ihrer Kunst und der kritischen Reflexion ihrer politischen Rolle.

Wichtige Statistiken und Auswirkungen auf die Filmindustrie

Das Filmfestival von Venedig zieht jährlich Tausende von Besuchern an, darunter Filmemacher, Schauspieler, Kritiker und leidenschaftliche Kinogänger. Die Veranstaltung ist ein wichtiger Indikator für die Trends in der Filmindustrie und kann maßgeblich die Kassenbonanz des am Festival vorgestellten Films beeinflussen. So hat der Goldene Löwe in den letzten Jahren oft dazu geführt, dass die ausgezeichneten Filme ein höheres Zuschauerinteresse und damit auch erfolgreiche Kinostarts in verschiedenen Ländern erfahren haben.

Zusätzlich zeigen Statistiken, dass Filmpremieren auf Festivals wie Venedig dazu beitragen, das Interesse an internationalen Filmproduktionen zu steigern. Laut einer Studie haben Wettbewerbsfilme, die während des Festivals gezeigt werden, eine durchschnittliche Umsatzsteigerung von 30 bis 40 % im Vergleich zu Filmen, die ohne Festivalpremiere herausgebracht werden. Dies macht das Festival nicht nur zu einem kulturellen Ereignis, sondern auch zu einer bedeutenden Plattform für die wirtschaftliche Entwicklung der Filmindustrie.

Veranstaltungen wie das Filmfestival von Venedig spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Vielfalt und Inklusion in der Filmwirtschaft, indem sie unterschiedlichste Geschichten aus verschiedenen Kulturen präsentieren und Plattformen für aufstrebende Filmemacher schaffen.

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