BerlinFriedrichshain-Kreuzberg

Kampf gegen Ausbeutung: Veranstaltung für Rider in Berlin

In Berlin sind die Riderinnen der Lebensmittel- und Essenslieferdienste allgegenwärtig, in grellen Farben gekleidet und an symbolträchtigen Orten wie dem Checkpoint Charlie oder dem Kottbusser Tor unterwegs. Doch hinter der Fassade des hippen Stadtbildes verbergen sich prekäre Arbeitsbedingungen und Ausbeutung. Die Fahrerinnen klagen über niedrige Bezahlung, unfaire Schichteinteilungen, mangelhafte Arbeitsmittel und gefährliche Arbeitsbedingungen im Straßenverkehr. Zudem berichten sie von Lohndiebstahl und vorenthaltenen Arbeitnehmerrechten.

Der stellvertretende Bezirksbürgermeister und Bezirksstadtrat Oliver Nöll zeigt sich besorgt über die Situation und betont den Kampf gegen prekäre Beschäftigung und Ausbeutung als wichtigen Schwerpunkt seiner Arbeit. Er bedauert jedoch, dass auf kommunaler Ebene effektive Maßnahmen fehlen, um gegen die Auswüchse der plattformbasierten Ökonomie vorzugehen. In diesem Kontext ist der Informations- und Diskussionsveranstaltung eine besondere Bedeutung beizumessen.

Bei der Veranstaltung im ehemaligen Rathaus Kreuzberg werden Experten, darunter Annekathrin Müller von der ArbeitGestalten GmbH, Einblicke in die Probleme und Herausforderungen der Berliner Lieferdienstlandschaft geben. Besonders im Fokus stehen dabei die mehrheitlich migrantischen Beschäftigten und ihre schwierige Arbeitsrealität. Die Veranstaltung soll dazu dienen, Möglichkeiten zur Unterstützung der Beschäftigten, ihrer Betriebsräte und Gewerkschaften zu diskutieren und Handlungsoptionen auf bezirklicher Ebene zu erörtern.

Riders sind herzlich eingeladen, ihre Erfahrungen und Anregungen einzubringen. Zusätzlich bietet das Berliner Beratungszentrum für Migration und Gute Arbeit (BEMA) vor Ort eine arbeitsrechtliche Erstberatung an. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, den 19. September 2024, von 17 bis 19 Uhr im ehemaligen Rathaus Kreuzberg in Berlin statt. Für Medienanfragen steht das Team unter presse@ba-fk.berlin.de oder telefonisch unter (030) 90298-2843 zur Verfügung.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"