Das Versandhaus Quelle, ein Name, der viele in Fürth nostalgisch zurückblicken lässt, hatte seine Wurzeln in den 1920er Jahren. Gegründet von Gustav Schickedanz, entwickelte sich das Unternehmen rasch zu einem der größten Versandhäuser in Deutschland, bis es letztendlich im Jahr 2009 Insolvenz anmelden musste. Diese bewegte Geschichte möchte das Stadtmuseum Fürth nun in einer Ausstellung unter dem Titel „Quelle-Nostalgie“ aufleben lassen und bittet deshalb ehemalige Mitarbeiter um Unterstützung.
Ehemalige Angestellte von Quelle werden aufgerufen, ihre Erinnerungsstücke aus der Zeit des Unternehmens zur Verfügung zu stellen. Mit diesen Objekten möchte das Stadtmuseum die Verbindung zu einem Teil der fränkischen Kulturgeschichte dokumentieren, der viele Menschen über Jahrzehnte hinweg begleitet hat. Die Kataloge, die zeilenweise durch deutschen Haushalte blätterten, sind untrennbar mit den Erinnerungen an das Unternehmen verbunden.
Rückblick auf eine Ära
Das Versandhaus Quelle eröffnete 1927 mit seinem ersten Katalog und erweiterte in den kommenden Jahrzehnten sein Angebot. Mit bis zu 20 Bundesfilialen erfreute sich das Unternehmen großer Beliebtheit. Besonders das Kaufhaus an der Freiheit in Fürth blieb vielen als ein Ort des Einkaufens und Stöberns in Erinnerung. Leider endete die Erfolgsgeschichte nach über 80 Jahren abrupt als das Unternehmen im Jahr 2009 Insolvenz anmelden musste. Diese Nachricht kam für die Region und die zahlreichen Beschäftigten wie ein Schock.
Ein Nutzer in den sozialen Medien hat bereits berichtet, welch wertvolle Erinnerungsstücke er aus seiner Zeit bei Quelle aufbewahrt hat. Dazu zählen alte Arbeitsproben, Kunstzeichnungen und sogar eine einmalige Glückwunschkarte, die von Grete Schickedanz zur Ehrung des Olympiasiegers Bernd Kannenberg in Auftrag gegeben wurde. Solche Raritäten sind genau das, was das Stadtmuseum sucht, um die Geschichte des Unternehmens lebendig zu halten.
Die Ausstellung wird im Oktober eröffnet, und der direkte Kontakte zur Bevölkerung findet über Facebook statt. Ehemalige Mitarbeiter können ihre Objekte während der Öffnungszeiten im Stadtmuseum in der Ottostraße abgeben. So möchte das Museum nicht nur Erinnerungen festhalten, sondern auch eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart schaffen. Es ist eine Einladung an die Bürger, Teil dieser kulturellen Erzählung zu werden.
Das Stadtmuseum stellt durch diese Initiative den Bezug zur eigenen Geschichte und zu den prägenden Momenten des Lebens in Fürth her. Erinnerungsstücke fungieren nicht nur als Artefakte aus einer vergangenen Zeit, sondern auch als Brücke zu den Geschichten der Menschen, die in den Hallen von Quelle gearbeitet haben und deren Leben von diesem Unternehmen geprägt wurde. Das Museum hofft, dass zahlreiche Bürger aktiv werden und zur Bewahrung dieser einzigartigen Geschichte beitragen werden.