Lindau (Bodensee)Wolfsburg

Janina Minge: Vom Polizeidienst in die Fußball-Bundesliga

Janina Minge, die neue Mittelfeldspielerin des VfL Wolfsburg und ausgebildete Polizistin, bringt nicht nur sportliche Erfolge aus Freiburg mit, sondern verfolgt auch hohe Ambitionen für ihre erste Saison in der Champions League, während sie gleichzeitig ihre Karriere als Polizeibeamtin vorerst pausiert hat.

Die spannende Karriere von Janina Minge bringt zwei Welten zusammen: den Profifußball und den Polizeidienst. Von Kindheitstagen an verfolgt die gelernte Mittelfeldspielerin nicht nur ihre sportlichen Träume, sondern hat parallel auch eine Ausbildung zur Polizeibeamtin abgeschlossen. Minge, die erst kürzlich als Neuzugang zum VfL Wolfsburg wechselte, zeigt, wie vielfältig die Karrierewege im Profisport sein können.

Ihr beruflicher Werdegang ist beeindruckend. Minge, die in Lindau am Bodensee das Licht der Welt erblickte, begann im Jugendverein TSG Lindau-Zech mit dem Fußballspielen. „Mein Idol war damals Lukas Podolski“, erinnert sie sich. Über den VfB Friedrichshafen und den FC Wangen 05 kam sie schließlich zum SC Freiburg. Dort verbrachte sie eine erfolgreiche Zeit und absolvierte für die erste Mannschaft 186 Pflichtspiele, bei denen sie 27 Tore erzielte. 2023 feierte Minge zudem ihr Debüt in der deutschen Nationalmannschaft.

Ein Doppelleben als Herausforderung

Janina Minge hat nicht nur Fußball gespielt; sie hat sich auch aktiv für die Gesellschaft engagiert. Vor ihrem Eintritt in die Polizeiausbildung absolvierte sie ein Freiwilliges Soziales Jahr und erwarb darüber hinaus einen Trainerschein mit der B-Lizenz. Vor drei Jahren schloss sie die Polizei-Ausbildung ab und war anschließend im Streifendienst tätig. „Ich habe bis zum Schluss nebenbei gearbeitet. Jetzt bin ich immer noch Polizeibeamtin, aber freigestellt,“ erklärt die 25-Jährige. Sie plant, nach ihrer Karriere im Fußball wieder in den Dienst einzusteigen.

Für sie bedeutet der Wechsel nach Wolfsburg nicht nur den Abschied von ihrer Polizeitätigkeit, sondern auch das Verlassen ihrer Heimat. Minge ist froh, dass sie sich in ihrer neuen Umgebung bereits wohlfühlt. „Ich habe eine schöne Wohnung in einer schönen Ecke gefunden“, sagt sie. Dies erleichtert ihr, sich gut im Team einzuleben, insbesondere da sie bereits viele ihrer Mitspielerinnen aus der Nationalmannschaft oder der Zeit in Freiburg kennt. Sie betont, dass alle im Team superlieb seien.

Die Flexibilität als Schlüssel zum Erfolg

Eine der herausragenden Eigenschaften von Janina Minge ist ihre Flexibilität auf dem Platz. Obwohl sie zuletzt in Freiburg als Innenverteidigerin gespielt hat, sieht sie sich selbst lieber offensiv in der Mittelfeldzone, als an den entscheidenden Stellen zu agieren. „Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich auf jeden Fall gerne offensiver spielen“, gesteht sie. In Wolfsburg plant das Trainerteam, sie wieder als Mittelfeldkraft einzusetzen, was ihr sicherlich helfen wird, ihr volles Potenzial auszuschöpfen.

Ihr Können stellte sie auch bei den Olympischen Spielen in Frankreich beeindruckend unter Beweis, wo sie letztendlich im Kader für die verletzte Lena Oberdorf nachrückte. Minge war in der Startelf und half entscheidend dabei, die Bronze-Medaille zu gewinnen. Ihre Erlebnisse bei den Olympischen Spielen gaben ihr weiteren Antrieb, in ihrer ersten Saison beim VfL Wolfsburg auch in der Champions League mitzukämpfen. „Man merkt schon alleine durch die Ansprache, dass der Verein hohe Ziele und Ambitionen hat“, bekräftigt sie.

Bereits im Supercup konnte sie erste Pflichtspielminuten sammeln und fühlte sich durch den guten Start in Wolfsburg ermutigt. „Es ist bislang alles so, wie ich mir das vorgestellt habe“, zeigt sich Minge zuversichtlich und motiviert. Sie möchte in dieser Saison ihren Beitrag leisten, um mit ihrer Mannschaft um Titel zu kämpfen und in der Champions League zu spielen.

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