Kassel – In Deutschland wird das Bezahlen zunehmend digitaler, doch an vielen Orten ist Bargeld nach wie vor unerlässlich. Der Einkauf auf dem Wochenmarkt oder der Besuch in einem Café sind Beispiele, wo Kartenzahlung oft nicht möglich ist. Daher ist es wichtig, Zugang zu Geldautomaten zu haben, um Bargeld abzuheben. Allerdings wird die Suche nach einem Geldautomaten immer schwieriger, da immer mehr kleine Bankfilialen schließen müssen und damit auch die zugehörigen Geldautomaten verschwinden.
Dieses Problem haben auch die Banken erkannt. Aus diesem Grund haben die Volksbank und die Sparkasse eine gemeinsame Initiative gestartet, um ihre Kunden besser zu bedienen und die Abhebung von Bargeld zu erleichtern. In einer Zeit, in der das Filialsterben voranschreitet, können Kunden nun an über 400 gemeinsamen Standorten in Deutschland Geld abheben, ohne dafür Gebühren zahlen zu müssen. Diese Standorte umfassen Selbstbedienungsfilialen und Automaten, die für beide Banken zugänglich sind. Diese Kooperation erstreckt sich über verschiedene Bundesländer, darunter Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen, Rheinland-Pfalz und das Saarland.
Förderung der Bargeldversorgung in Deutschland
Die Banken haben sich zusammengeschlossen, um ihre Dienstleistungen flächendeckend anzubieten und den veränderten Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden, wird in einer Pressemitteilung der Sparkasse Rotenburg Osterholz deutlich. Die Initiative zielt darauf ab, den Zugang zu Bargeld für die Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen, auch in einer Zeit, in der das Nutzerverhalten sich stark verändert hat.
Johannes Beermann, ehemaliges Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank, betont die wichtige Rolle von Geldautomaten in der Bargeldversorgung. Er hebt hervor, dass die neuen Maßnahmen dazu beitragen, die Verfügbarkeit von Bargeld zu sichern und die Kunden von der Kooperation profitieren dürften. Diese Maßnahme ist besonders relevant, da immer mehr Geldautomaten schließen und die verbleibenden oft von Betrügern ins Visier genommen werden. Die Anzahl der Geldautomatensprengungen hat 2022 einen neuen Rekord erreicht, was den Banken zusätzlich schadet.
Vorteile für Banken und Kunden
Der Zusammenschluss von Volksbank und Sparkasse bringt nicht nur Vorteile für die Kunden mit sich. Auch die Banken selbst profitieren von dieser Zusammenarbeit. Die hohen Betriebskosten für Geldautomaten und die gestiegenen Preise für Geldtransporte sind bedeutende Herausforderungen für die Banken. Durch eine gemeinsame Nutzung der Geldautomaten können diese Kosten besser verteilt werden, was den Banken wirtschaftliche Entlastung bietet.
In Anbetracht dieser Entwicklungen zeigt sich, dass die Gemeinschaftsinitiative ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung darstellt, um die Verfügbarkeit von Bargeld in Deutschland sicherzustellen. Die Tatsache, dass Kunden beider Banken problemlos an den gemeinsamen Geldautomaten Geld abheben können, bringt mehr Flexibilität und Zugang, was in der heutigen Zeit von erheblichem Wert ist.
