Ein beliebtes Volksfest muss leider abgesagt werden: Der Gewerbeverein Stemwede hat beschlossen, den Stemweder Markt in diesem Jahr nicht durchzuführen. Nach den erfreulichen Erlebnissen des Vorjahres, als die Veranstaltung nach einer mehrjährigen Pause mit über 40 Ausstellern Erfolg feierte und positive Rückmeldungen erhielt, wurden die Erwartungen an die Neuauflage erneut hochgeschraubt. Doch die Realität sieht anders aus.
Der anfängliche Elan des Planungsteams führte zu den Vorbereitungen für die zweite Auflage des Marktes, die Anfang Oktober gestartet wurden. Jedoch trat bald Ernüchterung ein, als sich eine drastische Reduzierung der Anmeldungen abzeichnete. Laut Mike Möller, dem Vorsitzenden des Gewerbevereins, gingen die Anmeldungen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 50 Prozent zurück.
Gründe für die Absage
Die Rückmeldungen der Gewerbetreibenden offenbaren eine Vielzahl von Gründen für die zurückhaltenden Anmeldungen. Über wirtschaftliche Schwierigkeiten und einen Mangel an Personal berichten viele von ihnen. Diese Probleme sind nicht nur lokal spürbar, sondern betreffen auch Nachbargemeinden, in denen ebenfalls deutlich weniger Teilnehmer für Gewerbeschauen gefunden werden können.
„Kosten und Nutzen der Veranstaltung stehen in keinem angemessenen Verhältnis zueinander,“ merkte Möller an und machte so die entscheidende Problematik deutlich, die letztendlich zur Absage führte. Der Markt, der immer als wichtiges Highlight galt, wird als nicht mehr attraktiv angesehen, wenn die Anzahl der Aussteller und deren Angebote gering ausfallen.
Feedback und die Suche nach Alternativen
Bereits während einer Ratssitzung wurde die Entscheidung zur Absage durch den Bürgermeister bekanntgegeben, um die Bürger umfassend zu informieren. Die angemeldeten Aussteller erhielten ebenfalls umgehend Nachricht über die Situation. Der Gewerbeverein hat zudem klargestellt, dass der Sinn einer Gewerbeschau darin besteht, sowohl den Besuchern als auch den Ausstellern einen Mehrwert zu bieten. Fehlt dieser Mehrwert, muss nach neuen Möglichkeiten geschaut werden.
Das Vorstandsteam plant bereits intensive Gespräche in Abstimmung mit der Gemeinde und den Gewerbetreibenden, um zu erörtern, wie es in Zukunft mit dem Markt weitergehen kann. Diese Überlegungen stehen vor dem Hintergrund der Erfahrung des vergangenen Jahres, als dem ursprünglichen Optimismus nach zwei pandemiebedingten Absagen der große Frust folgte.
Der Stemweder Markt hat somit nicht nur lokale Bedeutung, sondern spiegelt auch einen breiteren Trend wider, der in vielen Gemeinden zu beobachten ist: Die wirtschaftlichen Herausforderungen, die viele Branchen plagen, machen es schwierig, Veranstaltungen erfolgreich durchzuführen. Es bleibt abzuwarten, welche Lösungen gefunden werden, um die Traditionen des Marktes in der Zukunft aufrechtzuerhalten.