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Politikerin vergleicht Rauchverbot mit Holocaust – Empörung in Großbritannien

Eine konservative Abgeordnete in Großbritannien, Esther McVey, hat in London Regierungspläne für ein verschärftes Rauchverbot mit dem Holocaust verglichen, was Empörung auslöste und von der jüdischen Vertretung als «abstoßend» kritisiert wurde, während die Regierung unter Premierminister Keir Starmer das Verbot in Biergärten und anderen öffentlichen Orten plant.

In einer hitzigen Debatte über die geplanten Maßnahmen zur Verschärfung des Rauchverbots in Großbritannien hat eine konservative Abgeordnete mit einem schockierenden Vergleich für Aufregung gesorgt. Esther McVey, die schon einmal den inoffiziellen Titel «Staatssekretärin für gesunden Menschenverstand» unter dem ehemaligen Premierminister Rishi Sunak trug, hat in einem Post auf X, ehemals Twitter, Regierungspläne mit dem Holocaust verglichen.

McVey bezieht sich in ihrer Aussage auf die berühmte Mahnung des deutschen Pastors Martin Niemöller, der die Gleichgültigkeit während des Holocausts anprangerte. Ihre Wortwahl hat nicht nur Empörung ausgelöst, sondern auch zu heftiger Kritik von verschiedenen Seiten geführt, insbesondere von der jüdischen Vertretung in Großbritannien, dem Board of Deputies of British Jews, welche den Vergleich als «abstoßend» und «atemberaubend gedankenlos» bezeichnete.

Die Pläne zum Rauchverbot und die Reaktionen

Der neue Premierminister Keir Starmer hat die Absicht bekräftigt, das Rauchverbot im Freien auszuweiten. Geplant ist ein Verbot des Rauchens in Bereichen wie Biergärten, vor Sportstätten, Krankenhäusern und in kleinen Parks. Diese Maßnahmen stoßen in Teilen der Gesellschaft auf scharfe Kritik, besonders von Gastronomieverbänden, die befürchten, dass solche Regelungen den britischen Pubs schaden könnten.

Die Reaktionen auf McVeys bemerkenswerten Post waren sofort und emotional. Gesundheitsminister Wes Streeting wandte sich direkt an die Abgeordnete und forderte sie auf, ihren Eintrag zu löschen. Auch zahlreiche Nutzer in sozialen Medien kritisierten die Verbindung, die sie zwischen dem Rauchverbot und dem Holocaust herstelle. McVey jedoch verteidigte ihre Äußerungen in einem weiteren Post, in dem sie sich nicht von den, wie sie es nannte, «Großstadt-Tyrannen» einschüchtern lassen wolle.

Die Kontroversen um das Rauchverbot und McVeys Äußerungen verdeutlichen die Spannungen in der politischen Landschaft Großbritanniens zum Thema Gesundheit und persönliche Freiheit. Es bleibt abzuwarten, wie die Regierung auf die Kritik reagieren wird und ob die Diskussion um das Rauchverbot in den kommenden Wochen weiter an Intensität gewinnen wird.

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