Diepholz

Spielplatz am Mühlenteich: Warum die Kinder fernbleiben

Nach der umstrittenen Umgestaltung des Spielplatzes am Syker Mühlenteich, die auf die Initiative des Großvaters Roman Wohlgemuth zurückgeht, sind die einst zahlreichen Kinder verschwunden, was ihn und die Anwohner verärgert, da die neuen inklusiven Spielgeräte den bisherigen Spielcharakter und die Beliebtheit des Platzes stark beeinträchtigt haben und eine Rückkehr zur alten Rutsche und Wipp-Schaukel in Aussicht steht.

In der idyllischen Stadt Syke, die durch ihren Mühlenteich besticht, gibt es derzeit Unmut über den Zustand eines einst beliebten Spielplatzes. Roman Wohlgemuth, ein engagierter Unternehmer aus der Region, sieht sich gezwungen, seiner Enttäuschung über die aktuelle Situation Ausdruck zu verleihen. Während eines sonnigen Nachmittags im Jahr 2021 beschloss er, die Lebensqualität für die Kinder der Nachbarschaft zu verbessern, indem er ein Sonnensegel für den kleinen Spielplatz am Mühlenteich organisierte. Auf seine eigene Faust sammelte er Geld und schaffte es, innerhalb kürzester Zeit fast 12.000 Euro zusammenzutragen.

Die ach so wichtige Bitte um das Sonnensegel zielte darauf ab, den Spielplatz unter die schützende Hand der Schatten zu stellen, damit die Kinder unbeschwert spielen können, ohne sich der drückenden Sonne aussetzen zu müssen. Die Initiative kam durch die regelmäßigen Besuche seiner Enkelkinder, für die dieser Platz ein Spielparadies war. Doch nun ist der Spielplatz verwaist, und die Freude, die einst dort herrschte, scheint verloren zu sein.

Die Veränderungen am Spielplatz

Die bisher sehr gut besuchte Anlage hat durch Umgestaltungen an Attraktivität verloren. „Es ist traurig zu sehen, dass die Kleinkinder-Spielgeräte entfernt wurden und durch neue inklusive Spielgeräte ersetzt wurden“, erklärt Wohlgemuth. Er ist frustriert, denn dadurch kommen keine Kinder mehr. Das Spielplatzangebot, das einst Kinder aus der Umgebung anlockte, ist nicht mehr existent. Obgleich das Sonnensegel nach wie vor in perfektem Zustand ist, ist dessen Zweck ineffektiv geworden, da die Kinder nicht mehr zum Spielen kommen.

Der Erste Stadtrat Thomas Kuchem stellt klar, dass verschiedene Entscheidungen unabhängig voneinander zur jetzigen Situation geführt haben. So gab es einen Ratsbeschluss, neue inklusive Spielgeräte im Edgar-Deichmann-Park zu installieren. Die alte Wipp-Schaukel auf dem Spielplatz wurde für eine Inspektion abgebaut, während die beliebte Rutsche, die einst ein Anziehungspunkt war, aus Platzgründen nicht mehr im Schatten des Sonnensegels stehen konnte.

Das Ergebnis dieser Umstellungen ist ein Spielplatz, der nun als inklusive Anlage ausgewiesen ist. Doch Wohlgemuth sieht hierin eher einen Ausschluss als eine Einladung: „Die neuen Spielgeräte sind großartig, aber nicht auf Kosten einer funktionierenden Spielumgebung“, präzisiert er. Seiner Meinung nach wäre eine bessere Lösung gewesen, die alten Geräte zu versetzen, damit alle, unabhängig von ihren Bedürfnissen, gemeinsam Spaß haben können.

Vor dem Hintergrund dieser Unzufriedenheit gibt es nun Überlegungen, die alte Rutsche an ihrem ehemaligen Platz anderweitig aufzustellen, möglicherweise im Schutze der Bäume, damit sie wieder in Nutzung gehen kann. Auch die Wipp-Schaukel könnte an ihren Ursprungsort zurückkehren. Wohlgemuth ist jedoch skeptisch, dass ohne weiteren Druck durch die Anwohner, die alten Spielgeräte im Bauhof vergessen werden könnten.

Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Situation rund um den Spielplatz am Syker Mühlenteich weiterentwickeln wird. Sowohl das Engagement von Roman Wohlgemuth als auch die Reaktion der Stadtverwaltung könnten ausschlaggebend dafür sein, ob der einstige Ort der Freude wiederbelebt wird oder ob die Sorgen der Eltern und Großeltern weiterhin ungehört verhallen.

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