Es ist ein wiederkehrendes Schauspiel, das Fußballvereine in Bayern durchleben, insbesondere im August, einem der beliebtesten Urlaubsmonate. In diesem Jahr stehen die Amateurfußballclubs im Landkreis Fürstenfeldbruck erneut vor Herausforderungen, die durch eine hohe Anzahl an Absagen und Spielverlegungen geprägt sind. Trotz der wiederholten Probleme bleibt eine Lösung, die alle Parteien zufriedenstellt, in weiter Ferne.
Die Situation wird vor allem von den Vereinen wahrgenommen, deren Kader aus vielen Spielern besteht, die ausländische Wurzeln haben. Diese Athleten ziehen es vor, die Sommermonate für einen längeren Aufenthalt in der Heimat zu nutzen, womit sie sich oft für eine Auszeit vom Sport entscheiden. Aber das nicht nur dort: Selbst andere Clubs haben Schwierigkeiten, ihre Teams vollständig zu besetzen, besonders da mitten in dieser kritischen Phase vom Bayerischen Fußballverband (BFV) auch noch sogenannte „englische Wochen“ angesetzt wurden. Dies bedeutet zusätzliche Spiele für eine reduzierte Zahl von Spielern.
Spieler fehlen in den Vereinen
Die Verzweiflung der Vereinsverantwortlichen ist offensichtlich. In den unteren Ligen, wie in der Kreisklasse oder A-Klasse, ist Fußball ein Hobby, das oft im Familien- oder Berufsleben hohe Priorität hat. Hier ist Christian Patsch, Trainer des FC Germering, ein Beispiel dafür, wie schwierige Umstände den Spielbetrieb beeinträchtigen können: „Wir haben allein vier Kroaten im Kader. Die sagen Dir dann halt: Wir sind eben mal in der Heimat.“ Patsch gesteht, dass Verlegungen oft nur durch offene und faire Gespräche gelöst werden können.
Der BFV hat zwar verlauten lassen, dass er den Clubs relative Freiheit bei der Planung gewährt und unterstützt, wo es nötig ist, doch die Realität sieht oft anders aus. Der SV Puchheim und der TSV Fürstenfeldbruck West mussten schmerzlich erfahren, dass trotz ihrer Bitten um Spielverlegungen keine Einigung erzielt werden konnte, was dem SC Fürstenfeldbruck zwei Siege am „grünen Tisch“ einbrachte. Patrick Lapper, Spielertrainer des SCF, kommentiert die Situation mit einem Hauch von Frustration: „Wir haben in zwei richtigen Spielen viermal gewonnen. Das ist schon kurios.”
Manchmal ist der gute Wille unzureichend: Ein weiteres Beispiel ist der SV Kottgeisering, dessen geplantes Spiel aufgrund von verspäteter Spielerlaubnis für den BVTA Fürstenfeldbruck nicht stattfinden konnte. Kottgeisering hatte einfach nicht genug Zeit, eine Mannschaft für das Spiel zu organisieren, da bereits Feiertagsplanungen existierten. „Das kann man keinem Verein zumuten“, meint Stefan Wolf, der stellvertretende Abteilungsleiter des SV Kottgeisering.
Der Druck auf die Trainer
Die enorme Belastung für Trainer und Spieler ist nicht zu übersehen. Ziyad Hayat, Trainer des SC Malching, beschreibt die Problematik der hohen Spiellast: „Wenn es dick kommt, hast Du bei Hitze drei Spiele in einer Woche.“ Hayat empfiehlt einen späteren Saisonbeginn, wie in der Spielgruppe München, um den Druck auf die Spieler zu mindern. Um eine gerechtere Verteilung der Spiele über die Saison hinweg zu gewährleisten, hat der BFV jedoch Bedenken geäußert, die sich auf die geografischen Gegebenheiten des Zugspitzkreises stützen.
Der Bezirks-Spielleiter Hans Mayer verweist darauf, dass die Veranstaltungsplanung im Sinne aller Vereine gleichmäßig gestaltet werden muss. Und während heftig über die Möglichkeit diskutiert wird, die Anzahl der Spieler in den Ligen zu reduzieren oder gegebenenfalls auch die Spielform „Neun gegen Neun“ für mehr Flexibilität einzuführen, bleibt der Konsens zwischen den Klubs, die letztendlich die Entscheidungsträger sind, oft auf der Strecke.
Die Diskussion über die Urlaubsverplanung und die Abwesenheit von Spielern ist nicht neu, und yet bleibt die Flexibilität im Umgang mit diesen wiederkehrenden Problemen ein wichtiges Thema. Unmittelbar Verantwortliche, wie Hans Kürzl, der selbst über die wiederkehrenden Themen schreibt, kommentiert die Notwendigkeit, dass Vereine, die sich über ihre Situation beschweren, ebenfalls proaktive Schritte zur Problemlösung unternehmen sollten.
Die Realitäten des Amateurfußballs in Bayern zeigen, wie durch komplexe Vereinbarungen und Pläne sowohl kulturelle als auch sportliche Identitäten gewahrt bleiben müssen. Und während die Herausforderungen weiterhin bestehen, bleibt ein gewisses Maß an Kreativität gefordert, um die Kontinuität der Spielsaison und den Spaß am Fußball aufrechtzuerhalten.