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„Deutscher Umweltpreis: Innovation für Elektroautos und Moorrenaturierung ausgezeichnet“

Der Deutsche Umweltpreis 2023 wird am 27. Oktober in Mainz an den Nürtinger Ingenieur Thomas Speidel und die Moorforscherin Franziska Tanneberger verliehen, um ihre innovativen Beiträge zur Elektromobilität und zur Renaturierung von Mooren, die entscheidend für den Klimaschutz sind, zu würdigen.

In einem bedeutenden Schritt für den Klimaschutz werden in diesem Jahr zwei herausragende Persönlichkeiten mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet. Diese hochdotierte Auszeichnung, die insgesamt 500.000 Euro umfasst, würdigt sowohl technische Innovationen im Bereich der Elektromobilität als auch den essentiellen Beitrag zur Renaturierung von Moore. Die Ehrung wird am 27. Oktober in Mainz durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht.

In den letzten Jahren hat die Elektromobilität eine entscheidende Rolle im Klimaschutz eingenommen. Thomas Speidel, ein Elektrotechnik-Ingenieur aus Nürtingen, erhielt die Auszeichnung für die Entwicklung eines Hochleistungs-Ladesystems für Elektroautos. Verantwortlich für die Firma ads-tec Energy, hat Speidel ein System entwickelt, das es ermöglicht, Elektroautos in nur wenigen Minuten aufzuladen. Diese innovativen, batteriegepufferten Schnelllader lassen sich flexibel an verschiedenen Orten wie Straßen, Firmengebäuden oder Wohngebieten installieren, wo oft keine herkömmlichen Ladeinfrastrukturen existieren.

Innovationen für eine nachhaltige Zukunft

Die Ingenieurskunst von Thomas Speidel geht jedoch über das bloße Aufladen hinaus. Seine Systeme enthalten eine integrierte Lithium-Ionen-Batterie, die den Strom zunächst aus dem Netz bezieht, speichert und anschließend als Schnellladepunkt zur Verfügung stellt. Diese Technologie trägt nicht nur dazu bei, Elektroautos schneller aufzuladen, sondern sie wirkt auch als Zwischenspeicher für lokal erzeugten Strom, beispielweise aus Solaranlagen. Damit leistet Speidel einen wertvollen Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes, während gleichzeitig die Ladeinfrastruktur für Elektromobilität ausgebaut wird. Laut DBU-Generalsekretär Alexander Bonde sind solche Innovationen unerlässlich für den Klimaschutz und die Energiewende.

Auf der anderen Seite wird auch Franziska Tanneberger, eine Moorforscherin aus Greifswald, geehrt. Sie hat sich unermüdlich für die Revitalisierung und Wiedervernässung von Mooren eingesetzt. Diese natürlichen Ökosysteme sind entscheidend für den Klimaschutz, da sie Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufnehmen und speichern. Tanneberger wird als Brückenbauerin zwischen Wissenschaft, Politik und Landwirtschaft gewürdigt und zeigt auf, wie Moorschutz mit landwirtschaftlichen Interessen harmonisiert werden kann.

Deutschland sieht sich jedoch einer ernsten Herausforderung gegenüber, da mehr als 90 Prozent der Moore austrocknet sind. Diese Trockenlegung führt dazu, dass klimaschädliche Treibhausgase entweichen und trockene Moore generieren etwa sieben Prozent der nationalen Treibhausgasemissionen. Tanneberger setzt sich dafür ein, dass Moore nicht nur als Kohlenstoffspeicher, sondern auch als wichtige Wasserspeicher und Lebensräume für viele Arten anerkannt werden.

Der Deutsche Umweltpreis wird jährlich von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) verliehen, um herausragende Leistungen zum Schutz der Umwelt zu honorieren. Die Preisträger werden von einem Kuratorium ausgewählt, das auf die Empfehlung einer Jury zurückgreift. Seit ihrer Gründung im Jahr 1990 hat die DBU mit einem Stiftungskapital von etwa 2,48 Milliarden Euro zahlreiche Projekte unterstützt und somit maßgeblich zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung beigetragen.

Die diesjährige Verleihung des Deutschen Umweltpreises unterstreicht die bedeutende Rolle von Innovationen und wissenschaftlichem Engagement im Kampf gegen den Klimawandel. Die Auszeichnungen an Thomas Speidel und Franziska Tanneberger sind ein leuchtendes Beispiel dafür, wie technischer Fortschritt und Umweltbewusstsein Hand in Hand gehen können.

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