In einem erschütternden Fall von Kindesmisshandlung steht der 24-jährige Felix H. vor Gericht. Er wird beschuldigt, seine erst zwei Monate alte Tochter Thea schwer verletzt zu haben. Die Liste der Verletzungen, die eine Rechtsmedizinerin bei dem Baby festgestellt hat, ist alarmierend: blaue Flecken, Unterblutungen, Frakturen und sogar Hirnblutungen sind nur einige der festgestellten Schäden.
Die Vorwürfe erheben sich aus einem Vorfall, der in der Nacht geschah, als Thea für kurze Zeit allein mit ihrem Vater war. Diese Nacht endete tragisch – das Kind musste notoperiert werden, um zu überleben, und leidet bis heute unter bleibenden psychosozialen Schäden und Gleichgewichtsstörungen. Der Fall wird vor dem Landgericht verhandelt, und der Anwalt des Mädchens verlangt Schmerzensgeld sowie die Übernahme aller medizinischen Folgekosten.
Felix H.s Verteidigung
Felix H. bestreitet die Vorwürfe mit Nachdruck. Bei Prozessbeginn äußerte er: „Ich finde es erschreckend, was mir hier vorgeworfen wird. Ich habe nichts davon getan.“ Er gibt an, dass er in der Nacht, nachdem er seiner Tochter ein Fläschchen gegeben hatte, hörte, wie sie zu ersticken drohte. Seiner Aussage zufolge habe er das Mädchen lediglich beruhigen und hochheben wollen. Eine Erklärung für die gravierenden Verletzungen könne er jedoch nicht liefern.
Die Anklage stützt sich auf die Aussagen einer Gutachterin, die ein sogenanntes Schütteltrauma als Ursache der Verletzungen ansieht. „Ich kann mir keine andere Erklärung dafür vorstellen“, so die Gutachterin. Diese Expertise wird von der Staatsanwaltschaft als zentraler Bestandteil des Falles betrachtet.
Hintergrund der Beziehung
Die Beziehung zwischen Felix H. und der Mutter der Zwillinge war von Gewalt geprägt. Dies belegen mehrere Anzeigen, die die Mutter gegen ihren Ex-Verlobten wegen Gewaltausbrüchen erstattet hat. Die Kinder, die im Moment in Pflegefamilien in Bayern leben, wurden unter den besorgniserregenden Umständen geboren. Die aktuelle Situation wirft auch Schatten in die Zukunft des schwer verletzten Kindes, denn die Gutachterin äußerte, dass Thea möglicherweise als Erwachsene mit dauerhaften Behinderungen leben müsse.
Die Höhe des geforderten Schmerzensgeldes und die medizinischen Folgebehandlungen werden auf einen sechsstelligen Betrag geschätzt. Der Prozess bleibt spannend, da er nicht nur die Frage der Schuld behandelt, sondern auch die Schicksale der betroffenen Kinder und die Auswirkungen elterlicher Gewalt auf die nächste Generation ins Licht rückt.
Die Welt ist fassungslos, als diese schockierenden Details ans Licht kommen. In einem Plattenbau an der Cloppenburger Straße, wo sich das Unheil abspielte, wird der Einheit von Familie in vielerlei Hinsicht eine neue Bedeutung zugesprochen. Es gibt noch viele offene Fragen, während die rechtlichen Auseinandersetzungen weitergehen.