In einem unerwarteten Schritt hat der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump bei einer Rede in Potterville, Michigan, ein Wahlkampfversprechen abgegeben, das vor allem Frauen und Familien ansprechen soll. Trump kündigte an, dass er, falls er die Präsidentschaftswahlen am 5. November 2024 gewinnen sollte, dafür sorgen will, dass die US-Regierung die Kosten für künstliche Befruchtung übernimmt. Alternative Lösung: Die Versicherungsgesellschaften müssten verpflichtet werden, die Behandlungen zu finanzieren. Dies ist eine bemerkenswerte Position für einen Politiker seiner Partei.
„Wir wollen mehr Babys, um es nett auszudrücken“, erklärte Trump während seiner Ansprache und ergänzte, dass frischgebackene Eltern auch höhere Beträge für Neugeborene von der Steuer absetzen dürfen sollen. Er betonte, dass die finanzielle Belastung durch künstliche Befruchtung viele Familien vor große Herausforderungen stelle, da die Behandlung oft sehr teuer ist. „Niemand hat je gesagt, dass wir dafür bezahlen werden, und das wird den Familien helfen“, fügte Trump hinzu, während er in einem Interview mit NBC seine Erklärungen vertiefte.
Relevanz im politischen Kontext
Das Thema künstliche Befruchtung ist im US-Wahlkampf von zunehmender Bedeutung. Anfang des Jahres traf das Oberste Gericht des Bundesstaates Alabama eine Entscheidung, die eingefrorene Embryonen rechtlich als Kinder betrachtet. Diese Entscheidung hat dazu geführt, dass viele Kliniken ihre Behandlungen zeitweise aussetzten, da eine Vielzahl rechtlicher Fragestellungen aufgeworfen wurde, die mit potenziellen Schadensersatzklagen verbunden sind. Dies entspricht der Ansicht vieler Abtreibungsgegner, die Embryonen als schützenswert erachten.
Die Entscheidung erregte in den USA schnell nationale Aufmerksamkeit und stellte viele Republikaner vor die Herausforderung, sich klar zu positionieren. Das Parlament in Alabama reagierte, indem es den Zugang zu IVF sicherstellte. Trump hat sich nach dieser Entscheidung deutlich für künstliche Befruchtung ausgesprochen, was dem Mehrheitswillen der amerikanischen Bevölkerung entspricht.
Linke Stimmen hingegen haben die Entwicklung als alarmierend bezeichnet und gewarnt, dass die Rechte von Frauen in den USA gefährdet sein könnten, besonders im Kontext des vor zwei Jahren durch das Oberste Gericht gekippten Abtreibungsrechts. Die richterlichen Entscheidungen haben die politische Landschaft in den USA stark beeinflusst, und Trump wird weiterhin als Schlüsselfigur in dieser Debatte betrachtet.