In Berlin drehte sich am «Deadline Day» alles um die Transfergerüchte und Bewegungen in der deutschen Fußball-Bundesliga. Die heiße Phase des Sommer-Transfers zeigte, dass nicht alle Vereine an diesem Tag aktiv wurden. Ein klares Zeichen setzte der FC Bayern München, als Sportvorstand Max Eberl am Morgen erklärte, dass der Nationalspieler Jonathan Tah nicht zu den Bayern wechseln wird. Eberl stellte fest, dass auch kein anderer Spieler nach München kommen werde. Diese Ankündigung sorgte für (relativen) Ruhe in den Reihen des Rekordmeisters.
Doch während die Bayern auf dem Transfermarkt verharrten, schauten Fans und Experten gebannt zu, wie sich die Situation bei anderen Klubs entwickelte. Besonders die Transferexperten standen unter Druck, denn sie versorgten die Öffentlichkeit ständig mit Neuigkeiten via sozialen Medien. Ein prominentes Beispiel war der Wechsel von Mahmoud Dahoud. Der mehrfach nationale Spieler, der zuvor an den VfB Stuttgart ausgeliehen war, wechselte nach einer sehr kurzfristigen Entscheidung zu Eintracht Frankfurt. Dies wurde von der Eintracht am Freitagabend bestätigt, kaum eine Stunde nach dem Schließen des Transferfensters.
Der Weggang von Robin Gosens
Ein weiteres großes Thema am Abend war der überraschende Abgang von Robin Gosens von Union Berlin. Der Geschäftsführer des Profifußballs, Horst Heldt, lieferte beim Streamingdienst DAZN ein spannendes Update vor dem Spiel gegen den FC St. Pauli. Ursprünglich war Heldt überzeugt, dass Gosens im Spiel auf dem Platz stehen würde, doch der Wechsel wurde kurzzeitig Realität. Medien berichten, dass Gosens zur AC Florenz wechselt, was den Transfer auf den letzten Drücker zu einem der aufregendsten des Tages machte.
Die große Sensation auf dem Transfermarkt blieb allerdings aus. Im Fokus stand weiterhin Jonathan Tah. Die Verhandlungen zwischen Bayern und Bayer Leverkusen liefen nicht wie erhofft. Max Eberl erlebte während dieser Verhandlungen, dass er in ein negatives Licht gerückt wurde, was er in einem Interview thematisierte. Trotz seiner erneuten Anfragen bei Leverkusen kam man nicht zu einer Einigung, was die potenziellen finanziellen Möglichkeiten für die Bayern betraf.
Bewegungen in der Bundesliga und darüber hinaus
Die Teams in der Bundesliga scheinen gut vorbereitet gewesen zu sein, sodass große Notkäufe am Deadline Day nicht mehr nötig waren. Besonders die Top-Teams Bayern, Leverkusen und RB Leipzig hatten vorab zahlreiche Transfers getätigt. Leipzig holte Lutsharel Geertruida von Feyenoord Rotterdam für eine Ablösesumme zwischen 20 und 25 Millionen Euro, während Mohamed Simakan den Verein ins Ausland verlässt, offenbar nach Saudi-Arabien.
Betrachtet man die über 100 Millionen Euro, die Bayern in Spieler wie Michael Olise und João Palhinha investierten, wird deutlich, dass die Bundesliga nicht an finanzieller Kraft verloren hat. Insbesondere der Verkauf von Dani Olmo von Leipzig nach Barcelona für geschätzte 55 Millionen Euro hebt die Komplexität der laufenden Transfers hervor.
Eberl betonte, dass die Kaderplanung eine anspruchsvolle Aufgabe ist. Er verglich den Prozess mit der Komposition eines Orchesters, in dem jede Position stimmig zusammenspielen muss. Misslingt dies, spiegelt sich dies auf dem Spielfeld wider. Diese Metapher beschreibt eindrucksvoll die emotionalen und komplexen Aspekte der Spielertransfers.
Ein Blick über die Bundesliga hinaus zeigt, dass der internationale Markt ebenso dynamisch ist. In Madrid stellt der Wechsel von Kylian Mbappé zu Real Madrid eines der wichtigsten Themen dar, auch wenn er bisher in der Primera División noch nicht netzen konnte. Atlético Madrid hingegen investierte in den Weltmeister Julián Álvarez, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die Entwicklungen in der Premier League, insbesondere bei Chelsea, stehen ebenfalls im Fokus. Trotz vieler neuer Spieler, die der Verein verpflichtete, war die allgemeine Stimmung nicht die beste, als Romelu Lukaku mit einem weitaus niedrigeren Ablösewert zur SSC Neapel wechselte. Analysten bemerken auch einen Trend zu vielen Leihen mit Kaufoptionen, was die Art und Weise, wie Vereine momentan Transfers gestalten, bezeugt.