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Zukunft des ÖPNV: Regiobus setzt auf Elektro, Wasserstoff und Digitalisierung

Am 21. August informierte sich Staatssekretär Uwe Schüler im Rahmen eines Werkstattgesprächs bei regiobus Potsdam Mittelmark über die Zukunftstechnologien im ÖPNV, darunter Elektro- und Wasserstoffantriebe, sowie die Notwendigkeit politischer Unterstützung für die Klimaschutz-Investitionen des Unternehmens.

Am 21. August 2023 fand ein aufschlussreiches Werkstattgespräch zwischen Uwe Schüler, dem Staatssekretär im Brandenburger Verkehrsministerium, und dem Unternehmen regiobus Potsdam Mittelmark statt. Dabei ging es um die zukünftigen Herausforderungen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und die technologischen Innovationen, die in diesem Bereich benötigt werden. Im Fokus standen insbesondere die Alternativen durch Elektrofahrzeuge und Wasserstofftechnologie, die für eine nachhaltige Mobilität entscheidend sind.

Bei diesem Treffen informierte sich Uwe Schüler über die Planungen von regiobus für den Neubau des Betriebshofes in Werder (Havel), für den bereits eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben wurde. Die Ergebnisse der Studie sprachen deutlich für die Umsetzung einer batterieelektrischen Antriebsvariante an diesem Standort. Diese Entscheidung markiert nicht nur einen Schritt in Richtung Klimaschutz, sondern zeigt auch, wie wichtig sorgfältige Planung für die finanzielle Effizienz ist. Martin Grießner, Geschäftsführer von regiobus, betonte: „Jeder weiß, der Euro kann immer nur einmal ausgegeben werden.“ Diese Philosophie unterstreicht die Notwendigkeit, dass Investitionen gut durchdacht und strategisch eingesetzt werden.

Förderung und Unterstützung durch die Politik

Eine wesentliche Lücke, die es zu schließen gilt, ist die Unterstützung durch die Politik, insbesondere in Form von Förderungen. Martin Grießner wies darauf hin, dass eine Förderung seitens der Politik eine enorme Erleichterung bei der millionenschweren Investition in den Klimaschutz darstellen würde. Uwe Schüler war sich der Herausforderungen bewusst und zeigte sich dankbar für den offenen Dialog mit regiobus. Er sagte: „Ihre Welt verändert sich, und dem müssen wir Rechnung tragen.“ Schüler nannte es wichtig, über klimafreundliche Lösungen im Stadtverkehr nachzudenken, um nicht nur die Umwelt zu schützen, sondern auch um ein attraktives Mobilitätsangebot zu schaffen.

Das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung bietet durch das Förderprogramm Mobilität II finanzielle Mittel im Rahmen des Fonds für regionale Entwicklung an. Für die aktuelle Förderperiode stehen insgesamt 56 Millionen Euro aus EU-Mitteln zur Verfügung, wobei das Land Brandenburg eine Ko-Finanzierung übernimmt. Dies zeigt, wie ernst die Politik die Entwicklung eines nachhaltigen ÖPNV nimmt und weiße Flecken in der Mobilitätsversorgung schließt.

Innovationen im Kundenservice und der Fachkräftegewinnung

Ein weiterer bedeutender Punkt der Diskussion war die Rolle der Digitalisierung im Kundenservice, die durch moderne Technologien erheblich verbessert werden kann. Herr Schüler erhielt Einblicke in die im Sommer des Vorjahres eröffnete Leitstelle von regiobus, die mit innovativen digitalen Lösungen zur Überwachung und Steuerung des ÖPNV ausgestattet ist. Der gezielte Einsatz dieser Technologien ist darauf ausgelegt, den Kundenservice zu optimieren und Informationen schneller verfügbar zu machen.

Zudem war die Fachkräftegewinnung ein zentrales Thema des Gesprächs. Das Verkehrsbildungszentrum von regiobus hat sich als wichtiger Akteur etabliert, da es bereits 32 Fahranwärter erfolgreich ausgebildet hat, darunter 24 Quereinsteiger. Dies zeigt das Engagement des Unternehmens, nicht nur den Anforderungen der Branche gerecht zu werden, sondern auch die eigene Belegschaft aktiv zu fördern. Der Neuanfang eines weiteren Kurses, der am 1. November startet, lässt darauf schließen, dass regiobus den Herausforderungen im Bereich Fachkräftemangel proaktiv begegnet.

Die Gespräche und der Austausch zwischen den beiden Seiten verdeutlichen die Notwendigkeit, zukünftige Mobilitätslösungen zu entwickeln, die sowohl umweltfreundlich sind als auch den Anforderungen der Bevölkerung gerecht werden. Die Innovationsstrategien und Planungen von regiobus sind dabei ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Verkehrsbetriebe auf neue Herausforderungen reagieren können.

Hintergrundinformationen zur Mobilitätspolitik in Brandenburg

Die Mobilitätspolitik in Brandenburg steht vor zahlreichen Herausforderungen, insbesondere in den Bereichen Klimaschutz und Digitalisierung. Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist ein zentraler Bestandteil der regionalen Infrastruktur und spielt eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung von CO2-Emissionen. Laut dem Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung Brandenburg soll der Ausbau des ÖPNV nicht nur umweltfreundliche Alternativen bieten, sondern auch die Lebensqualität der Bürger verbessern. Dies geschieht durch die Optimierung von Routen, die Einführung von neuen Technologien, sowie der Schaffung attraktiverer Angebote.

Ein weiteres Schlüsselelement der Mobilitätsstrategie sind Förderprogramme, wie das erwähnte Programm Mobilität II, das gezielte Investitionen in klimafreundliche Transportlösungen fördert. Diese Programme sind Teil eines umfassenderen Plans, den Verkehrssektor in den kommenden Jahren nachhaltig zu transformieren. Die Landesregierung legt besonderen Wert auf die Kooperation mit lokalen Unternehmen, um innovative Lösungen zu entwickeln und zu implementieren.

Statistiken und Daten zur Verkehrsentwicklung

Die Trends im ÖPNV zeigen, dass immer mehr Menschen auf nachhaltige Verkehrsmittel umsteigen. Laut dem Statistischen Bundesamt ist im Jahr 2022 die Zahl der Fahrgäste im ÖPNV um 10% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, wobei ein signifikanter Anstieg bei Elektro- und hybridgetriebenen Fahrzeugen zu verzeichnen ist. In Brandenburg haben, gemäß Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, ca. 25% der Busflotte bereits umweltfreundliche Antriebe eingeführt. Ziel der Landeregierung ist es, diesen Anteil in den nächsten fünf Jahren auf 50% zu verdoppeln.

Zusätzlich sind die Investitionen in digitale Technologien im ÖPNV gestiegen. Etwa 40% der Städte in Brandenburg haben bereits digitale Lösungen zur Verbesserung des Fahrgastinformationssystems implementiert, was die Attraktivität des Angebots steigert und die Kundenzufriedenheit erhöht.

Historische Parallelen

Ein historischer Vergleich kann mit der Einführung der U-Bahn in Berlin in den frühen 1900er Jahren gezogen werden. Damals wie heute gab es eine klare Notwendigkeit, den urbanen Verkehrsfluss effizienter zu gestalten und umweltfreundlichere Verkehrsalternativen zu schaffen. Die Herausforderungen, die beim Bau der Infrastruktur bewältigt werden mussten—von der Finanzierung bis zur technologischen Umsetzung—waren ähnlich. Heute steht die Branche erneut an einem Scheideweg, an dem innovative Ansätze wie Elektromobilität und Digitalisierung gefordert sind.

Die Differenz liegt jedoch in der Dringlichkeit der Klimakrise, die heute eine zentrale Rolle spielt. Während die damaligen Prioritäten mehr auf der urbanen Expansion und weniger auf der Umwelt lagen, sind heutige Initiativen stark von der Notwendigkeit geprägt, ökologische Verantwortung zu übernehmen und nachhaltige Lösungen zu finden.

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