Ein Rückschlag für das deutsche Tennis
Ein bedeutender Verlust für das deutsche Tennis: Nachdem sie in der zweiten Runde der US Open in New York gegen die amerikanische Spielerin Coco Gauff (20) verloren hat, machte Tatjana Maria (37) eine überraschende Ankündigung. Ihre Tochter Charlotte Maria (10) wird nicht für den Deutschen Tennis-Bund (DTB) spielen, sondern für Frankreich.
Nach dem klaren 4:6, 0:6 gegen die Nummer 3 der Welt, erklärte Maria: „Sie wird für Frankreich spielen.“ Die Familie hatte mehrere Optionen, denn Charlotte hat sowohl deutsche als auch französische Wurzeln. Ihr Vater Charles Edouard hat zusätzlich kolumbianische Wurzeln, was weitere Möglichkeiten eröffnet hätte. Doch letztendlich fiel die Entscheidung zugunsten Frankreichs.
Warum die Wahl auf Frankreich fiel
Die Entscheidung für Frankreich beruht auf einer genauen Überlegung der Familie Maria. Tatjana erklärte, dass sie mit allen Verbänden gesprochen hatten, einschließlich dem DTB. Ihr Anliegen war es, dass Charlotte von Anfang an gute Unterstützung erfährt: „Frankreich ist das einzige Land, wo das wirklich so möglich ist, wie wir uns das vorstellen, vor allem langfristig.“
Charlotte wird in Cannes an der Côte d’Azur leben, wo die Familie einen Zweitwohnsitz unterhält. In dieser Region gibt es auch zahlreiche Tennis-Akademien, die ihren Bedürfnissen entgegenkommen. Gleichzeitig bleibt die Familie in Florida, wo Charlotte regelmäßig trainiert. Tatjana Maria sieht die Notwendigkeit, dass ihre Tochter bis zur WTA-Tour gut vorbereitet ist. „Die Unterstützung in Ländern, die ein Grand-Slam-Turnier haben, ist einfach größer, vor allem finanziell“, so die 99. der Welt.
Der DTB hat ebenfalls Interesse an Charlotte gezeigt, konnte jedoch nicht überzeugen. Tatjana Maria beschreibt die Situation als „etwas schwierig“, insbesondere aufgrund der Tatsache, dass Frankreich für Nachwuchsspieler ein besseres Ausbildungsprogramm bietet. „In Deutschland haben wir in allen Ecken irgendwo einen Verband“, sagt sie zur Struktur im deutschen Tennis.
Die Situation wird zusätzlich kompliziert durch den Umbruch im deutschen Tennis. Nach dem Abschied der „Goldenen Generation“ um Spielerinnen wie die dreimalige Grand-Slam-Siegerin Angelique Kerber (36) und die Top-Ten-Spielerinnen Julia Görges (35) und Andrea Petkovic (36) zeigt sich ein klarer Mangel an neuen Talenten. Selbst Spielerinnen mit vielversprechendem Potenzial, wie Carina Witthöft, haben schon frühzeitig ihre Karriere beendet.
Zukunftspläne für Charlotte
Obwohl Charlotte nun für Frankreich spielt, bleibt Tatjana optimistisch. Sie träumt davon, eines Tages gegen ihre Tochter anzutreten. „Auf alle Fälle aber wollen wir auf der Tour Doppel zusammen spielen“, sagt sie verheißungsvoll. Auch wenn diese Idee erst in vielen Jahren realistisch sein könnte. Maria betont, dass es nicht ums Alter gehe: „Ich liebe, was ich tue, und mein Körper fühlt sich gut an.“
Charlotte selbst zeigt großes Engagement, trainiert täglich, macht Fitnessübungen und arbeitet intensiv an ihrem Spiel. Ihrer Mutter ist bewusst, dass der Weg zum Profi-Geschäft lang und herausfordernd ist: „Wir wissen sehr gut, dass es nicht in einem Jahr passiert, sondern über mehrere Jahre hinweg. Aber wenn man jeden Tag hart arbeitet, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es gelingt.“
Die Entscheidung für Frankreich stellt eine neue Herausforderung dar, sowohl für Tatjana als auch für ihre talentierte Tochter. Beobachter werden gespannt verfolgen, wie sich die Karriere von Charlotte entwickeln wird und ob sie in die Fußstapfen ihrer Mutter treten kann.