Offenbach

„Einschulung in Offenbach: Familien stehen vor finanziellen Hürden“

In Offenbach wurde am 29. August 2024 der Schulanfang für 1380 Erstklässler gefeiert, wobei viele Familien aufgrund der hohen Kosten für Schulmaterialien vor finanziellen Herausforderungen stehen; die Offenbacher Tafel unterstützt bedürftige Kinder durch die Bereitstellung von Schulbedarf und fördert somit eine Chancengleichheit im Bildungssystem.

In Offenbach haben 1380 Schüler ihren ersten Schultag gefeiert, ein bedeutendes Ereignis, das für viele Familien jedoch mit finanziellen Belastungen verbunden ist. Während die Aufregung und gleichzeitig die Unsicherheit groß sind, fragen sich viele Eltern, wie sie die Kosten für die notwendigen Schulmaterialien stemmen sollen.

Der Deutsche Gesamtverband der Sparkassen (DSGV) berichtet, dass die Eltern im Durchschnitt fast 1000 Euro für die Einschulung ausgeben müssen. Diese Summe umfasst nicht nur Schulranzen und Materialien, sondern auch eine Vielzahl an weiteren Artikeln wie Schreibtische. Die Materiallisten, die die Schulen an die Familien verschicken, belasten das Budget zusätzlich. Ein Schulranzen, der in guter Qualität oft nicht unter 200 Euro zu finden ist, ist für viele ein grundlegendes und teueres Bedürfnis.

Hilfe durch das Bildungs- und Teilhabepaket

Familien mit geringerem Einkommen haben die Möglichkeit, finanzielle Unterstützung über das Bildungs- und Teilhabepaket in Anspruch zu nehmen. Dieses Paket hat den Zweck, Kindern die Teilnahme an Bildungsangeboten zu ermöglichen, sei es in Schulen, Kindergärten oder bei Freizeitaktivitäten. Anspruchsberechtigt sind Familien, die Leistungen nach dem SGB II, SGB XII, AsylbLG, Kinderzuschlag oder Wohngeld beziehen.

Die Beantragung erfolgt bei der zuständigen Stelle, in Offenbach sind dies Mainarbeit und das Sozialamt. Besonders zur Einschulung, die durch hohe Ausgaben geprägt ist, wird die Höhe der Förderung jährlich angepasst, weicht aber oft von den tatsächlichen Kosten ab. Schulen und ihre Fördervereine arbeiten daran, weitere Hilfsangebote bereitzustellen. Viele von ihnen sind auf Unterstützer wie den Lions Club angewiesen, der unter anderem Schulranzen für bedürftige Kinder spendet.

Christiane Blaha, eine betroffene Mutter, hat über 400 Euro für ihren Sohn eingeplant, der die Friedrich-Ebert-Schule besuchen wird. Um die Kosten zu reduzieren, hat sie die Schultüte selbst gestaltet und beim Einkauf auf günstigere Geschäfte zurückgegriffen. Auch andere Eltern berichten von ähnlichen Strategien, um die finanziellen Herausforderungen zu bewältigen.

Engagierte Unterstützung durch die Offenbacher Tafel

Ein wichtiger Unterstützer in diesem Prozess ist die Offenbacher Tafel, unter der Leitung von Christine Sparr. Bereits seit über einem Jahrzehnt organisiert die Tafel eine Schul-Ausgabe, bei der Familien während der letzten Woche der Sommerferien Schulmaterialien erhalten können. In diesem Jahr konnten zum Beispiel 800 Kinder versorgt werden, wodurch sie essentielle Materialien erhalten, die perfekt zur Einschulung passen.

Die Tafel legt Wert auf Qualität und auf die Wünsche der Kinder. Materialien werden oftmals in einer ansprechenden Form verteilt, damit die Kinder Freude daran haben. So sind die Stifte oft mit bunten Designs versehen, was den kleinen Schulanfängern ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Neben den Grundmaterialien können auch Schulranzen bereitgestellt werden, die durch Patenschaften und Spenden von Firmen unterstützt werden. Die Freude und Dankbarkeit der Kinder ist für die Organisatoren der Tafel eine wertvolle Bestätigung ihrer Arbeit.

Ein zentrales Kriterium für die Teilnahme an der Schul-Ausgabe ist, dass die Kinder selbst kommen und nicht durch ihre Eltern begleitet werden dürfen. Diese Regelung wurde aufgrund negativer Erfahrungen eingeführt, da Eltern manchmal zu fordernd waren. Die Kinder hingegen zeigen sich ehrlich und aufrichtig froh über die erhaltenen Materialien, was die Tafel-Chefin zuversichtlich stimmt, dass sie ihre Arbeit richtig machen.

Die Tafel möchte auch zukünftig die Unterstützung weiter ausbauen, um allen bedürftigen Familien und deren Kindern bestmöglich den Start ins Schulleben zu erleichtern. Gerade zur Einschulung, wenn viele Ausgaben anfallen, sind solche Hilfsangebote von großer Bedeutung für die betroffenen Familien.

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