In der Welt der Paralympischen Spiele in Paris hat Präsident Andrew Parsons des Internationalen Paralympischen Komitees klare Worte gefunden, um das Missverhältnis der Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen anzuprangern. In seiner bewegenden Eröffnungsrede bezeichnete er die Bedingungen, unter denen viele Menschen mit Behinderungen leben müssen, als «schockierend». Parsons forderte die Beseitigung von Hindernissen, die es Menschen mit Behinderungen ermöglichen sollten, im Sport, in der Bildung, in der Kultur und in führenden Positionen gleichberechtigt teilzunehmen.
Sein Appell richtet sich an alle Bereiche des Lebens und unterstreicht die Notwendigkeit einer weitreichenden Inklusion. «Das ist der Beweis dafür, dass wir mehr tun können und auch müssen, um die Inklusion voranzutreiben», so Parsons. Die Paralympics sollten nicht nur ein Schauplatz für sportliche Höchstleistungen sein, sondern auch eine Plattform, die den Kampf um Gleichheit und Inklusion für über 1,3 Milliarden Menschen mit Behinderungen weltweit sichtbar macht.
Die Idee einer „Revolution der Inklusion“
Parsons äußerte den Wunsch, dass die Spiele eine „Revolution der Inklusion“ auslösen könnten. „Die Teilnehmer der Paralympics sind auch hier, um etwas zu erreichen, das weit über persönlichen Ruhm hinausgeht“, erklärte er weiter. Dieses Ziel sei es, Gleichheit zu fordern und zu erreichen, was für viele eine existenzielle Bedeutung habe. Es wird immer offensichtlicher, dass die visuelle und gesellschaftliche Präsenz von Menschen mit Behinderungen in vielen Sphären, von der Schule bis zur Wirtschaft, unzureichend ist, was ein Umdenken erfordert.
Zusätzlich unterstützte Tony Estanguet, der Vorsitzende des Organisationskomitees der Paralympics, diese Vision. Er sprach von einer «sanften Revolution», die aber tiefgreifende Veränderungen in der Gesellschaft nach sich ziehen könnte. «Eine individuelle Revolution, aber eine mit einer universellen Reichweite», sagte Estanguet und betonte, dass die Spiele von Paris nicht nur einen sportlichen Wettkampf darstellen, sondern auch einen Wendepunkt für die gesellschaftliche Akzeptanz von Menschen mit Behinderungen sein könnten.
Der Countdown zur Eröffnung dieser besonderen Spiele läuft, und die Augen der Welt sind auf Paris gerichtet. Der 9. September wird ein entscheidender Tag sein, an dem die Menschen nicht nur die Athleten feiern, sondern auch die Botschaft der Inklusion und der Gleichheit für alle stärken sollten. Es wird ein Morgen sein, an dem wir hoffentlich alle «anders aufwachen», so Estanguet, und uns bewusst werden, dass der Einsatz für Inklusion und Chancengleichheit nicht nach den letzten Medaillen zerfällt, sondern erst beginnt.